Kurz notiert: kein menschengemachter Klimawandel in Düdinghausen

Sowohl die Lokalzeitung Westfalenpost (3. September 2024) als auch das Anzeigenblatt Sauerlandkurier (31. September 2024) haben in einem Artikel über die Jahreshauptversammlung des Sauerländer Heimatbundes irreführende Aussagen von Jürgen Vogt, Meteorologe und Moderator bei ARD und WDR (laut Autorin) veröffentlicht und nicht eingeordnet.

Die Artikel geben den Vortrag von Jürgen Vogt über den Klimawandel mit dem Titel „Kein Schnee, kein Bier, kein Wein, keine Pommes?“ in Auszügen wieder.

Vogt leugnet nicht den Klimawandel („wahrscheinlich die Beschneiung der Sauerländer Skipisten in 50 Jahren nicht mehr möglich“, aber implizit die Tatsache, dass dieser Klimawandel menschengemacht ist:

Sein Fazit: „Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, wir müssen uns aber mit seinen Folgen beschäftigen.“


Welches sind die wissenschaftlichen Tatsachen, die mit diesem Satz außer Acht gelassen werden?

„Menschengemachte Treibhausgase sind die Ursache für den aktuellen Klimawandel. Zahlreiche Studien weltweit belegen den Zusammenhang. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) legt dazu regelmäßig seine wissenschaftlich fundierten Berichte vor. Dafür werten renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam die weltweit verfügbaren Studien zum Klimawandel aus. Am letzten IPCC-Sachstandsbericht waren hunderte Klimaexpertinnen und -experten beteiligt. Der Bericht bestätigt eindeutig, dass der Mensch die Hauptursache für den globalen Temperaturanstieg ist.“

„Die Behauptung, dass der Mensch keinen Einfluss auf den Klimawandel hat, ist falsch.“

„Die Behauptung, dass der Mensch nur einen sehr geringen Anteil zum gesamten CO2-Ausstoß beiträgt und deshalb keinen Einfluss auf das Klima hat, ist falsch.“

Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/faktencheck-klimakrise-1936176

Sowohl die Westfalenpost als auch der Sauerlandkurier unterschlagen also die Tatsache, dass wir Menschen den Klimawandel aufhalten können, indem wir aufhören, die Atmosphäre mit klimaschädlichen Treibhausgasen wie CO2 und Methan anzureichern.

Die beiden Lokalblätter erweisen der Diskussion um das Erreichen der Klimaziele von 1,5° bzw. 2° Celsius einen Bärendienst.

„Dafür könne man aber wahrscheinlich in Medebach Rieslingwein anbauen.“

Update 22.9.2024: Gestern lag das Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg (20.9,) im Briefkasten. Auch dort finden sich der Vortrag auf den Seite 16/17. Auf diesen Artikel kann ich verlinken: https://www.rundblick-hochsauerland.de/2972272-kein-schnee-kein-bier-kein-wein-keine-pommes/

Kernaussagen:
„Vogt erklärte, dass es Klimawandel schon immer gegeben habe.“
„Klimawandel gab es also schon immer, im Moment schreitet er nur sehr schnell voran.“
„Wie sich der Klimawandel in ferner Zukunft auswirke sei noch nicht sicher zu sagen. Eine neue Eiszeit sei genau so denkbar wie hohe Temperaturen. Dies käme aber erst in einigen Jahrhunderten zum Tragen. Heute häufen sich heftige Stürme und Überschwemmungen. Nicht jeder kurzfristige Hitzerekord sei ein Beweis für den Klimawandel, jedoch sei wahrscheinlich die Beschneiung der Sauerländer Skipisten in 50 Jahren nicht mehr möglich.“
„Sein Fazit: “Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, wir müssen uns aber mit seinen Folgen beschäftigen!”“

Die ersten drei Aussagen sind nicht falsch. Allerdings bleibt die Frage offen, aus welchem Grund der Klimawandel „im Moment … nur sehr schnell voran“ schreitet.

Entweder hat der Referent dies in seinem Vortrag nicht begründet oder die Verfasserin des Artikels hat es ausgelassen. Die menschengemachte Ursache („Fossilwirtschaft“) des schnellen Klimawandels bleibt ungenannt.


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