Ein verstörender Artikel in der Westfalenpost. Soll Züschen zum Runen-raunenden Ausflugsziel für ein Runen-liebendes Publikum gestylt werden?
Zitat (Hervorhebungen von mir):
„Die zudem mit reicher Geschichte beladene Entstehung des ländertrennenden Nuhneflusses gewinnt zunehmend an allgemeinem Interesse, weil dort die Merkmale altgermanischer Religionsvorstellung noch nachprüfbar zutage treten, die den Ort als einen kulturhistorisch bedeutenden und stillen Ort der Sinne kenntlich macht. Das in Züschen geometrisch ermittelte Runenzeichen soll durch eine speziell ausgerichtete Pflasterung sichtbar gemacht werden.“
Wisst ihr eigentlich wie viele Runenzeichen ich geometrisch an jedem beliebigen Ort der Welt ermitteln könnte?
Viel Spaß mit dem neuen Wallfahrtsort für braune Sauerland-Fans.
Hat doch Kontinuität:
Auf W wie Wunsiedel folgt Z wie Züschen – und dann beginnt alles wieder bei A wie Arolsen.
„Brown Sugar“ der bitteren Art.
Leader ist leider teuer:
„Im Leader-Förderprogramm sind Fördermittel vorgesehen, mit dem Zuwendungsbescheid wird in Kürze gerechnet. Der Verkehrs- und Heimatverein übernimmt die Kofinanzierung bis zu 10.000 Euro aus Mitteln des Fremdenverkehrsbeitrages, der Rest soll durch Eigenleistungen aufgebracht werden.“
Wie viel soll denn das „innovative Entwicklungspaket zu einem nachhaltigen Herausstellungsobjekt“ der Stadt Winterberg und dem Rest der Welt unterm Strich kosten?
Ich poste hier noch einmal die Zeilen, mit denen ich dir auf Facebook geantwortet habe, um vielleicht etwas deutlicher zu machen warum ich gestern Nacht sehr schnell auf den Artikel in der WP reagierte:
a) Züschen war in der Zeit als ich ins Sauerland zog, personell in der neonazistischen Sauerländer Aktionsfront vertreten.
b) der Runenmystizismus war und ist ein Merkmal vieler sehr rechter bis brauner Gruppen
c) Der Artikel schweigt sich über die Namen der Sponsorin und des Kunstbildhauers aus
Das mag alles ein Zufall sein, aber es sind starke Alarmsignale. Ich finde es darüber hinaus beunruhigend, dass ein solcher externer Text journalistisch nicht hinterfragt in der Tageszeitung steht. Heute übrigens ohne Bild auch im Briloner Anzeiger.
Wieviel brauner Bodensatz noch im HSK vorhanden ist und ab und zu Blasen nach oben wirft, hat doch die MbZ selbst in der „Senge/van Daake-Affäre“ erfahren müssen.
Ja, AvD war wie ein Holzhammer, aber auch wie die Axt im Walde. Am Ende schlug er sich selbst … in die Büsche.
Zum Thema der in Züschen geplanten „Rune“ siehe auch: http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/die-yr-rune :
„Die Nationalsozialisten okkupierten zahlreiche germanische und heidnische Zeichen und Symbole und deuteten sie für ihre propagandistischen Zwecke um. Alle genannten Runen kommen auch heute noch in anderen, etwa esoterisch-heidnischen Zusammenhängen vor, ohne dort neonazistische Bedeutung zu haben.
Die Yr-Rune.
Ursprünglich als „Eibe“ ein Symbol von Verwurzelung und Erdverbundenheit, wurde und wird die Yr-Rune von den Nazis als Pendant zur “Man-Rune” als „Todesrune“, umgedeutet. Auch diese wird heute immer noch gern in der neonazistischen Szene in Todesanzeigen und auf Grabsteinen verwendet.“
In Züschen ist somit in mehrfacher Hinsicht ein ‚Ort der Ruhe‘ geplant. Ist den Mitgliedern des Heimat- und Verkehrsvereins, Winterberger Politikern und der WP die Doppeldeutigkeit des Projekts entgangen?
Snip aus WAZ-Beitrag:
Das in Züschen geometrisch ermittelte Runenzeichen soll durch eine speziell ausgerichtete Pflasterung sichtbar gemacht werden.
Kennt jemand einen „subversiven“ Pflasterer, der die Yr-Rune mit einem farblich dezent abweichenden Umkreis ergänzen könnte/würde?
http://de.wikipedia.org/wiki/Campaign_for_Nuclear_Disarmament
Runen gibt es schon viel länger als Nazis und sie haben in verschiedenen Kulturkreisen noch immer eine hohe Bedeutung. Ich schätze, das kein halbwegs klarer Mensch dem Dalei Lama unterstellt ein Nazi zu sein, nur weil im Buddismus das Hakenkreuz auch heute noch ein bedeutsames Symbol ist. Für viele ist es natürlich einfacher zu sagen: Runen = Nazis. Oder es reicht bei manchen gedanklich nicht, dazwischen zu differenzieren. Oftmals sind diese einfacheren Leute Nazis, wie man sieht aber wohl nicht immer….
@Horst: der Dalai Lama ist kein guter Mensch: http://www.djv.de/startseite/profil/der-djv/pressebereich-info-download/pressemitteilungen/detail/article/djv-raet-zum-boykott.html
Übrigens: bitte auf den Artikel eingehen!