Caricatura: Wanderer kommst du nach Frankfurt, schau dir diese Schule an …

Die Zeichner der Neuen Frankfurter (Humor-) Schule in der Caricatura (foto: zoom)

Ich werde alt. Als ich Freunden und Bekannten im Sauerland von unserem Besuch in der Caricatura – „Ihr wisst schon, Neue Frankfurter Schule, dieser Humor, ich lache mich jetzt schon wieder schlapp“ – erzählte, blickte ich in leere Gesichter.

Bernstein, Waechter, Gernhardt? Nie gehört. Pardon? Da war was, ja, aber was.

Gut, bin ich eben alt geworden und habe den Humor meiner Studentenzeit, museal aufbereitet in der Frankfurter Caricatura, besichtigt.

Als große Sonderausstellung wurde auf zwei Etagen Ernst Kahl gezeigt. Ihr wisst schon, das Bestiarium Perversum: Moralkritik, Religionskritik, Kulturkritik, Sexualität. Streckenweise schweinisch genial.

Ernst Kahl hat nicht nur gezeichnet und gemalt. Auch sein Film- und Liedgut ist an den Medienstationen zu konsumieren.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=HZC7HqMGWRE

In den Etagen über Kahl die alten Herren der deutschen Humorrevolution. Spaßguerillas waren sie alle. Äußerlich bieder, brannten sie voller subversiver neuer Ideen:

  • Chlodwig Poth
  • F.W. Bernstein
  • F.K. Waechter
  • Robert Gernhardt
  • Hans Traxler

Aber halt!

Im ganzen schönen Museum der 68er und Post-68er Karikaturen ist keine einzige Frau ausgestellt. Hatten die Zeichnerinnen damals keinen subversiven Spaß?

War die Neue Frankfurter Schule ein reines Jungen-Internat?