Ich habe vor kurzem das Graffiti-Problem der Stadt Winterberg kommentiert.
Hier ist ein Graffito zu sehen, welches den Konsum und den Gewinn in der Innenstadt von Recklinghausen ankurbeln soll.
So geht das.
Nicht über Schmierereien jammern und nach der Polizei rufen, sondern Gebrauchs-Kunst produzieren sowie jungen und alten Künstlern Raum geben.
Ich hatte im Kulturausschuss des Kreistags den Vorschlag gemacht, den Neubau des Sauerlandmuseums nicht mit einer langweiligen Fassade aus Stein zu einem genauso wüsten Klumpen wie einst die Dresdner Bank zu degradieren, sondern zu einem Kunstwerk zu a la Freddy Mamani (googlen) oder Hundertwasser zu machen.
Leider stieß das bei den Strukturkonservativen nicht auf Zustimmung.
Joachim Blei
ist das Ziel von Graffitti „Konsum und Gewinn anzukurbeln“?
ist das dann religiöse Kunst?
die Anbetung der Religion Kapitalismus?
„So geht das.“
So geht das eben nicht:
Graffiti sind zuerst ein Zeichen des Widerstands.
Dann werden sie – manchmal – nachträglich zu „Kunst“ erklärt.
Exemplarisch hier nachzulesen, die Geschichte des „Sprayers von Zürich“, Harald Oskar Naegeli: https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Naegeli
Was von Anfang an „allen“ gefällt, ist etwas anderes, man könnte kurz sagen:
„bedeutungslos“
Sage ich doch. Die Aneignung widerständiger Gesten im kapitalistischen Verwertungsprozess führt zu flacher liebedienerischer Ästhetik.
Selbst das schaffen die Winterberger nicht.