Pausenbild: Fake Frühling im Merz

Wenn die Natur noch nicht so weit ist … (foto: zoom)

Der heutige Tag begann mit Sonnenschein. Später wurde dann Friedrich Merz zum Direktkandidaten der CDU im Wahlkreis Hochsauerland gewählt.

Sein Konkurrent Patrick Sensburg hatte bei der Abstimmung in Arnsberg keine Chance. Jetzt hat Merz eine Homebase für weitere politische Ambitionen. Wirtschaftsminister auf dem Ticket von Laschet? Oder doch noch irgendwie Kanzlerkandidat?

Ach, was soll das Spekulieren!? Merz ist nicht doof. Er weiß, wie man den Sauerländer mit Popanz an den Eiern packt und mitreißt:

„Grüne und Grüninnen?
Frauofrau statt Mannomann?
Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Mutterland?
Hähnch*Innen-Filet?
Spielplätze für Kinder und Kinderinnen?

Wer gibt diesen #Gender-Leuten eigentlich das Recht, einseitig unsere Sprache zu verändern?“ ™ #Merz

Quelle: https://twitter.com/_FriedrichMerz/status/1383343760260567043

17 Gedanken zu „Pausenbild: Fake Frühling im Merz“

  1. Hab erst nicht geglaubt, dass das ein echter „Merz“ ist – ich mein’ natürlich den Fremdschäm-Stoff mit „Grüne und Grüninnen? (…)“

    Jetzt sollte auch noch Maaßen für die CDU kandidieren – in der Hölle gibt es keine halben Qualen.

  2. Jetzt konnte ich mal wieder lachen. „Hölle, Hölle Hölle …“ Da war doch mal was. „Warum schickst du mich in…dieselbige?!“ „Keine halben Qualen“ köstlich. Wenn sie es denn unbedingt wollen – ab auf die Oppositionsbank.

  3. Die Gleichförmigkeit der Tage. Hallo Tristesse. Um diese Zeit wäre ich normalerweise in der Kirche oder bei der Arbeit. (Die niedrig bezahlten arbeiten so gerne an Sonn-und Feiertagen.) Da beides nicht möglich ist, mache ich mir so meine Gedanken.
    „Hätte, hätte Fahrradkette…“
    Vor allem junge Menschen sagen mir: Hätten sie uns nicht so brutal belogen, was die Pandemie angeht, hätten wir ein Kind machen und bekommen können, einen neuen Beruf ergreifen, ein Buch schreiben können, nicht am Alten festhalten müssen…
    Da aber leider im MPK-Turnus Versprechungen gemacht wurden, an die sie selbst geglaubt haben, ist dies alles Null und Nichtig. Was bleibt? Wir sind alt und können weg. Für die junge Generation tut es mir unendlich leid.

    1. Andererseits: Die Kohlmeisen zwitschern und gerade wird es Richtung Norden heller. Vielleicht lässt sich dem Tag noch etwas abgewinnen.

      Ich sehe die Zukunft für die jungen Menschen nicht ganz so schwarz. Sie sind glücklicherweise nicht mit der Jungen Union identisch. Viele sind hellwach.

      Sorgen machen mir die esoterisch geprägten Post-68, die schamlos gemeinsam mit alten und neuen Nazis auf Straßen und Märkten ihre Schamanentänze aufführen. Bachblütenträume können gefährlich sein.

      Die Alten danken auch nicht einfach ab. Neben den Altersreaktionären finden wir die Altersradikalen. Gut so.

  4. „Baerbocks Harmonie-Soße verschleiert den Öko-Sozialismus des grünen Wahlprogramms“, sagte Partei-Vize Beatrix von Storch. 

    verdammt gute Motivationstrainerin, die Frau von Storch!

    überzeugt auch noch die letzten Zweifelnden, Grün zu wählen …

  5. Friedrich Merz läuft sich offensichtlich warm:

    „Erhebliche Zweifel, dass sie Kanzlerin kann“ – Merz greift Baerbock scharf an
    WELT online | 22.04.2021 | 20:56 Uhr

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article230594297/Friedrich-Merz-greift-Annalena-Baerbock-an-Erhebliche-Zweifel.html

    Merz: „Bei Frau Baerbock – mit Verlaub – geht bei einigen Medien die Distanz verloren. Dass dies dem Zeitgeist entspricht, mag sein. Ich möchte dem Zeitgeist nicht folgen, ich möchte den Zeitgeist mitbestimmen.“

