Hamburg mit dem Rollenkoffer

Alles muss raus

Mein Rollenkoffer (foto: zoom)

Auf unserem Familienbesuch in Hamburg begleitete mich – oh wie spießig – ein Rollenkoffer, statt eines Rucksacks. Das hing damit zusammen, dass ich als Teilnehmer eines Online-Kurses viel Zeug mitschleppen musste.

Wir hatten ein Quartier in Hamburg-Altona und unsere Rückfahrt von ebendort gebucht. In einem Rutsch von Altona nach Kassel – dachten wir, aber die Deutsche Bahn setzte unsere Bahn kurzfristig erst ab Dammtor/Hauptbahnhof ein.

Dort waren zwei von drei Gepäckaufbewahrungen außer Betrieb und sämtliche Fächer belegt, weil alle die gleiche Idee wie wir hatten: Koffer einschließen und noch ein paar Stunden durch Hamburg bummeln.

Am Alsterfleet, Blick zurück Richtung Jungfernstieg (foto: zoom)

Die zweitbeste Idee war es, die Innenstadt schleunigst zu verlassen und den klackernd rumpelnden Rollenkoffer am Alsterfleet entlang bis zu den Landungsbrücken zu ziehen.

Die Vorteile: keine Weihnachtsmärkte, kein Gewusel, keine Autos, Radfahrer*innen und kaum andere Fußgänger*innen. Außerdem ist der Weg neben dem Fleet sehr breit. Entspannung statt Reisestress.

Zeit ohne Ende und interessante Perspektiven gab es On Top.

Blick in den Mönkedammfleet. Im Hintergrund das Mahnmal St. Nikolai-Kirche. (foto: zoom)

Wenn ich mein eigenes Foto oben richtig interpretiere, handelt es sich um einen Blick vom Alsterfleet in den Mönkedammfleet. Im Hintergrund ist das Mahnmal St. Nikolai zu sehen.

Kurzfassung aus Wikipedia:
„Bei den Luftangriffen auf Hamburg während des Zweiten Weltkriegs diente der Turm der Nikolaikirche als Zielmarkierung der britischen und amerikanischen Luftstreitkräfte. Am 25. Juli 1943 wurde die Kirche durch Fliegerbomben im Rahmen der „Operation Gomorrha“ schwer beschädigt. Das Dach stürzte ein und verwüstete den Innenraum. Die Wände bekamen Risse, blieben aber weitgehend stehen, ebenso der Turm.“

Am Ende des Alsterfleets hatte sich der Himmel zugezogen. Das Licht reichte noch für ein leidliches Bild der Elbphilharmonie.

Blick auf die Elbphilharmonie (foto: zoom)

Zum Hauptbahnhof zurück nahmen wir die U3 mit Blick auf die Elbe. Dort angekommen Abfahrt an Gleis 14. Überraschung: pünktlich auf die Sekunde und das bis zum Ziel.

Ein Bild hätte ich noch zum Schluss, auch wenn es nicht zum Thema Alsterfleet passt. Aber wie heißt es in der zweiten Titelzeile? Alles muss raus.

Auch in Altona haben wir die orange-roten Bänke gegen Gewalt an Frauen gesehen. Hier auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen mit dem Schild „Widerstandsplatz gegen Femizide“.

Widerstandsplatz gegen Femizide auf dem Alma-Wartenberg-Platz (foto: zoom)

Ein paar Zeilen über Alma Wartenberg (geb. 1871 in Ottensen):

„In Ottensen war sie maßgeblich am Aufbau der proletarischen Frauenbewegung beteiligt. Von 1902 bis 1906 wurde sie alljährlich auf Frauenversammlungen zur sozialdemokratischen Vertrauensfrau im Wahlkreis Ottensen/Pinneberg gewählt.

Als Agitatorin unter Arbeiterfrauen zog Wartenberg durch Schleswig-Holstein und nahm als Delegierte an Frauenkonferenzen und Parteitagen teil. 1905 initiierte sie mit anderen eine Protestkampagne gegen das skandalöse Urteil des Altonaer Schwurgerichtshofes, der vier junge Männer aus bürgerlichen Kreisen freisprach, nachdem er diese der Vergewaltigung eines Dienstmädchens überführt hatte.

Während und nach der Protestkampagne befürwortete Wartenberg eine Zusammenarbeit mit den sogenannten „Radikalen“ der bürgerlichen Frauenbewegung. Dies widersprach der Linie der Partei und brachte sie in Konflikt mit der Parteiführung. Ein Parteiausschlussverfahren gegen sie wurde zwar eingestellt, aber als Vertrauensfrau wurde sie abgesetzt.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alma_Wartenberg

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