Der demografische Wandel verläuft in Deutschland sehr unterschiedlich. Während große Städte aber auch der Landkreis Paderborn eine ausgewogene Alterungsstruktur aufweisen, vergreisen besonders ländliche Gebiete wie beispielsweise das Sauerland. Meschede hat bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang von 15% zu verkraften.
(Gastbeitrag von Gertrud U.)
„Wissen-Wasser-Wandel?“
Mit dem Titel „wissenwasserwandel“ startete die Stadt Meschede ein Projekt zur positiven Entwicklung der Stadt. In der Broschüre „Ergebnisse zur Kreativwoche“ heißt es zum Begriff Wandel:
„Wandel steht für die Bewältigung der strukturellen Probleme, die u.a. durch den demografischen Wandel hervorgerufen werden“
Kreativwoche im November 2009
Mit dem Schwerpunkt der Entwicklung und Stärkung der Innenstadt entstanden in einer Kreativ-Woche Ideen für die Innenstadt. Beteiligte an dem offenen Planungsprozess waren:
Planer, Politiker, Vertreter wichtiger Institutionen und Vereine der Stadt und zuletzt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger.
Eines der Ergebnisse war Wohnraum in der Innenstadt im Bereich des Rinschen Park gerade auch für junge Familien und Studierende zu schaffen.
Bürgermeister Uli Hess versprach im Vorwort zur Dokumentation der
„Ergebnisse zur Kreativwoche“ vom 17. bis 19. Nov. 2009:
„Die in der Kreativwoche deutlich gewordene Aufbruchstimmung wird die Stadt aufgreifen und gemeinsam mit allen Interessierten daran arbeiten, dass nun aus den Ideen Wirklichkeit werden.“
Haushalt 2013
Im Haushaltsplan 2013 der Stadt Meschede auf Seite 22 sind unter 5.1.4 Haushaltssteuerung und Handlungsfelder beschrieben. Dabei wird das zu erreichende Ergebnis in den Vordergrund der Haushaltssteuerung gestellt. Die Verwaltung benennt dazu als oberstes Ziel:
„1) Bewältigung des demografischen Wandels; insbesondere auch durch die Unterstützung familiärer Strukturen.“
Seit der Überarbeitung der Planung aus der Kreativwoche, sollen auf der Restfläche 20 altengerechte Wohnungen und 20 Wohnungen für den Beginen-Verein entstehen. Für junge Familien und Studierende ist an dieser Stelle kein Platz mehr.
Planungsergebnis der Stadt
Wenn jemand sich einen BMW bestellt und einen LADA geliefert bekommt, dann ist das Beschiss und muss nicht bezahlt werden.
Wenn der Bürger dagegen, zusammen mit den oben genannten Fachleuten, Wohnen für Familien und Studierende als Maßnahme gegen den demografischen Wandel für die Innenstadt bestellt und statt dessen überwiegend Straßen, Brücken und Parkplätze auf den Grundstücken geliefert bekommt, dann nennt man das Mescheder-Demokratie-Verständnis, was obendrein noch von den Bürgern in Form von Steuern bezahlt werden muss.
Mir ist nicht klar, welchen Zweck Ratsmitglieder für das Gemeinwohl der Bürger von Meschede erfüllen, wenn sie die Umsetzung einer vorliegende Planung nicht schützen und stattdessen die Ausführung gegen die Generation ihrer Kinder und Enkel mittragen, mindestens aber nicht verhindern.
Bedauerlicherweise ist das Verhalten der Ratsmitglieder kein Einzelfall (Siehe Kommentare zu „Der Rote Wind“ hier im Blog).
Brisante Themen wie die Zukunft junger Familien, wohnen für Studierende am Hochschulstandort, Maßnahmen gegen den demografischen Wandel und andere bedeutende Themen unserer Zeit haben m.E. in Meschede nur auf dem Papier eine Lobby.
