Das Maritim in Travemünde: Brutalismus oder schlichte 70er-Jahre Architektur?

Das Maritim Hotel in Travemünde hat den alten Leuchtturm überwältigt. (foto: zoom)
Ist das Maritim in Travemünde schön oder hässlich?

Anfang der 70er Jahre von Hochtief gebaut, fällt der Klotz in die Epoche des Brutalismus in der Architektur.

Sollte man das Maritim als signifikantes Bauwerk einer architektonischen Ära unter Denkmalschutz stellen oder einfach irgendwann sang- und klanglos platt machen und durch … was eigentlich? … ersetzen?

4 Gedanken zu „Das Maritim in Travemünde: Brutalismus oder schlichte 70er-Jahre Architektur?“

  1. „klassische Moderne“, oder „Internationaler Stil“, oder einfach nur „Hochhaus“ … aber kein „Brutalismus“

    1. Sehe ich auch so, daher habe ich „fällt der Klotz in die Epoche des Brutalismus in der Architektur“ geschrieben.

      „Der Brutalismus verbreitete sich in den 1960er Jahren auf allen Kontinenten und blieb präsent bis in die 1980er Jahre. Die Vertreter dieser Bauart meinten, dass die modernen industrialisierten Gesellschaften eine möglichst kraftvolle Kunst benötigen. Sie sollten eine „geistige Befreiung erleben, zum Sehen gebracht werden, Sinnlichkeit statt Kommerz erfahren“. Das kommt in dem zugrundeliegenden französischen Wort „brut“ auch dadurch zum Ausdruck, dass es nicht nur „roh“ bedeutet, sondern auch „rau“, „grob“, „herb“ oder „ehrlich“.

      In den 1990er Jahren geriet der Baustil in Verruf, die Architekten und Stadtplaner verfolgten nun eine Art Wiedergeburt der bürgerlichen Stadt, der Brutalismus galt ihnen als „ästhetischer Vandalismus“. Dieser Eindruck wurde auch dadurch verstärkt, dass die entsprechenden Bauwerke wenig gepflegt erschienen, der Beton stärker als gedacht für Schmutz, Algenbewuchs oder Zerfall anfällig war.“

      Ob es in dieser Zeit Querverbindungen vom Brutalismus zum 08/15-Stil der Hochhäuser gab, kann ich nicht beurteilen. Meine Hypothese ist, dass es irgendetwas gibt oder geben könnte, bin aber Laie und habe dazu nichts gefunden.

  2. Mein Eindruck: diese Frage wird gar nicht diskutiert. Obwohl inzwischen in die Jahre gekommen, vermieten und verkaufen sich die Wohnungen im Hochhaus weiterhin teuer. Das Hotel Maritim in den unteren Etagen nimmt ebenfalls recht sportliche Preise. Der Ausblick entschädigt vermutlich für den Anblick.

    Architektonisch interessant ist das neue a-ja Resort Hotel direkt neben dem Maritim. Es sieht aus, als habe man das alte Hochhaus lediglich auf die Seite gelegt. Gäste des neuen Hotels in Bestlage klagen über spartanische Ausstattung und fehlende Lüftungsmöglichkeiten in den Zimmern. Hier decken sich offenbar äußerer Eindruck und Innenleben. Die Zeit der Betonklotzarchitektur an der deutschen Ostseeküste ist noch nicht vorbei.

  3. Unglaublich, wir sind dafür auf die Straße gegangen da das dieser Kasten nicht gebaut wird,er würde trotzdem gebaut .Kommentar desdamaligen stadtpräsidenten zu den Demonstrationen : „die Meinung der Straße ist für uns unwichtig ! „ nun Steht er da und es ist schier unmöglich ihn loszuwerden …. ihn aber frecherweise unter Denkmalschutz zu stellen kann eigentlich nur einen Grund haben : da die Aufteilung der Apartments den Bedürfnissen der 70er Jahre entspricht können die sicher sehr wohlhabenden Besitzer endlich jeden umbau, Küche Bad etc. von der Steuer absetzen ,einfach großartig Frau hunecke!

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