Klimanotfall und Corona-Pandemie stellen die Menschheit vor größte Bewährungsprobe

Eingriffe in das sensible Hochgebirgs-Ökosystem, wie hier durch Straßenbau, schädigen die alpine Natur massiv und nachhaltig und befeuern den Klimawandel. Umweltzerstörung läßt das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Dadurch können auch Viren und deren Ausbreitung gefördert werden (Foto: Heinz Tuschl).

11.000 Wissenschaftler des Weltklimarats IPCC warnen eindringlich vor einem „Klimanotfall“. Es drohe unsägliches Leid. Die globale Erwärmung vollzieht sich schneller als noch vor wenigen Jahren angenommen. Nur unter der Voraussetzung, daß der Ausstoß von Treibhausgasen sofort drastisch eingeschränkt wird, ist der Klima-Super-GAU meiner Ansicht nach zu vermeiden.

Leider sieht die Realität aber anders aus: Nirgendwo besteht der ernsthafte Wille, auf die Folgen der Erderwärmung der Dramatik der Situation entsprechend zu reagieren. Ich sehe nach derzeitigem Stand keinen Vertreter der „Großen Koalition“, welcher die Absicht hätte, den antiquierten Kurs des materiellen Wachstums zu Lasten von Natur, Umwelt und Klima durch eine auf die Bewahrung der Zukunft ausgerichtete Politik zu ersetzen.

Betrachten wir einmal den Agrarsektor:

Der Ökolandbau hat für den Natur- und Klimaschutz eine sehr wichtige Bedeutung. Denn nur eine nachhaltige Landwirtschaft ohne Chemieeinsatz ist zukunftsfähig und sichert unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Hier ist die Politik in der Pflicht, endlich die notwendigen Fördermaßnahmen zu beschließen, und zwar sowohl national als auch auf europäischer Ebene.

Darüber hinaus ist eine flächendeckende extensivierte Nutzung anzustreben. Des Weiteren sind auch Flächenstilllegungen erforderlich, um den ländlichen Raum für eine möglichst artenreiche Tier- und Pflanzenwelt wieder attraktiv zu machen. Unverzichtbar sind außerdem deutlich kleinere Tierbestandszahlen. Wenn Bauern im Einklang mit Natur- und Klimaschutz wirtschaften, handeln sie automatisch im Eigeninteresse und orientieren sich zugleich am kulturellen Prinzip der Nachhaltigkeit. Sie sparen Betriebskosten bspw. für chemische Dünger und Spritzmittel, schonen die natürlichen Ressourcen Wasser, Luft und Boden, fördern zugleich die Artenvielfalt und erzielen auch noch höhere Einkommen.

In Österreich werden heute bereits 25 % der landwirtschaftlichen Fläche nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Das ist umgerechnet auf die Fläche im weltweiten Vergleich Spitze. In Deutschland sind es dagegen nur 8,9 %.

Die Alpenrepublik hat auch Mitte April d. J. ihr letztes Kohlekraftwerk vom Netz genommen und liefert damit den Beweis, dass ein schneller Ausstieg aus dieser Technologie möglich ist. In Deutschland, wo der Klimakiller Braunkohle schon lange als Auslaufmodell diskutiert wird, legt es die Kohlewirtschaft dennoch darauf an, das endgültige AUS für dessen umstrittene Nutzung in eine immer noch fernere Zukunft zu verschieben.

Nicht genug damit, daß sich die Kohlekommission 2019 auf einen untauglichen Kompromiss verständigt hat, der vorsieht, daß das letzte Kraftwerk viel zu spät, nämlich erst im Jahr 2038 abgeschaltet werden soll (sofern es dabei bleibt): Die Kohlelobby kassiert dafür rd. 8 Mrd. Euro(!) als Gegenleistung. Ein sehr hoher Preis, der den Kraftwerksbetreibern noch über einen langen Zeitraum nicht nur saftige Gewinne beschert; es dürfen auch noch große Mengen klimaschädliches CO² in die Atmosphäre gepustet werden.

Dennoch rühmen sich CDU/CSU und SPD bei jeder Gelegenheit ihrer angeblichen Erfolge in der Klimapolitik und weisen darauf hin, daß nur 2 % der Treibhausgasemissionen auf Deutschland entfallen. Verschwiegen wird jedoch, daß dieses Land aber auch nur ca. 1 % der Weltbevölkerung stellt.

Wir leisten uns 400 Mrd. Euro für so genannte Rettungsschirme an Griechenland; zugleich zögert die Regierung aber damit, für den Ausbau der umwelt- und klimafreundlichen Bahn tatsächlich die dafür notwendigen Mittel bereitzustellen.

Das in 2019 von SPD und CDU/CSU verabschiedete Klimapaket ist in der Summe völlig unzureichend und bei weitem nicht ambitioniert genug, um die selbstgesteckten Klimaziele, die sich Deutschland gesetzt hat, auch nur annähernd zu erreichen. Besonders im Verkehrsbereich sieht es düster aus. Scheuers Ressort verfehlt sein Ziel um 50 Prozent. Dies entspricht einer CO²-Menge von 30 bis 33 Mio. Tonnen.

Das Thema Kreuzfahrtschiffe taucht in dem so genannten Paket erst gar nicht auf. Diese Dreckschleudern werden i. d. R. noch immer mit Schweröl betankt, verseuchen und verpesten die Atmosphäre, ruinieren die menschliche Gesundheit und sind daher ebenfalls wahre Klimakiller.
Mindestens 9 europäische Staaten haben längst ein wirksames Klimaschutzgesetz. Großbritannien seit 2008, Österreich seit 2011 und die Schweiz sogar schon seit 2000.

Schwarz-Rot hat in seinem Klimapaket Reduktionsschritte zur Erreichung der Klimaziele festgelegt. Sie beschränken sich jeweils auf einen kurzen überschaubaren Zeitraum. Nur ein bestimmtes Kontingent an CO² darf demnach emittiert werden, z. B. im Verkehrs- und Gebäudesektor. Wenn einzelne Ressorts ihre CO²-Einsparziele verfehlt haben, muß nachgeschärft werden.

