Antisemitismus-Debatte: BILD, WDR, Arte und dann ist da noch die Dokumentation

Als ich heute in den Abendhimmel starrte, las ich parallel ein paar Rezensionen über den „Anitisemitismus-Films“, die ich hier teile. (foto: zoom)

BILD, WDR, Arte und dann ist da noch die Dokumentation, die im Fernsehen nicht gezeigt wird, aber doch auf YouTube gefunden werden kann. Zur Not kann man sich die Doku mit Hilfe der zahlreichen Download-Tools auch auf die Festplatte oder wo auch immer hin kopieren und sie in Ruhe anschauen. Einmal, zweimal, dreimal … willkommen im digitalen Zeitalter.

Ich habe sie mir angeschaut und finde sie gelungen, Na ja, fast gelungen, denn es kann sich noch nicht um eine Endredaktion handeln, dafür gibt es noch zu viele Mängel wie  fehlende Übersetzungen und flapsige Bemerkungen. Bis zu einer Endredaktion wären sie imho leicht zu beheben und zu ergänzen.

Mich interessiert es nicht, ob der Film von BILD oder wem auch immer durchgestochen wurde. Ich halte die öffentlich-rechtlichen Medien für mangelhaft, aber ihre Zerschlagung wünsche ich nicht.

Hier ein paar Links, die sich lohnen, nachdem man sich die Doku angeschaut hat:

Die Filmemacher haben das Wort: Eine Stellungnahme von Joachim Schroeder, der mit Sophie Hafner die Dokumentation „Auserwählt und Ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ gemacht hat … tapferimnirgendwo

Debatte um Arte-Doku: Politologe kritisiert linken Antisemitismus … deutschlandfunkkultur

Das Gerede vom Strick: Zur Debatte um die TV-Doku »Auserwählt und ausgegrenzt – der Hass auf Juden in Europa« … neuesdeutschland

TV-Dokumentation zu Antisemitismus – Mit Elan ins Minenfeld: Übten Arte und WDR Zensur, als sie entschieden, eine Dokumentation über Antisemitismus nicht auszustrahlen? Kaum – der Film hat schlicht handwerkliche Mängel. Die Lösung von Bild.de, ihn unfertig doch zu zeigen, ist keine … spiegel

Antisemitismus? Gibt es nicht! Antisemitismus wird in Deutschland beschönigt: als Satire oder Israelkritik. Dass die Dokumentation „Ausgewählt und Ausgegrenzt“ nicht gezeigt wird, hat andere Gründe … zeit

39 Gedanken zu „Antisemitismus-Debatte: BILD, WDR, Arte und dann ist da noch die Dokumentation“

  1. aus dem Artikel der ZEIT, „Antisemitismus? Gibt es nicht!“:

    (…) Dass die Dokumentation von Arte gecancelt wurde und die Ausstrahlung im WDR verhindert, liegt nicht daran, dass dort Antisemitismus gezeigt wird, an den niemand mehr glaubt, sondern weil sie schlecht gemacht und propagandistisch aufgebaut ist. Das ist schade, aber passiert. (…)“

    anders gesagt:

    wer das Video feiert, steht auf Propaganda

  2. Ersetze „Wort“ durch „Zitat“.

    In den Rezensionen des Films findet sich für jedwede beliebige Meinung ein Zitat „zur rechten Zeit“.

    Schüler:

    Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein.

    Mephistopheles:

    Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen
    Denn eben wo Begriffe fehlen,
    Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
    Mit Worten läßt sich trefflich streiten,
    Mit Worten ein System bereiten,
    An Worte läßt sich trefflich glauben,
    Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.

    (Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/buch/-3664/7)

    Im übrigen bin ich der Meinung, dass der Film bei arte/ARD gezeigt werden sollte, eingebettet in eine Diskussionsrunde und/oder ergänzende Informationen.

  3. @ mephistopheles

    „Im übrigen bin ich der Meinung, dass der Film bei arte/ARD gezeigt werden sollte, eingebettet in eine Diskussionsrunde und/oder ergänzende Informationen.“

    – zu jedem Film, der, Zitat ZEIT, „propagandistisch“ ist, wird eine Diskussionsrunde veranstaltet? Damit man die Propaganda einordnen kann?

    – wenn der Zitat ZEIT, „schlecht gemachte“ Film jetzt bei arte/ARD gezeigt würde, wie würde BILD darauf reagieren?

