Sehr habe ich mich über den Artikel „Beklemmende Spurensuche“ in der WR vom 5.9.2017 gefreut. Er wurde mir aus Meschede zugeschickt.
Das Buch von Natascha Wodin hatte ich auch mehrfach zitiert, und als ich die Buchempfehlung der Leiterin der Stadtbibliothek in Brilon las, fiel mir zum Titel „Sie kam aus Mariupol“ und Brilon folgendes ein:
Der Schumacher Jemeljan Brzkalow (geb. 19.8.1908, gest. 27.10.1942), der sich zusammen mit Nikoley Jonov (gest. 29.6.1945) und Wera Martinenko (geb. 7. oder 8.1.1920, gest. 16.2.1945) einen Grabstein auf dem „Franzosenfriedhof“ in Meschede-Fulmecke teilt, kam auch aus Mariupol.
Und Wasili Loboda (geb. 25.9.1898, gest. 23.5.1944), auf dessen Grabstein auf der „Kriegsgräberstätte Waldfriedhof Meschede-Fulmecke“ noch ein „Unbekannt“ steht, war als „Ostarbeiter“, „griechisch-katholisch, wohnhaft in Brilon, Lager Möbelfabrik …
Der Verstorbene war verheiratet mit der Jewdokija Loboda, wohnhaft in Brilon.“
So steht es in seiner Sterbeurkunde (94/1944) im Standesamt Meschede (digitalisiert zugänglich im ITS in Bad Arolsen unter 2.2.2.2 / 76800524). Gestorben ist er an „Lungentbc.“ (siehe „Liste der ausländischen Patienten in der Zeit vom 1.9.39 bis 8.4.45“ des St. Walburga-Krankenhauses in Meschede, beginnend mit 2.1.2.1 / 70689859; S. 22 vermerkt unter Nr. 603 (2.1.2.1 / 70689880) Wasili Loboda. Was wohl aus seiner Frau geworden ist?
Ein beklemmendes Erbe hat mir meine Mutter hinterlassen, und ich will ihnen meine Stimme geben: den 57 Ermordeten von Suttrop, den 71 Ermordeten vom Langenbachtal, den 80 Ermordeten von Eversberg und den zig „Ostarbeitern“ von Meschede und Umgebung, die alle zusammen auf dem „Franzosenfriedhof“, dem Waldfriedhof Meschede-Fulmecke liegen.,
Wie schön wäre es, wenn wir gemeinsam nach den Ermordeten im ITS in Bad Arolsen suchen könnten!