Es gibt allerdings keine Garantie dafür, daß eine solche Maßnahme für das betreffende Ressort auch nachprüfbar umgesetzt wird. Was nützt es, wenn ein Planungsprozeß in Gang kommt, aber nicht die Wahrheit gesagt wird. Oliver Krischer von den Grünen befürchtet, daß folgender Fall eintritt: Das Ergebnis der Überprüfung wird auf einem Blatt Papier eingetragen, Stempel drauf und fertig. Man hat seiner Pflicht Genüge getan. Das war`s denn auch.

Unterdessen wird der Zeithorizont für klimaeffizientes Handeln von Tag zu Tag kürzer. Einige der vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung genannten Kippunkte Im Erd-Klimasystem, die durch menschliche Einflüsse verändert werden und so ihre angestammte Funktion für das Wetter verlieren, sind möglicherweise schon erreicht oder gar überschritten ( z. B. Permafrost-Böden, Amazonas-Regenwald, Boreale Nadelwälder, Westafrikanischer Monsun, Große Eisschilde Grönlands, der West- und Ostantarktis, El Nino…) Diese Kippunkte haben das Potenzial, daß sich die Klimaerhitzung verselbständigen kann. (www.naturfreunde.de/16-kipppunkte-im-erd-klimasystem)
Die Fakten sind bedrückend: 2.000 Eisberge von der Größe des Kölner Doms schmelzen täglich in der Arktis dahin. Klimaschädliches Methan entweicht in zunehmendem Maße aus auftauenden Permafrostböden in Sibirien. Das grönländische Eis schmilzt schneller als vor 20 Jahren, und die arktischen Gewässer erwärmen sich bis zum Jahre 2100 wahrscheinlich um 5 bis 15 Grad.

Oder nehmen wir die Südsee: Hier drohen ganze Inseln zu verschwinden – durch eine Erhöhung des Meeresspiegels. Die Dürregefahr wächst weltweit. In einigen Weltregionen nehmen die Niederschläge ab. Seit mehr als 10 Jahren warnen Meteorologen und Wissenschaftler – übrigens auch australische – vor den verheerenden Folgen. Das ist Stand der Wissenschaft. Von Hitze und extremer Trockenheit sind etwa Kalifornien, der Mittelmeerraum und Australien besonders betroffen.

Es wird auf der Erde immer wärmer. Damit würde selbst bei gleichbleibenden Regenmengen die Vegetation schneller austrocknen – durch die stärkere Verdunstung.

Lt. einem Bericht der „Westfälischen Rundschau“ vom 26.7. 19 widersprechen Schweizer Forscher den Argumenten von Klimaleugnern, die nicht müde werden zu behaupten, daß die heißesten Sommer, die sich seit dem Jahr 1500 alle während der letzten 10 Jahre ereigneten, nämlich 2002, 2003, 2010, 2016, 2018, 2019, eine Folge natürlicher Klimaschwankungen seien. Und sie verweisen auf die „Kleine Eiszeit“ (von 1300 bis 1850) oder die „Mittelalterliche Warmzeit“ (von 800 – 1200). Die letzten Hitzesommer seien daher ebenfalls ganz natürliche Erscheinungen. Eben nicht, meinen die Autoren einer diesbezüglichen Studie. Im Unterschied zur jüngsten rapiden Erderwärmung hätten frühere Warm- oder auch Kaltzeiten nie auf der ganzen Erde gleichzeitig stattgefunden. Im Gegensatz dazu sehen wir, daß die wärmste Periode der vergangenen 2 Jahrtausende im 20. Jahrhundert auf 98 Prozent der Erde stattfinden. Ein eindeutiger Hinweis auf die vom Menschen verursachte globale Erwärmung. Sie ist in der Klimageschichte einzigartig, sowohl in Bezug auf die absoluten Temperaturen als auf die räumliche Ausdehnung. Daher ist auch die häufig getroffene Aussage falsch, so was hätte es schon immer gegeben.

Natürliche Klimaänderungen vollzogen sich stets über lange Zeiträume. Die Rede ist hier von Jahrtausenden. D. h. der Natur blieb genügend Zeit sich diesen Veränderungen anzupassen. Das erklärt den fundamentalen Unterschied zum menschengemachten Klimawandel.

Betrachtet man die vergangenen 5 Jahre, so waren es die heißesten seit dem Beginn der amtlichen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Das Erdklima hat sich bereits um 1,1 Grad erwärmt. Der September 2019 war der wärmste weltweit; der Januar 2020 ebenfalls.

Der Ausstoß von Treibhausgasen erreichte schon 2017 einen neuen Höchststand. Und auch 2018 schrieb Geschichte. Es war das viertwärmste Jahr aller Zeiten. Der Sommer 2019 brachte in NRW kaum Regen, dafür aber Temperaturen bis an die 40 Grad C. Den absoluten Rekord stellte die niedersächsische Stadt Lingen im Emsland mit 42,6 Grad C(!) auf. Dieser deutsche Rekordwert ist aus dem DWD-Klimaarchiv inzwischen wieder gestrichen worden (am 16.12. 2020). Der neue Rekord liegt lt. Meteorologen nun bei 41,2 Grad C, die ebenfalls am 25.7. 2019 in den Wetterstationen Duisburg und Tönisvorst (NRW) gemessen worden waren (Quelle: www.wetteronline.de und Carsten Schwanke, Meteorologe in der „Aktuellen Stunde“ des WDR vom 17.12.2020)

Bei uns in NRW war es seit 1927 nicht mehr so trocken. Rekordverdächtig auch die Temperaturen: Mit einem Mittelwert von 18,6 Grad C verzeichnete man den wärmsten Monat Juni seit 1881. Auch die Hitzewelle Ende Juli führte zu Temperaturhöchstmarken und tropischen Nächten nicht unter 25 Grad.

