300 Gäste aus nah und fern begrüßte NRW-Landwirtschaftsminister Uhlenberg am Freitag auf dem Mescheder Klosterberg anlässlich des „Empfangs zum Erntedankfest“.
Uhlenberg wies darauf hin, dass es seit seinem Amtsantritt 2005 jedes Jahr aus diesem Anlaß in ein Kloster eingeladen habe. Am gestrigen Freitag fand zunächst ein Ökumenischer Gottesdienst in der Abteikirche statt. Die Predigt hielt die Mescheder evangelische Parrerin Dorothea Goudefroy.
Ihre Worte könnten einige Politiker, die störungsfreies Regieren gewohnt sind, wachgerüttelt haben: Sie forderte, dass es viel mehr „Narren“ geben sollte, die Mut haben, die den Mächtigen die Wahrheit sagen, die die Mängel des Wirtschafts- und Finanzsystems kritisieren, die sich für den Schutz von Umwelt und Natur einsetzen, die „Unmögliches denken“ und vertreten.
Auch der Minister erklärte in seiner Ansprache in der Abteikirche am Ende des Gottesdienstes, man müsse die Schöpfung bewahren. Er erinnerte an die Mühen des Ordensgründers Benedikt, der erfahren habe, dass man mit Reformen „mehr Blockaden als Begeisterung“ auslöse. Interpretationsfähig war Uhlenbergs Formulierung, dass „die ökologische Betrachtung der Welt immer mehr durch die ökologische ergänzt wird“. An einer Stelle sollte es bestimmt „ökonomisch“ statt „ökologisch“ heißen, aber wo?
Breiten Raum nahm die Kritik an zu niedrigen Preisen in der Landwirtschaft ein. Uhlenberg bedankte sich bei allen, die in der Politik Frustrationstoleranz benötigten.
Abschließend gab es – wie bei solchen Empfängen üblich – genug zu essen und zu trinken…