    Kann man nicht einfach die Entscheidung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten respektieren? Wenn irgendwer etwas bestellt, einen Vertrag über die Bestellung abschliesst, und dann nicht geliefert bekommt, was vereinbart war, muss er es dann trotzdem kaufen?

  4. Ich finde: „Wehret den Anfängen…“ Denn so fängt es immer an. Die berühmte Schere im Kopf. Der Erfolg von AfD, Pegida und Co. hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Mainstream-Medien diesen Fehler kultiviert haben und die Meinungsfreiheit zwar postulieren aber gleichzeitig eine gewollte Meinung vorgegeben haben. Es hat sich etwas gebessert, da sich dieser Fehler sehr deutlich bemerkbar gemacht hat. Nicht zuletzt mit Hilfe des Social-Networks. Es zählt in einer Demokratie eben doch der Einzelne, und zwar nicht nur alle 4 Jahre als „Stimmvieh“. Was den Film betrifft, er ist jetzt in der Öffentlichkeit. Er ist Diskussionsgrundlage – die Öffentlich-Rechtlichen haben sich eine Blöße gegeben und ob sie diese Scharte mit der Themen-Woche „Glauben“ wett machen, glaube ich wiederum nicht. Da gibt es ein schönes Büchlein „Woran glaubt, wer nicht glaubt?“…
    Antisemitismus ist vorhanden, die meisten, die gegen Juden in diesem Land sind oder sprechen, kennen nicht mal einen persönlich. Ich war erschrocken, als ich mit Internet und Blogs im Internet begonnen habe, welcher verbale Judenhass da vorkommt und möglich ist. Und es hat mich gewundert, dass dies nicht schon vor Jahren thematisiert wurde. Aber wie so oft, muss das Kind erst in den Brunnen fallen… Andere Ansätze als die altbekannten sind dringend nötig.

  5. @ Nofretete

    natürlich gibt es Antisemitismus. In Deutschland, in Europa, der Welt. Das ist die einzige Übereinstimmung, die es hier unter den Diskutanten gibt.

    Die Kontroverse ist: wie thematisiert man diesen Antisemitismus ANGEMESSEN?

    Mit einem von BILD illegal veröffentlichten Film, der, Zitat ZEIT, „schlecht gemacht und propagandistisch aufgebaut ist“?

    oder gibt es vielleicht doch andere, bessere Möglichkeiten?

    Da Sie die Rechten erwähnen „AfD, Pegida und Co.“, die bejubeln den Film …

    1. @gp

      Yo, da hätten sie uns beide gleich fragen können 😉

      Hoffentlich sind die Diskutanten Fachleute und nicht Proporzmenschen.

  6. @zoom

    Hoffentlich sind die Diskutanten Fachleute und nicht Proporzmenschen.

    Treffende Anmerkung. Hoffe, Proporzmenschen werden nicht kurzfristig auf den „Experten/Fachleute“-Schild gehoben.

    Allerdings, die Talkshow „Maischberger“ wird von der Vincent TV GmbH produziert. Diese ist Teil des Media-Es­ta­b­lish­ments … – und wird auf Sicht darin auch verweilen wollen.
    (Geschäftsführende Gesellschafterin der Vincent TV GmbH ist Sandra Maischberger.)

    Mal gespannt, ob die Redaktion der Vincent TV GmbH bzgl. Auswahl der Diskutanten über Doku „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ ohne Berücksichtigung von „Allen wohl und keinem weh“ agieren wird?

    Mmmh 🙂

  7. @nofretete:

    Ihr Kommentar lässt mich unverständig zurück:
    Im Parteiprogramm der AfD vermag ich keinerlei Antisemitismus zu entdecken. Hinter der Motivation der Pegida ebenfalls nicht. Insofern vermute ich, dass Sie hier einfach nur Inhalte der Mainstreammedien nachplappern. Stichhaltige Hinweise Ihrerseits wären jedenfalls sachdienlich.

    Es ist m.E. keineswegs so, dass „wir Deutschen“ oder politisch korrekter formuliert „wir, die wir schon länger hier leben“ ein „Antisemitismus-Problem“ hätten. Und meine (durchaus zahlreichen) jüdischen Freunde und Bekannten werden Ihnen das gerne bestätigen.