Milde Winter ohne Schnee werden zur Regel. Damit ist kein Schmelzwasser vorhanden, das die Grundwasservorräte auffüllen könnte. Die sich anschließenden Frühjahrsmonate bringen extreme Trockenheit, auf jeden Fall viel zu wenig Regen. Und so wird kostbares Trinkwasser immer mehr zur Mangelware. Auch dieser April 2020 war wieder einer der niederschlagsärmsten und zugleich sonnenscheinreichsten. Und im Osten und Nordosten Deutschlands verschärft sich die ohnehin äußerst angespannte Situation noch weiter.

Flurbereinigte Ackerflächen, die sich von Horizont zu Horizont quadratkilometerweise ausdehnen, bringen gravierende ökologische Folgen mit sich und verstärken die Auswirkungen des Klimawandels erheblich. Schattenspendende Hecken und Gehölzstreifen, Feldraine mit Wildkräutern und blühende Stauden sucht man vergeblich. Statt einer naturnahen, das Bodenleben fördernden und bereichernden Bewirtschaftung dominieren Rationalisierung und Übermechanisierung, d. h. große Maschinen und Traktoren verdichten den Boden und nehmen ihm seine Fähigkeit, Wasser zurückzuhalten.

Rekordwärme herrschte 2018 in weiten Teilen des Atlantiks, in Mitteleuropa, Asien und Neuseeland. Kälter als im Mittel war es nur in Teilen Nordkanadas und im Süden Grönlands. 2017 hatte das Klimaphänomen El Nino diesen Trend unterbrochen.

Bemerkenswert: Seit 1996 gab es in Deutschland kein Jahr mehr, in dem der jeweils gültige Mittelwert unterschritten wurde. Die Durchschnittstemperatur betrug 2018 14,1 Grad. Seit den letzten 30 Jahren werden die Winter immer wärmer und kürzer – bis zu 14 Tagen.
In puncto globale Erwärmung sind wir schon bei 1,2 Grad C angekommen – und liegen somit über dem Niveau des späten 19. Jahrhunderts (ca. 1850). Kontinentale Gebiete, also Landflächen, erwärmen sich deutlich schneller als der globale Mittelwert, weil die Ozeane länger kühl bleiben. Und die extremen Wetterverhältnisse nehmen noch stärker zu als die Mittelwerte. Ursache dafür sind auch Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation.

6.000 Studien wurden ausgewertet. Aber was passierte dann?

Vor mindestens 3 Jahrzehnten hätte man beginnen müssen, die politischen Weichen in Richtung Nachhaltigkeit zu stellen. Das ist aber nicht passiert, Und heute steht man vor einem Trümmerhaufen der sträflich unterlassenen ökologischen Präventionsmaßnahmen.

Wo und wann, frage ich mich, machen eigentlich die christlichen Kirchen Front gegen einen Präsidenten Trump oder Jair Bolsonaro, die einen mörderischen Krieg gegen Natur und Umwelt führen. Das geschieht bei diktatorisch regierenden Staatschefs nicht selten im Namen irgendeiner Religion.

Auch G. W. Bush jun., der ehemalige US-Präsident, war so ein Machtpolitiker, der sich in seinem Tun, seiner zuweilen aggressiven Kriegsrethorik, auf Gott berief. Politik und Religion gingen immer schon eine unselige Verbindung ein.

Stets waren es religiöse Fanatiker und Sektierer, die Menschen unterdrückt, verfolgt, schikaniert und die Natur ausgebeutet haben.
Wirtschaftswachstum oder das tägliche Börsenbarometer (DAX, Dow Jones-Index, Aktienkurse) ist für die Staatschefs dieser Welt längst zu einer Art Ersatzreligion geworden.

Trump hält den Klimawandel für eine Erfindung der Chinesen; und der brasilianische Staatschef Bolsonaro, ein glühender Verehrer der Agrar- und Bergbauindustrie, räumt alle Hindernisse aus dem Weg, um den Großkonzernen bei der Ausplünderung des Regenwaldes freien Lauf zu lassen. Bolsonaro ruft nach neuesten Meldungen zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zum Völkermord an den 300 indigenen Völkern des südamerikanischen Landes auf. Sein erklärtes Ziel ist es, die Schutzgebiete der Indigenen auszubeuten. Bergbaufirmen, Holzfäller, Sojafarmer, Viehzüchter und die Zuckerrohrindustrie sollen deren Regenwaldgebiete plündern können. Die fast 1 Mio. Ureinwohner Brasiliens und ihre Naturschätze sind bedroht. Brasilianische Anwälte und Menschenrechtler u.a. fordern den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag auf, Ermittlungen gegen den brasilianischen Staatspräsidenten aufzunehmen und ihn anzuklagen (Quelle: Rettet den Regenwald vom 21.3. 20).

Mein Appell an alle Leser dieses Artikels: Bitte unterstützen und unterschreiben Sie diese Petition. Danke!
www.regenwald.org/petitionen/1216/bitte-unterschreibt-gegen-den-voelkermord-durch-bolsonaro?mtu-4834056368

Auch der australische Staatschef Scott Morrison leugnet den anthropogenen Klimawandel. Wen wundert es, daß er die Nutzung des Klimakillers Kohle im eigenen Land nach Kräften fördert.

Ende Oktober war im australischen Nationalpark Wollemi eines der größten Feuer ausgebrochen. Zusammen mit anderen Infernos, die in der Nachbarschaft wüteten, wurde eine Fläche von mehr als 800.000 Hektar zerstört. Das übertrifft diejenige von ganz Österreich. Insgesamt sind lt. der Zeitschrift NATIONALPARK mehr als 8,4 Mio. Hektar Land den Flammen zum Opfer gefallen. Das ist mehr als durch die Waldbrände am Amazonas und in Kalifornien zusammen.

Natürlich plündert auch der Wirtschaftsriese China tagtäglich die Natur aus; er nimmt ganze Kontinente in Beschlag, verleibt sich einen Staat nach dem anderen ein. Benötigtes Soja wird kurzerhand aus Brasilien und nicht – wie bisher – aus den USA bezogen, da sich die Chinesen im Handelskrieg mit Amerika befinden.

