Urlaubsaugenblicke: Aggression im Teletubby-Land -Trump is dead

Liebevolle Zuwendung oder Aggression: Sonnenblumen im Teletubby-Taubertal. (foto: zoom)

Unsere Sommerradtour 2019 ist beendet, und sie war gut. Mit E-Bike und M-Bike sind wir die Flüsse – manchmal auch Berge – unserer weiteren Umgebung hinunter- und hinaufgeradelt.

Die Flüsse und Flüsschen: Namenlose, Orke, Eder, Fulda, Sinn, Main, Tauber, Weser, Diemel.

Die Städte: Korbach, Fritzlar, Rotenburg an der Fulda, Fulda, Burgsinn, Wertheim, Bad Mergentheim, Rothenburg ob der Tauber, Ochsenfurt, Karlstadt, Fulda, Bad Hersfeld, Kassel, Bad Karlshafen, Warburg.

Das Wetter: kühl, Regen, Sonne, Hitze, große Hitze.

Gesamtkilometer laut E-Bike: 870.

An digitalem Schnickschnack hatten wir ein Tablet/Smartphone plus eine Pocketkamera dabei. Mal gab es WLAN, mal nicht. Ab und zu konnte ich Artikel und Kommentare freischalten. Wenige kurze Beiträge sind umständlich mit dem Tablet entstanden.

Wir haben verschiedene Lehren aus dieser Radtour gezogen.

Eine will ich hier nennen: Das nächste Mal werden wir nur noch ein Notfall-Telefon mitnehmen und ALLES Digitale zu Hause lassen.

Kein Internet.

Kann mensch eigentlich noch ohne Internet verreisen?

Jedenfalls spränge uns nicht jeden Morgen der twitternde Narzisst in die Timeline. Hier ein Vorgriff auf unsere analoge Radtour ohne Donald Trump:

R.I.P. (foto: zoom)

Es rollt … über Berg und Tal

Tauberbischofsheim gilt als romantisch, mir gefällt die Pflastersteinwüste nicht. (foto: zoom)

Unsere skizzenhaft geplante Radtour hat sich zu einer Kombination von Flussauf- und -abfahrten entwickelt.

Namenlose, Orke, Eder, Fulda, Sinn, Main, Tauber … mal runter, mal hoch.

Als sich heute die Tour de France von Limoux nach Prat d’Albis bei Foix quälte, rollten wir gemütlich mit Rückenwind das Taubertal nach Bad Mergentheim hinauf. Die Windrichtung ist wichtiger als die Frage, ob es hoch oder runter geht.

Gestern mainabwärts mit Gegenwind – eine Quälerei.

Der Kompass zeigt grob Richtung Nördlingen, aber wir sind zu spontanen Planwechseln bereit, zumal, wenn wir den Wetterberichten trauen, eine neue „Horrorhitzewelle“ auf uns zurollt.

Vielleicht vegetieren wir dann tagelang in einem bayerischen oder schwäbischen Freibad vor uns hin: 1000 m schwimmen, Kaffee, 1000 m schwimmen, Eis, schwimmen, Schatten und am Ende Weißbier.

Bad Mergentheim hat uns ein wenig verstört. Wo immer wir auch saßen, unterhielten sich zwei oder drei Kurschatten über ihre körperlichen und psychischen Macken.

Der Kurpark ist riesig und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Die Kurkapelle spielte schluchzende Weisen – „morgens Fango abends Tango“.

Wir hörten und schauten uns im Publikum um, und wir alterten binnen fünf Minuten um 20 Jahre.

Morgen früh allerdings sind wir wieder jung und treten in die Pedalen. Tauberaufwärts, der Hitze trotzen.