Back to the Roots: Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Olsberg in der Nähe des Bahnhofs Bigge (foto: zoom)

Nach vielen Jahren Pause habe ich gestern meinen Ausweis für die Stadtbücherei in Olsberg erneuert. Die 14 Euro im Jahr für die Ausleihe von u.a. Büchern und DVDs sind ein Klacks gegen den Kauf eines Buchs.

Gerade eben den frisch entliehenen „Ghostwriter“ von Polanski angeschaut.

Büchereien, Bibliotheken, Bücherhallen waren mir von Kindheit an treue Begleiter, und das in jeder Stadt, in der ich wohnte.

Öffentliche Büchereien, in Hamburg hießen sie Bücherhallen, sind ähnlich wie Schwimmbäder charakteristisch für die Orte, in denen sie sich befinden: schäbig, modern, klein, groß, ruhig, hektisch, laut und leise, Zeitungen, Zeitschriften, ein Heer von Bibliotheksangestellten oder einsame Wächter des heiligen Gral.

In Olsberg habe ich gefunden: belesene Bibliothekarinnen, Walter Laquers Faschismus, die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki von Haruki Murakami und außer Polanski noch den coolen Thriller „Wind River“.

Bibliotheken sind neben Dienstleistern für den Medien-Checkout auch öffentliche Räume, manche mehr, manche weniger.

Meine Pubertät entfaltete sich als ich in Dinslaken von der Kinder- zur Erwachsenenbücherei wechseln durfte – damals räumlich getrennte Gebäude – und von Kasperle auf Burg Himmelhoch zu Kurt Tucholsky stolperte.

Was ich noch erinnere sind die großen gepolsterten Zeitungslese-Ecken, wo man von der NRZ bis zur ZEIT alles weglesen konnte.

Der Kampf mit dem hölzernen Zeitungshalter nicht zu vergessen, die gegeneinander geschoben wurden; kleine Nadeln verhakten sich im Papier und eine Flügelschraube fixierte das Konstrukt. Wehe die Zeitungsfalz war zu weit zwischen die flachen hölzernen Halter gepresst worden! Dann fehlten links und rechts die Randbuchstaben.

In der Olsberger Bücherei gibt es die aktuellen und jeweils letzten Ausgaben der Westfalenpost zu lesen. Immerhin, denn in den Cafés und Schulen ist die Papiertageszeitung nahezu verschwunden.

Aber das ist ein anderes Thema. Ein wenig hatte ich vor über zehn Jahren in diesem Blog darüber sinniert.

Und ihr so?