Schwarz-Gelbes Schlachtfest: Laschet und Lindner stoßen Rot-Grün in den Abgrund und auch Winterberg bleibt CDU-Hochburg

Gewonnen! Am Wahlabend um 18 Uhr hing Armin Laschet lächelnd an der Laterne in Siedlinghausen. (foto: zoom)

Rot-Grün ist abgewählt. Eindeutig. Deutlich. In meinem Wahrnehmungsbereich gibt es, außer vielleicht den Funktionären der SPD und Grünen, niemanden, der Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann eine Träne nachweint, obwohl es bemerkenswert ist, dass gestern zwei Frauen von zwei Männern vom politischen Sockel gestürzt wurden.

Was bleibt von Hannelore Kraft? Ich weiß es nicht. Ihr Klammern an Innenminister Jäger? Vor Ort habe ich von ihr nichts bemerkt, sagte mir ein Freund. Da war und blieb ein Vakuum zwischen Macht und Bürgern, zwischen der Politik und den WählerInnen.

Die grüne Schulministerin Sylvia Löhrmann wurde in meinem Umfeld regelrecht gehasst. Sie hat es nicht geschafft, die Anfangsprobleme ihrer Schulreform zu lösen. Im Gegenteil überlud sie die Sekundarschulen sofort nach Einrichtung mit immer neuen Schwierigkeiten (Inklusion, Schließung der Förderschulen, unzureichende Ausstattung an Personal und Räumen usw.).

Löhrmann hat das traurige Verdienst, den Begriff „Bildungsreform“ auf Jahre hin verbrannt zu haben. Meine Meinung zur Schulpolitik habe ich vor zwei Tagen, also vor den Wahlen, in einem Kommentar in Umrissen dargelegt:

https://www.schiebener.net/wordpress/laschets-kompetenzteam-schule-bildung-und-kultur-kompetenzlos/comment-page-1/#comment-72177

Haben die Sozialdemokraten und Grünen vor Ort das Handeln der Düsseldorfer Politik erklärt, begleitet, transparent gemacht? Meiner Ansicht nach nicht.

Nun sollte ich noch etwas zu den Linken, denn freien Wählern und der AfD sagen, die Piraten gab es auch einmal. Aber das kommentiere ich vielleicht später an anderer Stelle.

In Winterberg sieht die Zweitstimmenverteilung folgendermaßen aus:

Der schwarze Balken dominiert in Winterberg. Der Teufel liegt hier im Detail. (grafik: votemanager.de)

Der Teufel bei der Stimmverteilung liegt allerdings im Detail, da in den einzelnen Stimmbezirken der Stadt Winterberg teilweise sehr interessant abgestimmt wurde. Ich werde darauf  zurückkommen, so mir die Arbeit Zeit lässt.

Wer ein wenig stöbern will, kann dies hier tun:

http://wahlen.citkomm.de/LT2017/05958048/html5/index.html

In der Überschrift behaupte ich reißerisch ein Schlachtfest. Auf der Gewinn- und Verlustgrafik sieht dies folgendermaßen aus:

Gewinne für CDU, FDP, Linke und AfD. Verluste für SPD, Grüne und Sonstige (u. a. Piraten) (grafik: votemanager.de)

5 Gedanken zu „Schwarz-Gelbes Schlachtfest: Laschet und Lindner stoßen Rot-Grün in den Abgrund und auch Winterberg bleibt CDU-Hochburg“

  1. Nun, dann haben die WählerInnen Sylvia Löhrmann halt nicht verstanden. Ich bin lediglich Laie. Warten wir noch ein wenig, wie die Grünen die Wahl und die Rolle der Schulpolitik auswerten.

    Wobei es dort ebenfalls interesse- bzw. flügelgebundene Positionen geben wird.

  2. Manchmal scheint es mir besser, die Regierung würde sich ein neues Volk wählen (frei nach B. Brecht).
    Allerdings würde mir wirklich grauen, wenn es auf die aktuelle amerikanische Regierung zutreffen würde.

    Mal in die Schweiz schauen – da wurde gerade „Die Republik“ gegründet. Eine künftige Internet-Zeitung, von guten Journalisten (Christof Moser) und Lesern gemacht ohne die Geschäftsgebaren und Zwänge der Verlage, völlig werbefrei. Und dies, um den Journalismus zu retten und damit die Demokratie. Die Leser sind die Verleger. Der erste Artikel erscheint allerdings erst 2018. Gut Ding will Weile haben.

  3. Aus dem Wahlprogramm der FDP:
    „Wir wollen dafür sorgen, dass die Hochschulen wieder die Möglichkeit erhalten, Studienbeiträge einzuführen.“

    Da sind sie wieder, die Studiengebühren, nur jetzt heißen sie „Studienbeiträge“. Netter Versuch, FDP, ist aber alter Mist in neuem Frack.

    Da hilft auch die versprochene Erfolgsprämie bei erlangtem Hochschulabschluss nicht viel. Wenn man zudem, wie die FDP es plant, den Unis den Freiraum lässt, die „Beiträge“ festzusetzen, streben diese sofort das Maximum an. Unsinn? Leider nicht. Der Blick nach England genügt. Die Studiengebühren wurden auf maximal £9000 angehoben, um den Unis in Oxford und Cambridge höhere Einnahmen zu ermöglichen, aber sofort zogen fast alle englischen Hochschulen nach.

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