Fast immer handelt es sich bei diesen Staatschefs, die ihrer Bevölkerung einerseits elementare Rechte vorenthalten und andererseits ihr ökologisches Tafelsilber profithungrigen Konzernen als billige Verfügungsmasse zum Fraß vorwerfen, um stark rechtslastige, von der Öl-, Kohle-, Atom- oder Rüstungslobby inthronisierte Herrscher. Überall, wo diese skrupellosen Machthaber regieren, werden einzigartige Naturschätze dem Großindustriellen Wachstumswahn geopfert.

Wer aber mit dem uns anvertrauten Naturerbe so grausam und gnadenlos umgeht, dem sind auch Begriffe wie Ethik und Moral, Menschenwürde und Menschenrechte ein Dorn im Auge.

Verglichen mit den erwähnten Drittstaaten ist aber auch die deutsche Regierung alles andere als ein ökologischer Musterschüler. Insbesondere die C- und F-Parteien betrachten Umwelt-, Natur-, Klima- und Verbraucherschutz eher als lästigen Firlefanz

Die Merkel-Regierung beteiligt sich z. B. mit großem Engagement am Ausverkauf des Tropischen Regenwaldes in Südost-Asien. Deutschland belegt eine äußerst unrühmliche Spitzenposition beim Import von Palmöl, für dessen Anbau gigantische Flächen an Tropenwäldern dem Erdboden gleichgemacht werden. Und was tut dagegen unser Nachbarland Frankreich? Es geht mit gutem Beispiel voran und setzt auf Boykott, entlarvt das Märchen vom klimafreundlichen „Biodiesel“ als Nachhaltigkeitslüge und importiert ab sofort kein Palmöl mehr aus Indonesien. Respekt!
Geht es um die Frage, welche Nation die größten Anstrengungen i. S. Klimaschutz unternimmt, belegen wir nur Rang 27.

Deutschland ist nach den Philippinen dasjenige Land, welches am häufigsten von Wetterextremen betroffen war – im Jahr 2018

Nun ist Hoffnungslosigkeit aber auch keine Lebensperspektive, zumal mit Fridays, Farmers und Scientist for Future eine neue weltweite Bewegung entstand, die der Politik mächtig zu Leibe rückt, ohne daß es diesen außerparlamentarisch tätigen Organisationen allerdings bis heute gelungen wäre, die Regierungen zum Handeln zu zwingen.

Dennoch ruhen jetzt alle Hoffnungen auf der Bevölkerung, insbesondere der jungen Generationen, um deren Zukunft es ja geht. Die so dringend erforderliche politische Wende in Berlin findet bisher nicht statt, wenngleich festzustellen ist, daß in Teilen der Gesellschaft ein Umdenken im Gange ist. Doch anstatt innovatives Handeln zu fördern, wird es von der Politik abgewürgt. Konterkariert wird alles, was den mächtigen Konzernen in ihrem permanenten Streben nach Gewinnmaximierung schadet.

Dringlicher als je zuvor ist daher eine starke, global agierende Friedensbewegung, die gegen das Mantra des ewigen Wachstums aufbegehrt, die kämpferisch für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz streitet, und die gegen das kapitalistische System mit seinen ausbeuterischen Strukturen Front macht.

2/3 aller CO²-Emissionen werden von 100 Konzernen verursacht. Über die Hälfte der globalen Emissionen gehen auf das Konto von 25 Unternehmen und staatlichen Einrichtungen. „Wenn man wirklich Klimagerechtigkeit will, muß man dort ansetzen, nämlich bei den Produktionsbedingungen“, so K. Kipping von der Linkspartei.

„Man muß an die Wurzeln der Probleme rangehen. Union und SPD schrecken davor zurück sich mit den Konzernen anzulegen. Sie greifen eher denjenigen in die Taschen, die wenig haben. Die Folgen des Klimawandels treffen Ärmere, kleine Unternehmen und die Landwirtschaft mit besonderer Härte.“

Luisa Neubauer von Fridays for Future sagte im September 2019: „Merkel ist schlimmer als Trump.“ Sie warf der Kanzlerin eine Verweigerungshaltung in der Klimapolitik vor. Zitat: „Am schlimmsten seien für sie Menschen, die so tun als würden sie was machen, sich aber dagegen entschieden. Das ist doch ein Skandal, was hier passiert. Frau Merkel erzählt, wir müssen eine europäische Lösung finden. Und dann geht sie nach Europa und blockiert. Das ist alles andere als verantwortungsbewußt.“

Neubauers Urteil trifft voll ins Schwarze. Es unterstreicht die Notwendigkeit, dass noch viel mehr Menschen auf die Straße gehen oder sich sonst wie engagieren müssen. Eine Forderung der Bürgerbewegungen, die ich aber bis heute vermisse, ist jene nach dem Rücktritt von Frau Merkel. Nur harsche Kritik üben, reicht eben nicht, zumal wir es mit einer Kanzlerin zu tun haben, die voller Widersprüche und Glaubwürdigkeitsproblemen steckt.

Noch im September 2019 sagte die Regierungschefin zum „Klimapaket“ der Koalition:“ Politik unterscheide sich von Wissenschaft. Politik sei das, was möglich ist.“ Ein halbes Jahr später äußerte dieselbe Kanzlerin bezüglich der Corona-Pandemie: Maßstab für den Umgang mit dem Virus bzw. den verhängten Ausgangsbeschränkungen ist, was uns die Wissenschaft zu dem Thema sagt.

Merkel wäre nicht Merkel, wenn sie eine für sie günstige Gelegenheit ungenutzt ließe, um sich in der Corona-Angelegenheit als zupackende Krisenmanagerin zu präsentieren. Hier ist die Kanzlerin auf Gedeih und Verderb auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, deren Anliegen ihr sonst, wenn es um andere Dinge geht, eher gleichgültig sind.