    Was wir Deutschen allerdings derzeit tun: Wir importieren schärfsten Antisemitismus, und zwar vermittels Missbrauch der Asylgesetzgebung. Und jeder, der diese Tatsache feststellt, soll mittels Netzwerkdurchsetzungsgesetz u.v.m. mundtot gemacht werden.

    Wen wundert es da noch, dass der Sonderbeauftragte für Meinungsfreiheit der UN, David Kaye, sich um die Meinungsfreiheit sorgt und sich in einem Offenen Brief an die Bundesregierung gewandt hat…

    1. @Eifriger Mitleser

      Sind Sie wieder da, um ihre raunende AfD-Werbung im Blog abzusetzen? Sie schmeißen mal eben ein paar Stichworte zusammen, rühren die Sprachsuppe um, würzen sie mit „(durchaus zahlreichen) jüdischen Freunden“, Halbwahrheiten, unbelegten Behauptungen sowie Beleidigungen („nachplappern“) und warten auf Reaktionen, um dann im gleichen Stile fortzufahren.

      Zu dem Thema hat Samuel Salzborn einen interessanten Beitrag in der taz geschrieben:

      „Antisemitismus in der AfD
      Zugeraunter Wahn

      Der Fall des Abgeordneten Wolfgang Gedeon zeigt, wie die AfD mit Antisemitismus umgeht. Man wägt ab, was im Rahmen des Sagbaren ist.

      Der Fall Wolfgang Gedeon ist eigentlich schnell erzählt: Der AfD-Politiker, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, hat sich in seinen Schriften umfangreich, unmissverständlich und eindeutig antisemitisch geäußert. Das ist, für ein Mitglied eines deutschen Parlaments, für sich genommen bereits ein Skandal.

      Der noch größere Skandal ist aber das Verhalten der AfD, mit dem Fall Gedeon umzugehen – und an diesem Verhalten der Partei kann man mehr über den Antisemitismus in der AfD erfahren als schon aus dem, was Gedeon von sich gibt. Denn der Umgang zeigt, wie tief verwurzelt antisemitisches Denken in der AfD ist und warum die AfD zwar programmatisch betrachtet bisher keine explizit antisemitische Partei ist, aber fraglos eine Partei für Antisemitinnen und Antisemiten …“

      Alles lesen:

      http://www.taz.de/!5346882/

      In der WELT ist zu lesen:

      „Der Zentralrat der Juden warnt seine Gemeinden vor Werbungsversuchen der AfD. Das berichtet die Wochenzeitung „Die Zeit“. Viele Juden haben Angst vor einem wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Der Zentralrat der Juden appelliert an seine Mitglieder, sich nicht von einer antimuslimischen Rhetorik der AfD umgarnen zu lassen.“

      Alles lesen:

      https://www.welt.de/politik/deutschland/article163424314/AfD-soll-in-Seniorenheimen-massiv-um-Juden-werben.html

    1. @Propaganda

      Es freut mich, dass ich dein unterkomplexes Weltbild bedienen darf. Hör endlich auf mit dem Mist und argumentiere.

      Hast du den Film gesehen? Oder ist das pfui, weil die Bild den Stein ins Rollen gebracht hat?

      Wenn man die sozialen Medien etwas verfolgt, sieht man, worauf die extrem Rechten und Nazis abfahren. Krawall gegen die öffentlich-rechtlichen und Hass auf Flüchtlinge.

  8. … ist doch schön, wenn „zoom“ mit der versammelten Rechten dem Film applaudieren kann, nette Gesellschaft!

    Aber natürlich applaudiert „zoom“ argumentativ „besonders wertvoll“ …

    Ein „unterkomplexes Weltbild“ haben immer nur die anderen – falls erwünscht, unterschreibe ich gerne noch eine von „zoom“ vorbereitete entsprechende Expertise.

  9. @zoom:

    Als wenn ich AfD-Propaganda betreiben würde. Die Petry (insbesondere Pretzell) ist mir viel zu dubios, als dass ich die AfD überhaupt wählen könnte.

    Irrlichternde Gestalten wie Gedeon und Pretzell sind aber nun mal Kinderkrankheiten jeder neu gegründeten Partei. Das wächst sich gewöhnlich im Politikbetrieb aus. Als mittelfristig tauglicher Beurteilungsmaßstab gilt mir insoweit das Parteiprogramm. Und eben darin finde ich entgegen @nofretetes Insinuation nichts Anstößiges.