  6. Immer wieder bekommen wir putzige Sprachneuerungen geboten. Z. Bsp. heute, nachdem Kanzlerin Dr. Merkel 5 Stunden vom Untersuchungssauschuss Wirecard befragt wurde. Auf die Frage, ob sie denn noch Kontakt mit Herrn von Guttenberg habe: “ Nein, die Kontakte sind erstorben.“ Einer der Obmänner sagte auch in den anschließenden Stellungnahmen: “ Die Dramatik und Absurdität des Vorganges Wirecard wurde der Kanzlerin erst in diesen 5 Stunden bewusst. Das konnte man sehen.“
    Zwei Herren, die u.a. die Kanzlerin da reingeritten haben; Herr von Guttenberg (CSU) und ihr eigener Wirtschaftsberater Henrik Röller, dessen Frau nach seiner Auskunft nur Hausfrau sei, in Wirklichkeit aber eine Investitionsfirma hat, die Kontakte Wirecard in Richtung China knüpfen wollte. Jedenfalls hat Herr von Guttenberg 780 000 Euro für seine Lobbybemühungen eingestrichen. Und die Klitsche aus Aschheim, die Weltkonzern spielen wollte, hat seit 2016 rund 6,2 Millionen Euro für Lobby- und Beratertätigkeiten ausgegeben. Na ja, war ja nicht ihr Geld.
    Interessant, was man noch so hört. Dr. Markus Braun (der Steve Jobs für Arme, der laufende Algorithmus) fordert ein Gespräch mit der Kanzlerin. Entweder im oder außerhalb des Gefängnisses.

  7. Zu der Schauspieler-Aktion „Alles dicht“. : Ich würde den Kritikern gern zurufen; waren Sie noch nie im Theater? Verstehen Sie überhaupt, worauf Kunst abziehlt ? Man hatte das schon mal.
    Die erste Parallele, die mir in den Sinn kam, aber nicht nur mir, war die Stigmatisierung und Ausbürgerung der Biermann-Unterzeichner, Schauspieler, Schriftsteller, Dichter, Intellektuelle der DDR. Ich weiß nicht warum. Das war die erste Empfindung. Wie ein offensichtlich ehemaliger SPD-Minister im heutigen WDR : „Die dürfen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr erscheinen. “ Hä, warum nicht ? Warum nicht? Meinungsfreiheit, Freiheit der Kunst etc. Wie ein Jan-Josef Liefers, der kommt aus dem Osten, dem wurde in Schulzeiten schon einmal ein X für ein U vorgemacht. Ich glaube, er weiß was er tut. Und er hat nichts Falsches getan, man kann es falsch aussehen lassen. Das ja.
    Wie weit ist es her im sogenannten „Freien Westen“?!

    1. Ich denke, dass die Schauspieler*innen um Liefers sich und den Kolleg*innen keinen Gefallen getan haben. Wir leben zwar nicht in der idealen Demokratie, aber auch nicht in der DDR.

      Der Weserkurier hat ein paar Stimmen gesammelt:

      „Heute bisschen für Kollegen schämen“: Die Stimmen zur „#allesdichtmachen“-Kampagne
      In einer satirischen Kampagne empörten sich prominente Schauspieler über die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung. Es hagelte Kritik – oft aus der eigenen Branche. Ein Überblick über die wichtigsten Wortmeldungen!
      https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-kultur_artikel,-heute-bisschen-fuer-kollegen-schaemen-die-stimmen-zur-allesdichtmachenkampagne-_arid,1971646.html

      1. Ich denke, dass die Schauspieler*innen um Liefers sich und den Kolleg*innen keinen Gefallen getan haben.

        Zitat aus WDR aktuell | 23.04.2021

        https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/alles-dicht-machen-corona-kritik-kampagne-100.html

        Der Dortmunder Regisseur Adolf Winkelmann bezeichnete die Aktion gegenüber dem WDR als „überflüssig“. Sie verwundere ihn aber nicht. „Das sind ja Schauspieler, die wir kennen und die uns immer Texte von klugen Autoren vortragen“, sagte er. „Das, was da jetzt im Netz steht, passiert, wenn man Schauspielern das Drehbuch wegnimmt.“

        1. Na, jedenfalls benötigt Herr Liefers kein Drehbuch, wie sich im weiteren Verlauf der Wortmeldungen zeigte, anders als ein WDR-Redakteur in der „Aktuellen Stunde“. Und mit Verlaub „Texte von klugen Autoren“ – hat sich Herr Winkelmann überhaupt einmal angeschaut, was einem im deutschen TV an Gegenwartsfilmen und-filmchen täglich und mit x-Wiederholungen so geboten wird? Ich zahl ja gerne GEZ, aber nur für Nachrichten, Phoenix, Arte und 3-Sat. Um unterhalten zu werden, muss ich Netflix und Co. abonnieren. Und weil heute Sonntag ist: die Kirche immer schön im Dorf lassen.
          Und ab heute wird auch kein Ski mehr gefahren.
          Es wird nach 22 Uhr gejoggt.

