Zum Nachhören empfohlen: Linus Neumann vom Chaos Computer Club über ein Jahr Snowden und die Rolle des NSA-Untersuchungsausschusses.

Frisch aus dem Radio, ins Gehör und Gehirn. (archiv: zoom)
Frisch aus dem Radio, ins Gehör und Gehirn. (archiv: zoom)
Diese 8 Minuten lohnen sich: Linus Neumann vom Chaos Computer Club spricht im Interview über „Ein Jahr Snowden – Wie sicher sind unsere Daten„.

Sehr interessant und aufschlussreich sind Neumanns Anmerkungen zur Rolle sowohl des NSA-Untersuchungsausschusses als auch unseres heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg.

Snowden, so Neumann, werde aus der Ferne verhöhnt. Warum er das meint, kann man hier nachhören: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/06/05/drk_20140605_0648_dc8e04c6.mp3

16 Gedanken zu „Zum Nachhören empfohlen: Linus Neumann vom Chaos Computer Club über ein Jahr Snowden und die Rolle des NSA-Untersuchungsausschusses.“

  1. „NSA-Untersuchungsauschuss“

    Penetrantes Herumlarvieren und dreiste Verschleierungstaktik kennzeichnen die „Arbeit“ einer Gruppe von Politikern um den Vorsitzenden Sensburg, die niemals wirklich die ehrliche Absicht gehabt haben, die Abhör-Affaire zu analysieren und gar vollends aufzuklären: „Duckmäuser“ ohne Format und Mut, dem grossen amerikanischen Freund mal richtig die Meinung zu sagen und gegebenenfalls mit juristischen Konsequenzen gegenüber der NSA zu drohen.
    Neudeutsch (und umgangssprachlich) erlaube ich mir zu sagen: Sensburg & Co. haben nicht die Eier in der Hose, um wirklich mal couragiert gegenüber den USA aufzutreten, und damit es die NSA auch versteht: „they haven´t got the balls“.
    Wer mir am Ende wirklich sehr sehr leid tut ist Herr Snowden selbst, der einen hochbezahlten Job mit Karrieregarantie aufgegeben hat, auf privates Glück und die Geborgenheit seiner Familie vezichtet, ja sich selbst der Gefahr für Leib und Leben aussetzt, um jetzt von einem Sauerländer CDU-ler nicht ernst genommen zu werden, ja aufs erbärmlichste diffamiert zu werden. Und Angie aus der Uckermark? Sie windet sich, sie schweigt, sie sitzt aus und hat keine wirkliche Meinung – armes Deutschland!
    Herr Snowden, mein Haus steht Ihnen jederzeit offen!!

  2. im Deutschlandradio Kultur heisst es über die Aufklärungsbemühungen:

    „Volkstheater“

    welche Rolle hat Patrick Sensburg?

    ich meine: gibt es so etwas im „klassischen Volkstheater“?

    (ist er Inge Meysel in „…“?)

  3. Gestern in der Phoenix-Runde: „Es darf auf keinen Fall der Eindruck erweckt werden, als wäre Generalbundesanwalt Range gedrängt worden, zu ermitteln…“ ???
    @Andreas Lichte – ich glaube derartige „Textbücher“ waren Inge Meysel (Gott hab sie selig) unbekannt.

  4. @ nofretete

    Entschuldigung ! Ich wollte auch nicht Frau Meysel beleidigen …

    Mir fiel nur gerade kein Name ein, der so banal ist wie „Patrick Sensburg“ und kein Stück, das so schmierig ist wie das Aufklärungs-“Volkstheater”.

  5. @ nofretete @ Andreas Lichte

    Ort: VOLKS-THEATER BERLIN

    Stück: DENN SIE WISSEN NICHT WAS SIE TUN
    (Posse in zu vielen Akten)

    Darsteller: HARALD RANGE, PATRICK SENSBURG u.a.

    Regie: ANGIE VON DER UCKERMARK

    *FSK: ab 6 Jahren

  6. @Andreas Lichte – alles gut, wollte nur etwas zur Ehrenrettung von Frau Meysel schreiben.

    @Rüdiger – auf der Besetzungscouch für das Volkstheaterstück müsste unbedingt noch Gerhard Schindler (FDP), Präsident des BND sitzen…

    Die Herren können extrem beleidigt sein, wenn sie nicht mitspielen dürfen.