Da die Koalition auf einen solchen Ernstfall – wie generell auf Krisen -überhaupt nicht vorbereitet ist, spielt sie nun auf Zeit; und die Menschen müssen das ausbaden. Absurderweise kann die CDU/CSU in neusten Umfragen deutlich zulegen. Scheinbar unterwürfig, treu ergeben und unkritisch steht ein Großteil der Bevölkerung zu Angela Merkel. Warum lassen sich die Bürger von der Politik eigentlich alles bieten und gehen nicht auf die Barrikaden? Eine mehr als berechtigte Frage. Schließlich leben wir immer noch in einer Demokratie, wo jeder die Möglichkeit hat, per Demonstration, per Wahlzettel, per Leserbrief und Internet oder auf andere Weise seinen Protest zu artikulieren.

Dabei ist klar: Auch jedem anderen Bundeskanzler wäre in dieser außergewöhnlichen Zeit nichts anderes übrig geblieben als die Bevölkerung auf die von der Wissenschaft vorgegebenen Verhaltensregeln zu verpflichten. Zur Bewältigung der langfristigen Folgen der Corona-Pandemie hat Berlin offenbar  kein überzeugendes und brauchbares Konzept parat. Zu Recht verlangt z. B. die mittelständische Wirtschaft von der Kanzlerin Antworten auf die Frage, wie es weitergehen soll. Ob Merkel dazu in der Lage ist oder nicht, erlaubt Rückschlüsse auf ihre Führungsqualitäten bzw. Entscheidungsfähigkeit.

Nun befindet sich diese Kanzlerin bereits das 15. Jahr im Amt. Und obwohl es reichlich Anlässe gab, hielt Frau Merkel es in den 15 Jahren nicht ein einziges Mal für nötig sich über das Fernsehen direkt an ihre Landsleute zu wenden. Und jetzt, nachdem sie mit ihrer Politik kläglich gescheitert ist und in Deutschland so gut wie nichts funktioniert, erntet sie auch noch große Zustimmung aus der Bevölkerung. Momentan bekäme die Union lt. n-tv/rtl – Trendbarometer (Stand 9. Mai) 40 Prozent. Das klingt wie Hohn, ist aber allein der gegenwärtigen Krise geschuldet. Dieser Kanzlerin und ihrer Partei ein gutes Zeugnis auszustellen, geht völlig an der Wirklichkeit vorbei.

Dem Klimawandel mißt A. Merkel trotz seiner Geschwindigkeit und Dramatik bis heute wenig Bedeutung bei. Hier hat der Gesundheitsschutz der Bevölkerung längst nicht den Stellenwert, der ihm eigentlich zukommen müßte. Hohe Feinstaub-, Dieselruß- und NOX-Werte entlang stark befahrener Straßen, um nur dieses Beispiel zu nennen, führen seit Jahrzehnten bei zahlreichen Menschen zu Erkrankungen der Lunge, der Bronchien und Atemwege (Pseudokrupp), besonders bei Kindern und älteren Leuten. Die Politik kümmert das dennoch wenig, ja sie weigert sich sogar, notwendige Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Seit Beginn der 80er Jahre streiten Umweltorganisationen, Grüne und alternative Verkehrsforscher, später auch die Linke, für ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen, das gemessen an den Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren, die im Zuge der Corona-Krise erlassen wurden, nichts mit Freiheitsentzug oder Bevormundung zu tun hat, wie Zyniker und Realitätsverweigerer aus dem Lager von Union und FDP mit ihrem unverantwortlichen Gerede immer wieder glauben machen wollen.

So ein Tempolimit (120 km/h/80 km/h, 30 km/h) würde jährlich bis zu 5 Millionen Tonnen CO² einsparen, den Spritverbrauch erheblich reduzieren, die Luftqualität spürbar verbessern und natürlich auch die Zahl der Verletzten und Toten deutlich verringern. Solche überzeugenden und beweiskräftigen Daten spielen aber weder für die Kanzlerin noch für Verkehrsminister Scheuer eine Rolle. Verglichen mit den Todesopfern, die durch das „Corona-Virus“ zu beklagen sind, wird eine bestimmte Zahl von Verkehrstoten und Schwerverletzten als feste Größe von vornherein einkalkuliert.

Ein weiterer Punkt: Welchen Bundespolitiker hat es in der Vergangenheit interessiert, daß z. B. immer mehr alte Menschen oder Obdachlose an Vereinsamung sterben?

Schaden vom deutschen Volk abwenden, wie es die Politiker bei ihrem Amtseid stets schwören, hat in der Praxis Null Bedeutung. Denn nicht Politiker entscheiden über das Wohl und Wehe der Zukunft. Wirtschaftsverbände und einflußreiche gesellschaftliche Gruppen sind es, die im Hintergrund die Fäden ziehen und sagen, wo`s langgeht.

Wo bleiben dazu auch die Kommentare der Journalisten? Sie sollten ihre Verantwortung für eine kritische Berichterstattung endlich ernst nehmen. Und dieser Verantwortung werden die Medien nur dann gerecht, wenn sie Politiker mit deren widersprüchlichen Aussagen öffentlich konfrontieren. An dieses heiße Eisen traut sich jedoch bis heute niemand heran.

Die mediale Berichterstattung, mit der wir es heute zu tun haben, ist häufig tendenziös, unausgewogen und/oder unvollständig. Sie läßt die großen Zusammenhänge außer Acht, was dazu führt, daß sich der politisch einigermaßen interessierte Bürger kein objektives Urteil bilden kann. Es fehlt eine tiefgehende Analyse und gründliche Aufarbeitung der Materie. Ich hege den Verdacht, daß dahinter die Absicht steht, den Leuten das kritische Denken abzugewöhnen.

Da muß wohl erst eine streitbare junge Schwedin kommen und der Politik richtig „einheizen“. Greta Thunberg war es, die der ganzen Klimadiskussion emotionale Schubkraft verliehen und ihr neues Leben eingehaucht hat. Sie hat neue Akzente gesetzt. Mit eindringlichen und beschwörenden Worten rief die couragierte Aktivistin Politik und Wirtschaft dazu auf, endlich zu handeln; und sie hat damit mehr öffentliche Aufmerksamkeit erzielt als manche Wissenschaftler in den vergangenen Jahrzehnten. Allerdings haben weitsichtige Fachleute schon zu Beginn der 2000er Jahre die klimatischen Verhältnisse, so wie sie sich gegenwärtig darstellen, zutreffend beschrieben.