          1. Zu „Lungern und Hecheln“: Lese ich doch gerade im Internet: „In der DDR wäre ich eingesperrt worden“. Falsch J.J. Liefers – ausgebürgert. Das ist heutzutage so schwer. Wohin? Nach Kuba (hmmm nicht die schlechteste Wahl rein wettertechnisch), China (hmmm, nicht die schlechteste Wahl rein digitalmäßig) etc.
            Ich muss noch einmal auf den „SPD-Rundfunkrat-Mitglied“ zurück kommen. „Diese 53 Schauspieler müssen aus dem öffentlich-rechtlichen Programm entfernt werden.“ Interessant , wie soll das gehen? „Ab nach Sibirien, ins Arbeitslager! Hä, wo wir doch alle gerade Nawalny frei bekommen wollen? Oder es geht auch subtiler: Um J.J. Liefers aus dem Tatort raus zu bekommen empfiehlt man jetzt: „Börne erschießt sich, um sich dann eigenhändig auf dem Tisch in der Gerichtsmedizin zu obduzieren.“ Klappe. Fall gelöst. J.J. Liefers weg – zumindest aus dem Bewusstsein der Sofa-Sonntag-Deutschen. Satire aus.
            Wann ist das eigentlich passiert, dass Deutschland so ein Irrenhaus geworden ist ?

  8. Zu Mut: Er hat Stärke gezeigt, J.J. Liefers. Er hat sich wohl auch schon angemeldet, um eine „Schicht“ auf der Intensiv zu machen. Was soll das für einen Sinn haben? Gut er könnte Gedichte rezitieren.
    Er hat am 4.11.1989 vor hunderttausenden Menschen auf dem Alex gesprochen, neben Schorlemmer oder Christa Wolf…unvergesslich. Eine Erinnerung für das ganze Leben.. zumindest für Ostdeutsche.
    Und was las ich hier? „Wir leben nicht in der DDR.“ Natürlich nicht. Aber es muss doch erlaubt sein, Parallelen zu ziehen. Und wenn denen, die einen Systemwechsel erlebt haben, es so vorkommt, als stünde wiederum einer bevor, kann man ihnen mit nicht so gekonnter Kommunikationsstrategie etwas anderes einreden. Im Osten, also zu Zeiten als es noch Schulbildung gab, die ihren Namen auch verdient hat, wurde Kausalität gelehrt: Wenn – dann.
    Eigentlich ganz einfach.

    1. Nun ja – DDR? Inzwischen war und ist Liefers auf allen Kanälen der Republik präsent. Er darf überall reden. Heute eine Doppelseite im Duett mit Spahn in der Wochenzeitung Die Zeit.

      Was er in einer Demokratie allerdings nicht hat: Ein Recht darauf, dass man ihm nicht widerspricht.

      Die imho schlechte Satire kann jedefrau und jedermann nach Belieben in den Medien anschauen.

      Zensur?

      Heute im Tagesspiegel:

      „Wer steckt hinter #allesdichtmachen? Eine Spur führt ins Querdenker-MilieuNoch immer beschäftigt #allesdichtmachen die Öffentlichkeit. Nun zeigt sich: Die Aktion war ähnlich akribisch geplant wie eine Tatort-Produktion.“

      https://www.tagesspiegel.de/kultur/wer-steckt-hinter-allesdichtmachen-eine-spur-fuehrt-ins-querdenker-milieu/27140704.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

      1. „Eine Spur führt ins…“ Geht es etwas weniger verschwörungstheoretisch?
        Das Ganze ist doch ein Streit um des Kaisers Bart.
        Womit wirklich geholfen wäre, wenn endlich Krankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, Assistenzärzt*innen bessere Arbeitsbedingungen und angemessenen Lohn für ihre Arbeit bekämen. Es war vor der Pandemie ein Missstand und ist es nach 14 Monaten Pandemie immer noch. Dafür könnte ein Gesundheitsminister mal sorgen, statt sich Rededuelle mit armen Schauspielern zu liefern. (Witzig Liefers).
        Da sie selbst vor lauter Arbeit, Psychoterror und Erschöpfung es nicht können, könnte der Teil der Bevölkerung, der sie so bedauert, morgen am 1. Mai mal für sie auf die Straße gehen.

        1. Nicht böse gemeint @zoom. Bin immer dankbar für Ihre Links. Schönen 1. Mai! Muss jetzt mein Che Guevara-T-Shirt suchen und ein rotes Fähnlein basteln… 🙂

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