    1. @all
      Hat jemand zufällig die Phoenix Runde gesehen? Hab’s verpasst … Heute Nacht läuft anscheinend die Wiederholung:
      http://www.phoenix.de/content/845607
      „Ermittlung nur zum Schein? – Bundesanwalt gegen NSA“ mit
      – Prof. Patrick Sensburg (CDU)
      – Konstantin von Notz (Bündnis ’90/Die Grünen)
      – Constanze Kurz (Chaos Computer Club)
      – André Schulz (Bund Deutscher Kriminalbeamter)

  7. Werde mir die Wiederholung heute noch einmal ansehen. Gute Argumente und Informationen von Konstantin von Notz und Constanze Kurz. Ich schließe daraus: Das Ende der Fahnenstange und der Höchstgrad der Empörung sind lange noch nicht erreicht. Patrick Sensburg (sinngemäß): „Die mittelständische Wirtschaft in meinem Wahlkreis wird (ausspähtechnisch gesehen Anm. von mir) angegriffen und abgegriffen. Sie wissen es nicht und können nichts dagegen tun. Denen muss ich helfen.“ (Ich sah ihn sofort im Batman-Kostüm über seinem Wahlkreis kreisen). Richtig interessant auch der Kriminalbeamte André Schulz. Aber wirklich erschreckend, dass man sich mit der Moderatorin öffentlich auf die Sprachregelung geeinigt hat, wie ich vorhin schon schrieb: „Es darf auf keinen Fall der Eindruck erweckt werden, als sei der Generalbundesanwalt gedrängt worden, zu ermitteln…“ Natürlich nicht – Insider unter sich und der Rest der Bürger im Tiefschlaf oder wie ?

  8. Neue Grundgesetzauslegung frei nach Orwell:

    Alle Handys sind gleich, nur das Handy der Kanzlerin ist gleicher als andere.

  9. @nofretete
    „Das Ende der Fahnenstange und der Höchstgrad der Empörung sind lange noch nicht erreicht.“ – In der Tat.

    Hier noch einige aktuelle Lesetipps:
    Die ZEIT leitet heute eine Zitatsammlung von abwiegelnden Aussagen deutscher Politiker zur Causa Snowden mit folgendem Zitat von Viktor Klemperer ein: „Was jemand willentlich verbergen will, sei es nur vor anderen, sei es vor sich selber, auch was er unbewusst in sich trägt: die Sprache bringt es an den Tag“.

    http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-06/edward-snowden-asyl-nsa-untersuchungsausschuss

    Im heutigen Interview mit WDR5 wiederholt Sensburg bekannte Aussagen:
    „Edward Snowden hat bisher nichts offengelegt. Er hat dem Untersuchungsausschuss keine Dokumente zur Verfügung gestellt. … Vom Thema Edward Snowden werden wir in einiger Zeit wegkommen.“ Weitere erhellende Worte auch zum Wirtschaftsstandort Deutschland hier:
    http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/ein-jahr-snowden100.html

  10. @ Johanna – das bringt es noch einmal auf den Punkt: „Edward Snowden hat bisher nichts offengelegt.“ Oder noch besser “ Vom Thema Snowden werden wir in einiger Zeit wegkommen.“ Mit „wir“ kann er nur den CDU-Ortsverband meinen. Dieser blässliche, unscheinbare Professor Sensburg da in Berlin meint wirklich, uns (den Souverän – das Volk), den Bundesanwalt Range und selbst die Kanzlerin belehren zu müssen ?(Übrigens alter Witz: Was unterscheidet einen Professor vom lieben Gott ? Gott weiß, dass er kein Professor ist.) Oder, um mit @zoom zu sprechen, „..es tut mir weh, dem Abgeordneten Sensburg zuzuhören…“ Nun viele tun es nicht. Die meisten kennen ihn nicht mal und wählen würden sie ihn auch nicht.
    Ach und der war auch gut; mit dem Sauerländer, dem Lachen und dem Keller… Meine Erfahrung sagt aber: Der Sauerländer geht zum Lachen in die Schützenhalle. Immer noch und immer wieder.

  11. Gut gesagt von Stephen Fry (berühmter englischer Autor und Schauspieler):

    „… it is very depressing how much governments wish to control the internet. … a campaign to urge governments everywhere in the free world to step back from the brink of totalitarianism that is threatening to engulf us.“

    Im Sinne von:
    Es ist sehr deprimierend, wie sehr Regierungen das Internet kontrollieren wollen. … Regierungen überall in der freien Welt müssen dazu gebracht werden, vom Rand des Totalitarismus zurückzutreten, der droht, uns alle zu verschlingen.“

    http://www.theguardian.com/world/video/2014/jun/07/stephan-fry-surveillance-squalid-rancid-video

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