Ob Greta Thunberg mit Fridays for Future, tatkräftig unterstützt von Umweltorganisationen und anderen NGO`s, es schafft, den erforderlichen Kurswechsel zu erzwingen, werden die kommenden Jahre zeigen. Fest steht, daß wir alle, ob jung oder alt, schleunigst unseren Lebensstil ändern müssen, bevor es der Klimawandel tut.

Mittlerweile liegt schon die 24. Klimakonferenz hinter uns (Dezember 2019 in Madrid).

Aber was ist denn bei all diesen Konferenzen bislang an konkreten Ergebnissen erreicht worden, die uns dem Ziel, den Ausstoß von Klimagasen drastisch zu reduzieren, wesentlich näher gebracht hätten? Außer Trippelschritten und wohlfeilen Reden nichts. Man hat der Weltöffentlichkeit auf den letzten Metern des Verhandlungsmarathons – wie immer – ein nutzloses Dokument präsentiert, das unverbindliche Absichtserklärungen enthält. Konkrete Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Das ist schon fast zur Routine geworden. Von einer gemeinsamen Strategie ist man nach wie vor Welten entfernt. Nicht mal praxistaugliche Kompromisse kamen zustande. In gewohnter Manier vertagen sich die Teilnehmer auf das nächste Treffen. Und erneut passiert wenig bis nichts.

Wenn nun infolge der Corona-Krise 95 Prozent der Flugzeuge am Boden bleiben oder gar sämtliche Flüge gestrichen werden, Großveranstaltungen abgesagt, Geschäfte und Restaurants geschlossen bleiben, Videokonferenzen abgehalten, Homeoffices die Fahrt zur Arbeit ersetzen, ein geringerer Pendelverkehr stattfindet, unnötige Autofahrten ausbleiben u.v.m., reagiert die stark in Anspruch genommene Natur wie wir Menschen, die plötzlich von unzuträglichen Belastungen befreit werden. Sie durchläuft einen Prozeß der Gesundung und kann sich regenerieren.

Als am 11.9. 2001 das World Trade-Center in New York Ziel eines Terroranschlags wurde, fanden daraufhin auch in der weiteren Umgebung für wenige Tage keine Flugbewegungen statt. Wetter- und Klimaexperten nutzten die Gelegenheit um herauszufinden, wie sich dadurch die vom Erdboden ausgehende Wärmeabstrahlung (Infrarotstrahlung) in den Weltraum veränderte. Sie kamen zu dem Ergebnis, daß diese im Vergleich zu der Zeit vor dem 11. September deutlich zugenommen hatte. Ein positiver Klimaeffekt stellte sich umgehend ein.

Wer frühmorgens einmal die TV-Sender „Alpha“, „3SAT“ oder „Bayern 3“ einschaltet und sich die aktuellen Fernsehbilder von alpinen Skizentren anschaut, trifft auf gähnende Leere. Eine gespenstische Ruhe. Für die Natur aber bedeutet das Erholung pur.

Spanische, italienische und französische Metropolen berichteten von einem Rückgang der NO²-Emissionen um 50 Prozent. Am 30.4. nun kam über die Nachrichtenagenturen folgende Meldung: „Corona-Pandemie führt zu Rekordrückgang bei CO²-Ausstoß“. Laut internationaler Energieagentur verzeichnen wir infolge der Corona-Krise den weltweit größten Rückgang von Treibhausgasemissionen, den es je gegeben hat. Der CO²-Ausstoß dürfte in diesem Jahr um 8 %, der weltweite Energiebedarf um 6 % sinken, wie die IAE prognostiziert. www.br.de/nachrichten/meldung-corona-pandemie-fuehr… Dieser historische Rückgang der globalen Emissionen ist in dieser Situation kein Anlaß zum Jubeln. Er führt uns aber den direkten Zusammenhang von Wirtschaftswachstum, Umweltzerstörung und Klimawandel vor Augen.

Und „Corona“ zeigt uns ferner: Nach der Krise ist nicht vor der Krise. Wir müssen aus ihr lernen und nicht dem Irrglauben erliegen, alles könne irgendwann so weiterlaufen wie zuvor. Der Traum vom ewigen Wachstum ist ein für alle Mal ausgeträumt. Die Spirale bewegt sich nach unten, auch weil die Märkte gesättigt sind. Zudem drohen Pleiten und Insolvenzen. Viele Menschen bangen um ihren Arbeitsplatz. Insbesondere Kleinbetriebe, die verhältnismäßig viel Personal beschäftigen, bedürfen der Unterstützung. Sie können angesichts mächtiger Konkurrenz ohnehin nur schwer mithalten. Und jetzt bleiben auch noch ihre Kunden weg, Aufträge werden storniert. Finanzspritzen in Milliardenhöhe helfen den Betrieben aber nicht dauerhaft. Entscheidend wird sein, daß sich die Rahmenbedingungen auf lange Sicht zum Positiven verändern, was in erster Linie heißt: Entlastung des Faktors Arbeit von zu hohen Steuern und Abgaben, damit z. B. Handwerksbetriebe und andere kleinere sowie mittlere Unternehmen überhaupt noch bestehen können und sich ihre Konkurrenzfähigkeit langfristig sogar wieder verbessert, so ist zu hoffen.

Und die Bürger werden sich kostspielige Investitionen bis auf weiteres ohnehin nicht leisten können oder leisten wollen, schon gar kein Elektro-Auto oder ähnlich teure Anschaffungen. Sie benötigen ihre finanziellen Reserven für die wirklich wichtigen Dinge, um einigermaßen über die Runden zu kommen.

