Auf dünnem Eis – Tom hat mir ein Zitat geschickt.

Abendszene
Zivilisationen beruhen auf einem Satz von Versprechungen, doch „if hope and faith go, everything goes“. (foto: zoom)

Manchmal schickt mir mein Freund Tom aus heiterem Himmel ein paar Sätze, kein „Hi“, kein „Hello“, keine Grußformel.

Manchmal sind es Toms eigene Gedanken, manchmal Zitate, die ihm etwas zu bedeuten scheinen.

Heute Morgen lag dieses Zitat von Herbert Sebastian Agar in meinem Briefkasten:

Civilization rests on a set of promises; if the promises are broken too often, the civilization dies, no matter how rich it may be, or how mechanically clever. Hope and faith depend on the promises; if hope and faith go, everything goes.

Ich habe spontan am späten Abend das Bild zum Text aufgenommen – irgendwas mit „Hauptsache Düsternis“.

Aber noch während ich diesen Eintrag tippe, befallen mich Zweifel, ob die Gedanken von Agar wirklich die Melancholie und Endzeitstimmung hergeben, die ich in sie hinein zu interpretieren bereit bin.

Es tummeln sich zu viele Unbekannte in den Zwischenräumen des Textes. Zuallererst: Wer gibt die Versprechen, wer glaubt an sie und wer bricht sie schließlich? Sind Hoffnung und Glaube universell oder sind die soziale Konstrukte?

Weltuntergangsstimmung oder nüchterne Beschreibung einer Funktion?

Ich jedenfalls lasse das Zitat erst einmal sacken.

Der Betreff in Toms Mail lautetet: „We are on thin ice …“

Hat jemand eine Idee?