Pandemiealltag: kleine Fluchten

Abendrot über dem Hochsauerland (foto: zoom)

Manchmal kann mich auch das schönste Abendrot über dem Hochsauerland nicht begeistern. Anderthalb Jahre Pandemie, reduzierte soziale Kontakte, kein Urlaub und zwischendrin auch noch eine gesundheitliche Krise.

Berge, Fichten, Abendrot – auch wenn der Himmel noch so glüht, geht mir die Corona-Krise auf den Senkel.

Inzwischen bin ich zwei Mal geimpft, maximaler Schutz und trotzdem ist kein Ende in Sicht. Die vierte Welle hat mit der Delta-Variante begonnen und viele Menschen haben sich noch nicht impfen lassen, obwohl inzwischen genügend Impfstoff vorhanden ist. Woran liegt es? Ignoranz, Unaufgeklärtheit, Dummheit, Zeitmangel, Verblendung? Von allem etwas?

Ich richte mich auf einen weiteren Pandemieherbst und Winter ein: im Sauerland hocken, wenig soziale Kontakte und keine Reisen, Maske, Abstand, Hygiene.

Bis zum Ende der Einschränkungen spazieren gehen, Blütenpflanzen und Vogelstimmen bestimmen, im Garten Kraut ausrupfen und auf ruhiges Radfahrwetter hoffen.

Zwischendurch werde ich ab und zu ein paar kleine Fluchten aus dem Hochsauerland planen, wie neulich nach Bottrop zum Tetraeder und an den Niederrhein, die alte Heimat.

Der Tetraeder steht auf einer 80 Meter hohen Halde in Bottrop. (foto: zoom)

Wenn man die Stufen der Stahlkostruktion erklommen hat, bietet sich ein fantastischer Blick über Teile des Ruhrgebiets. Industriekultur aus der Vogelperspektive.

Von Bottrop ist es dann nicht mehr weit bis zur Rheinpromenade zwischen Dinslaken und Voerde. Ich beobachte dort gern die Flussschiffe, die stromab Richtung Niederlande und stromauf Richtung Schweiz schippern.

Ein Flussschiff nähert sich aus Richtung Holland. (foto: zoom)

Abends sitze ich dann wieder auf dem Balkon im Hochsauerland und verfolge gedankenverloren die untergehende Sonne. Wohin geht die nächste kleine Flucht?

 

4 Gedanken zu „Pandemiealltag: kleine Fluchten“

  1. Genau… geimpft und trotzdem kein Ende. Mehr als kleine Fluchten ist nicht, dafür ansteigender Ärgerpegel angesichts der Politik…

    1. Was auch ich häufig vergesse zu erwähnen:

      wenn große Teile der Bevölkerung nicht geimpft sind, kann das Virus in diesem ungeimpften Teil munter zirkulieren und dabei mutieren und eventuell noch fiesere Varianten als Delta oder Lambda hervorbringen.

      Schnelles und umfassendes Impfen ist der Königsweg.

      Gilt im übrigen weltweit.

        1. Da kann ich nur zustimmen. „Weltweit“ und da reicht es nicht, wenn die „reichen“ Länder nur Döschen an Impfstoff abgeben. Hier wird er inzwischen entsorgt, ob der sogenannten „Impfmüdigkeit“.
          Aber wie ein altes, ligurisches Fischer-Sprichwort sagt: „Helft den Reichen, die Armen werden es schon schaffen.“

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