Durch eine vom früheren Kanzler Schröder initiierte und später von A. Merkel fortgeführte Politik der sozialen Ungleichheit bzw. Ungerechtigkeit hat man sehr viele Menschen im Laufe der Jahre zu Bittstellern gemacht und sie ihrer Möglichkeit beraubt, Rücklagen zu bilden und so für Krisen vorzusorgen. Und jetzt, wo man wegen „Corona“ in der Bredouille ist, entdecken Politiker auf einmal ihr Herz für all jene, die das öffentliche Leben aufrecht erhalten, namentlich die Kassiererin an der Supermarkttheke, Ärzte und Pflegekräfte, die Betreuer in Seniorenheimen, Bus- und LKW-Fahrer, Müllabfuhr usw. usf..

Genau diese Berufssparten sind es aber, denen immer alles aufs Auge gedrückt wurde. Doch jetzt, wo man die Bevölkerung braucht, um nicht selbst als Versager dazustehen, fällt den Koalitionären plötzlich ein, daß sie diesen Menschen aus den so genannten „systemrelevanten“ Berufen auch mal danke sagen müssen.

Verglichen mit der Virus-Epidemie stellen der Klimawandel, der beschleunigte Verlust der Biodiversität und das rapide Bevölkerungswachstum langfristig eine noch weitaus größere Bedrohung für die Menschheit dar. Sogar Bundestagspräsident Schäuble sieht in der globalen Erwärmung und dem rapiden Verlust der Artenvielfalt ein ebenso ernstes Gefährdungspotenzial.

Solange es Menschen auf diesem Planeten gibt, traten wiederholt Infektionskrankheiten, Seuchen und Epidemien auf. Sie erstreckten sich über ganze Regionen und Kontinente. Cholera, Fleckfieber, die Pest, Pocken oder in jüngster Zeit die asiatische Vogelgrippe zählen dazu. Sars CoV 2 ist eine so genannte Zoonose, eine Infektionskrankheit, die wahrscheinlich von Wildtieren auf den Menschen übertragen wurde. Die bekanntesten Zoonosen sind die Tollwut, Pest, Influenza und Ebola.

„Covid 19“ ist aber auch die Reaktion der Natur auf eine schon lange übervölkerte Erde, was immer noch mehr zum Riesen-Problem werden dürfte. Die Natur wehrt sich gegen die zu zahlreichen Menschen auf unserer Erde. Sie nimmt eine Selektion unter kranken, schwachen bzw. lebensuntüchtigen Individuen vor sorgt stets dafür, daß das ökologische Gleichgewicht, welches durch den rücksichtslosen Umgang mit der „Schöpfung“ massiv gestört und aus den Fugen geraten ist, wieder hergestellt wird. Und so werden auch weiterhin Menschen an Infektionskrankheiten, wie Covid – 19 sterben. Daher müssen wir alle lernen, mit dem Virus zu leben und eigenverantwortlich umzugehen. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht.

Kein Politiker in Berlin hat sich je dafür interessiert, wie viele Menschen jährlich an den Folgen ungesunder Ernährung und den daraus erwachsenden Zivilisationskrankheiten sterben. Mit richtiger Ernährung, viel Schlaf, reichlich Bewegung und frischer Luft kann nämlich jeder Einzelne seine Abwehrkräfte (Immunsystem) enorm stärken und ist somit auch gegenüber „Corona“ weitaus besser gewappnet. Allerdings muß darauf hingewiesen werden, daß sich sehr viele Menschen aufgrund ihrer finanziellen Situation eine gesunde Ernährung nicht leisten können, was schlimm genug ist. Andererseits gibt es aber auch eine Vielzahl von Menschen, die ohne weiteres zu Bio-Kost greifen könnten, dies aber wegen ihrer Geiz-ist-Geil-Mentalität nicht tun.

Für Wissenschaftler und Umweltexperten gibt es bezüglich der Ursachen solcher Epidemien, ihrer Entstehung und Ausbreitung, seit langem keinerlei Zweifel:

Bei „Corona“ haben ökologische Zerstörungsorgien bzw. massive Eingriffe in naturnahe und natürliche Systeme, außerdem Wildtierhandel und Wildtiermärkte, der bestialische Umgang mit der Kreatur, katastrophale hygenische Verhältnisse, die Gleichmacherei im Zuge der Globalisierung sowie der Klimawandel ihre Hände im Spiel. Dadurch werden Bedingungen geschaffen, unter denen sich Viren und Krankheitserreger rasend schnell ausbreiten können, und zwar über die ganze Erde.

Indem sich der Mensch, die „Krone der Schöpfung“ (Nikolaus Kopernikus), anmaßt, immer weiter in das Reich der Natur vorzudringen, macht er sich gegenüber Viren und anderen Krankheitsüberträgern zunehmend angreifbar.

Auch der World Wide for Nature (WWF) äußert die Ansicht, daß die Zerstörung der Umwelt Viren fördern kann (7.4. 2020)
Epidemien mit tödlichen Viren wie dem Corona-Virus werden häufiger – auch „dank“ der perversen Massentierhaltung hier in Deutschland. Denn sie trägt dazu bei, daß Viren von Tieren auf Menschen übergehen können, heißt es bei der Bürgerbewegung „Campact“. Agrarkonzerne holzen weltweit Regenwälder ab, um dort Futter für unsere Megaställe anbauen zu können. Die Tiere des Dschungels verlieren ihre bisherigen Lebensräume, das sensible Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht. Urwaldtiere kommen in engeren Kontakt mit den Menschen – und Viren überspringen die Artengrenze zum Mensch. Der Virologe Dr. Dennis Carroll warnt, daß künftige Krisen noch dramatischer verlaufen können als die jetzige. Denn mit industrieller Tierhaltung züchten wir uns neue Krankheiten, die deutlich höhere Todesraten aufweisen können als Covid 19.