    Hinter Ihrer Unterstellung einer Propaganda offenbart sich der eingeübte Reflex einer den geistigen Bankrott immer deutlicher offenbarenden Linken. Deren Projekte sind eben gerade in krachendem Scheitern begriffen.
    Aus der Geschichte und ihren (bitteren!) Lehren zum Kollektivismus (Sozialismus (ausdrücklich auch Nationalsozialismus), Kommunismus, Marxismus, Bolschewismus und wie die gesellschaftsverändernden und speziell das Bürgertum eradizierenden Hirngespinste sonst noch heißen) nichts gelernt, und sich wohl ausgerechnet wegen dieses Perzeptionsproblems moralisch überlegen fühlen…

    Dieses Land (und mit ihr die EU) geht gerade an Doppelmoral und Lebenslügen der Linken (ausdrücklich auch der 68er) zugrunde. Dass die Leistungsträger scharenweise in die innere oder äußere Emigration flüchten, darf man als Mittel der Regulation deuten.
    Sehen Sie mir also bitte nach, wenn ich mich in diesem Blog sporadisch über die wohlstandsdekadenten Claqueure des Untergangs des Abendlandes mokiere.

    @Propaganda:

    Die Rothschild-Weine und –Weingüter liegen mir sehr am Herzen. Fünf gebündelte Pfeile auf einem Weinflaschenetikett verbinde ich schon gewohnheitsmäßig mit Hochgenuss.

    Für den schmalen Geldbeutel empfehle ich Rothschilds Los Vascos. Und für den ganz schmalen Rothschilds Mas Andes Cabernet Sauvignon 2015. Den gibt es im Edeka zu Winterberg für unter 7 Euro. Dort vorrätig ebenfalls der Mas Andes Carmenere 2016, aber den sollten Sie noch zwei oder drei Jahre im Keller reifen lassen. A notre sainté!

    1. „Dieses Land (und mit ihr die EU) geht gerade an Doppelmoral und Lebenslügen der Linken (ausdrücklich auch der 68er) zugrunde. Dass die Leistungsträger scharenweise in die innere oder äußere Emigration flüchten, darf man als Mittel der Regulation deuten.“

      Ich muss mich am Kopf kratzen. Wer bitteschön regiert in diesem Land? Sie verwechseln nicht zufällig links und rechts?
      Leistungsträger flüchten? Sie meinten Steuerflucht?

      „Als mittelfristig tauglicher Beurteilungsmaßstab gilt mir insoweit das Parteiprogramm.“

      Natürlich betreiben Sie AFD-Propaganda, wenn sie das Programm der AfD vom Treiben der Parteimitglieder zu trennen versuchen.

      „speziell das Bürgertum eradizierenden Hirngespinste“ = Bergriffshuberei – wen wollen sie mit ihrer Nebelmaschine beeindrucken?

      Update zur AfD:

  10. @ Eifriger Mitleser

    trinken Sie mit „zoom“ … ich hab’s nicht so mit Rechten.

    Und wenn schon „Rothschild“, dann doch eher so etwas:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Château_Mouton-Rothschild

    „…) Eine Besonderheit gegenüber den anderen Châteaux leistet sich Château Mouton Rothschild jedes Jahr aufs Neue: Das Etikett der Flaschen des jeweiligen Jahrgangs wird von einem namhaften Künstler gestaltet. Der Künstler wird für die Etikettengestaltung mit einer Partie „seines“ Weines bezahlt.

    Folgende Künstler gestalteten bisher das Weinetikett:

    1945: Philippe Jullian mit einem stilisierten V (für „Victoire“, frz. Sieg: zum Andenken an den großen Sieg über NS-Deutschland)“

  11. Zitat zoom vs. Eifriger Mitleser:
    „Natürlich betreiben Sie AFD-Propaganda, wenn sie das Programm der AfD vom Treiben der Parteimitglieder zu trennen versuchen.“

    Tja, genau so funktioniert die „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen / War aber nicht so gemeint …“-Strategie der AfD.

    Wer hat das AfD-Programm abgesegnet?
    Nicht Die Linke, nicht die SPD, nicht die CDU/CSU, nicht die FDP, nicht B90/Grüne … – das AfD-Programm wurde von (Überraschung) AfD-Mitgliedern abgesegnet.

