Pendlerpauschale

Hier wohnt ein Pendlerpauschalprofiteur (fährt zur Arbeit in Nürnberg! Oho!!!) im Hochsauerland:

Pendlerpauschalprofiteur
Pendlerpauschalprofiteur

Die ganze Diskussion über die Pendlerpauschale ist verlogen und heuchlerisch.

Ich denke nicht, dass nur einer oder eine Beschäftigte in irgendeinem Dorf im Hochsauerland wegen der Pendlerpauschale dort wohnt oder wohnen bleibt. Da spielen ganz andere Faktoren eine Rolle, die mir als Zugezogenem besser ein Einheimischer erklärt.

Ich selbst bin auch nicht wegen der Pendlerpauschale aus der Stadt ins Sauerland gezogen. Diesen Posten habe ich überhaupt nicht im Hinterkopf gehabt. Wir haben einfach Arbeit gesucht.

Die Speckgürtel um die Großstädte sind ebenfalls nicht wegen der Pendlerpauschale entstanden, sondern wegen des preiswerten und für Familien attraktiven Wohnraums: sei es gemietet oder gebaut.

Jetzt freue ich mich natürlich aus reinem Eigennutz, dass mir das Finanzamt Geld auszahlen soll, wobei ich erst dann jubele, wenn ich das Geld wirklich habe.

Was mich ärgert, ist, dass von mir verlangt wird, für den Staat 20 Quadratmeter unserer Wohnfläche kostenlos als Arbeitsplatz zu Verfügung zu stellen und selbst das dann nicht von der Steuer absetzen zu können. Dabei ist Ersteres der eigentliche Skandal.

An der Diskussion über die Pendlerpauschale wird für mich einfach nur die ganze „Irrationalität“ unseres Steuersystems deutlich. Den Begriff „Irrationalität“ habe ich bewusst mit Gänsefüßchen versehen, weil es durchaus eine „Ratio“ gibt: Eine „Scheinratio“, die die hinter den finanzpolitischen Entscheidungen liegenden Interessen vernebelt.

Sauerländer Bürgerliste kritisiert „Flatrate“ beim Schülerticket

Das Schülerticket Plus ist für Schülerinnen und Schüler im Hochsauerland auf den ersten Blick sehr attraktiv: für 8,30 Euro pro Monat beliebig in einem Großraum von Dortmund, Hagen und Paderborn die öffentlichen Verkehrmittel nutzen, prima – oder? Die Sauerländer Bürgerliste hat einige bedenkenswerte Kritikpunkte:

Der Landrat des HSK informierte kürzlich die Eltern der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen der Verkehrsunternehmen Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH (BRS) und Ruhr-Lippe GmbH (RLG) über die mögliche Einführung des SchülerTickets plus. Es soll das bisherige Schulwegjahresticket ersetzen. Der Vorteil der neuen Fahrscheinregelung wäre, dass das Ticket plus für beliebig viele Bus- und Bahnfahrten in den jeweiligen Netz-Bereichen gelten soll.

Allerdings wird die Dauerfahrkarte mit 8,30 Euro pro Monat (für das erste Kind) teurer als die bisherige Schulwegjahreskarte. Die Eltern sollen sich bis zum 28.11. äußern, ob sie für oder gegen die Einführung des Tickets sind.

Bedenklich ist nach Meinung der SBL-Fraktion folgender “Wichtiger Hinweis” in dem Schreiben des Landrats an die Eltern: “Für Schüler, die nicht am SchülerTicket teilnehmen, entfällt die Berechtigung zur Nutzung der Busse zwischen Wohnort und Schule.” Der Fraktionssprecher der SBL, Reinhard Loos, äußert dazu in einem Schreiben an den Landrat mit dem Datum vom 18.11.: ” Dies würde bedeuten, dass die betreffenden SchülerInnen gar nicht mehr in die Busse der RLG und des BRS einsteigen dürfen, die zu ihrer Schule fahren. Ein solcher Ausschluss von der Beförderung würde zweifelsfrei einen gravierenden Verstoß gegen die Beförderungspflicht der konzessionierten Buslinien des ÖPNV darstellen und wäre daher rechtswidrig …” weiter hier

Einen guten, informativen Überblick gibt darüber hinaus der Artikel von Thomas Winterberg in der Westfalenpost.

Unsere kleine Kulturküche: Die Lokalzeitung berichtet über Top-Events & Die Rauschzeit der Wildschweine naht ;-)

Auch in diesen Tage finden wieder Top-Events oder auch Top-Highlights genannte¹, kulturell hervorragende Veranstaltungen in unserer lieblichen Region statt. Zu Dokumentationszwecken hier ein Hardcopy aus der lokalen Monopolpresse, deren Glanz und Elend ich an anderer Stelle Beachtung geschenkt hatte:

Es ist was los im Hochsauerland!

Es ist was los im Hochsauerland!

Den Fahneneid-Artikel gibts in ganzer Pracht hier zu lesen.

Ab hier verlasse ich die Niederungen der Medienpolitik und schreit zur Klimax des Schwarzwildes:

Der Höhepunkt des Herbstes ist für mich dann, wenn Halloween überstanden ist, die Rauschzeit der Wildschweine. Ja – im November paaren sich Bache und Keiler, und im April kreuzen dann viele süße, kleine Frischlinge des Joggers Pfad: Alarm On! Die Bache ist nicht weit! Aber dazu mehr in vier bis 5 Monaten. Während ich im November entspannt durch den nebelverhangenen Fichtenwald laufe, fragen sich die fleißigen Jäger grübelnd im Lenin’schen Sprachduktus: „Der Keiler rauscht – was tun?

1) i. e. Politikersprech