Der raffgierige Mensch, seine schier nicht zu übertreffende Hybris, sein Machbarkeitswahn, hat der Natur schon allzu oft ins Handwerk gepfuscht. Außerdem führt die zunehmende Erhitzung des Planeten dazu, daß Wärme liebende Insektenarten, die ursprünglich in Drittstaaten zu Hause sind, allmählich nach Mitteleuropa vordringen, etwa die asiatische Tigermücke oder die Sandmücke, um nur die beiden Vertreter zu nennen. Diese können gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen, z. B. das Dengue-Fieber oder das Zika-Virus.

Nicht allein im Zusammenhang mit dem Virus muß auch die Globalisierung endgültig als gescheitert angesehen werden. Besonders unsere fatale Abhängigkeit vom Export und mächtigen Wirtschaftsnationen wie China rächt sich bitter und kommt unsere heimische Wirtschaft teuer zu stehen. Wir zahlen einen hohen Preis für unsere auf ständiges Wachstum programmierte und getrimmte Ökonomie des Größenwahns.

Wenn der herrschende Ausnahmezustand angesichts des grassierenden Corona-Virus dazu führt, daß die Menschen einmal selbstkritisch ihr bisheriges Verhalten überprüfen und darüber nachdenken, auf welch unnötigen Ballast sie fortan verzichten können, würde das ihrem Leben einen neuen Sinn geben.

Karl Josef Knoppik, 03. Mai 2020

5 Gedanken zu „Klimanotfall und Corona-Pandemie stellen die Menschheit vor größte Bewährungsprobe“

  1. Ein sehr langer Artikel vor drei Tagen in der FAZ:

    „Die weltweite Verbreitung von Covid-19 führt uns die Konsequenzen unserer Lebensweise vor Augen. Im Virus begegnen wir unserem Selbst und unserer Beziehung zur Natur. Aus den Fehlern sollten wir lernen. „

    1. Es heißt auch: “ In der Krise zeigt sich der Charakter“. Ich kann die Quelle momentan nicht benennen (ist ja auch keine Doktorarbeit – ein ehemaliger Verteidigungsminister und eine aktuelle Familienministerin lassen grüßen) , wahrscheinlich ist es jemand der schon tot ist. Allein gestorben, allein verbuddelt – ist ja jetzt so. Da würde ich trotzdem gern auf den Charakter von systemrelevanten Autoproduzenten oder Flugzeug-Betreibern hinweisen: Herr Spohr und Herr Diess werden nicht müde nach sogenannten „Staatshilfen“ zu schreien, ungeachtet der Tatsache wer diese bezahlen oder erbringen muss. Es sind genau gesagt die Niedriglöhner. die Putzen oder auch der Mittelstand mit geringen Einkommen, die sogar noch für Arbeitsplätze sorgen. Und jetzt wollen sie mit Staatshilfen ihre Schrottkarren verkaufen ? Ich finde es gut, dass die Entscheidung auf Juni verschoben ist. Aber wie heißt es?! Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und genau dieses systemrelevante Problem wird sich wieder auftun… Bis , ja bis sich in Karlsruhe wieder irgendjemand die satinrote Seidenkappe vom Kopf zieht…

    2. Ich habe jetzt nicht alles gelesen. Aber Fakt ist: Wenn wir so weiter machen wie bisher, dann fügen wir „unserer“ Erde (wir behandeln sie schließlich wie unser Eigentum) noch größeren Schaden zu. Und wenn man sich selbst kommunalpolitische Entscheidungen hinsichtlich der Flächenversiegelungen anschaut, dann bekomme ich Magenschmerzen! Gleichzeitig muss aber immer mehr Fleisch für immer mehr Konsumenten produziert werden (Stichpunkt Massentierhaltung). Wie möchte man so eine „Klimaneutralität“ herstellen können? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
      Elektromobilität und Windenergieanlagen kommen nicht gegen unsere globale Zerstörung der uns nicht gehörenden Erde an! Sie machen es noch schlimmer. Naturversiegelungen durch WEA (selbst in Wäldern) und alle denken, „grüner“ Strom schädigt die Umwelt nicht. Braunkohlekraftwerke sind natürlich das aller letzte. Juckt das etwa z. B. Polen?
      Die Menschheit ist höchstwahrscheinlich das Problem des Klimawandels. Und da gibt es so viele Stellschrauben, an denen gedreht werden müsste. Angefangen im Bewusstsein jedes einzelnen. Nur wem ist überhaupt was „bewusst“, wenn er mal wieder ein fettes Schnitzel zu sich nimmt oder im Flieger nach Mallorca sitzt oder sich Ware aus Fernost bestellt?

      1. Guter Aspekt. Ich weiß es auch nicht. Aber diese unfreiwillige Pause von 4 bis 6 Wochen hat ja schon vieles an das Tageslicht gebracht ,in die Diskussionen in das persönlich Nachdenken. Gerade eben lief mir ein Schauer über den Rücken, als ich dem Bundespräsidenten Steinmeyer zuhörte. Zum Tag der Befreiung am 8. Mai. Er bat explizit die nachfolgende Generationen heute im stillen Gedenken (anders ist es leider nicht möglich) die Geschichte ihrer Familie, die Verbindung die wir persönlich mit diesem Datum, mit dieser Befreiung haben anzuschauen. Das ist ein bemerkenswertes Anliegen in dieser Zeit. Und es verwundert mich schon lange (heute wieder), dass erst nach der Rede von R. von Weizsäcker damals im Westen (der 8.Mai ist ein Tag der Befreiung!) es so langsam auch so gesehen worden ist – hier. Für uns im Osten war das immer klar, auch begrifflich. In jedem Geschichtsbuch noch nach zu lesen – das hatte natürlich , und wir wissen es heute alle, seine Nuancen. Zuerst die Kommunisten, dann die Rotarmisten, die Juden – über Roma und Sinti oder Homosexuelle wurde es sehr viel später gesprochen… Deswegen ist es gut, dass im Grundgesetz als Artikel Nr. 1 steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – Frau Merkel fügte einmal hinzu: …“unabhängig vom Urteil der anderen.“ Es trifft aber ebenso für rumänische Spargelstecher und/oder arabische oder afrikanische Flüchtlinge in unserem Land zu. Da sehe ich persönlich riesigen Handlungsbedarf.

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