    Die perfiden/schleimigen Distanzierungen von AfD-Mitgliedern/Sympathisanten bzgl. „gesagter Sätze“ verleiten mich dazu, einige Textteile eines Songs von Thommie Bayer (Sorry, T.B.) zu missbrauchen:

    „Ich hab das alles mitgemacht und war doch nicht dabei.“

    Mmmh, die Lyrik hatten wir inhaltlich schon mal. Ist gerade mal ca. 72 Jahre her.

  12. „Was erlaube Herres …?“, um mal den erregten „Trapattoni“ zu geben.

    Nachdem Arte und WDR die Ausstrahlung des Films „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ verweigert haben, bringt ihn das Erste dann doch heute Abend.

    Was mich erzürnt ist der späte Sendetermin von Film und anschliessender Talkrunde bei Sandra Maischberger.

    Von 20.15 bis 21.45 Uhr zeigt man eine Wiederholung der TV-Dramödie „Glückskind“, ein modernes Märchen mit Herbert Knaup in der Hauptrolle. Lief bereits 2014 und ist auch als DVD erhältlich.

    Warum, lieber Volker Herres, oder wer auch immer für das Programm im Ersten verantwortlich zeichnet, streicht man diesen Film nicht aus dem Programm und sendet stattdessen die umstrittene Doku bereits um 20.15 Uhr und lässt die Talkrunde direkt im Anschluss um 21.45 Uhr folgen?

    Millionen von Fernsehzuschauern müssen berufsbedingt morgens sehr früh aus den Federn und können sich nicht erlauben, bis tief in die Nacht zwangsgebührenfinanziertes Fernsehen zu schauen.
    Oder ist es beabsichtigt, dass möglichst wenige diese TV-Doku sehen sollen?

    Der Film von Sophie Hafner und Joachim Schröder beginnt also erst um 22.15 Uhr, und die anschliessende Diskussionsrunde bei Maischberger gar um 23.45 Uhr, Ende mitten in der Nacht.

    Zur Reportage werden sich äussern:
    Michael Wolffsohn (Historiker), Norbert Blüm (CDU-Politiker),
    Ahmad Mansour (Psychologe), Gemma Pörzgen (Journalistin),
    Rolf Verleger (ehem. Mitglied „Zentralrat der Juden in Deutschland“) und
    Jörg Schönenborn (WDR-Fernsehdirektor).

    Warum man die Autoren des Films, Frau Hafner und Herrn Schröder, nicht in die Runde geladen hat, erschliesst sich mir überhaupt nicht …

    Vorher gibt es ja auch noch ein Viertelstündchen „Farbe bekennen“ mit Ursula von der Leyen, neu ins Programm genommen.
    Wie bitte? Was soll der ganze Firlefanz?

    „Antisemitismus“-Reportage um 20.15, dann direkt anschliessend Maischberger, und die Einschaltquote hätte gestimmt. Angesichts der wichtigen Thematik wäre eine Ausstrahlung zur Prime Time eine gute Entscheidung gewesen!

    Die Wiederholung der Wiederholung vom „Glückskind“ konnte man jederzeit neu terminieren, am besten durch Streichen einer dieser unsäglichen Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström Herz-Schmerz-Filmchen, mit denen uns die Öffentlich Rechtlichen gern zur Prime Time quälen.

    Ich muss Freitagmorgen um 6.00 Uhr raus, werde also die Nacht nicht vor dem TV verbringen. Da bleibt ja wieder nur Youtube, oder wird die Reportage von Schröder/Hafner in die Mediathek gestellt, wohl eher nicht?

    p.s.:
    angeblich will Arte die Reportage nun doch senden, allerdings nur für die französischen Zuseher – geht´s noch?

  13. @Rüdiger Schauerte

    Ich hatte mir die Doku gesichert und auf dem PC angeschaut und weiß ebenfalls nicht, ob ich Maischberger heute „schaffe“. Es ist zu spät. Muss früh aufstehen.

    Dass das ARD die Diskussion an die Produktionsfirma von Maischberger ausgelagert hat, begeistert mich nicht.

    Gemma Pörzgen, Norbert Blüm und Rolf Verleger sollen anscheinend für die „israelfeindliche“ Seite sorgen.

    Warum sind die Macher des Films nicht dabei? Sie hätten ja direkt Stellung zu den Vorwürfen (handwerkliche Fehler etc.) nehmen können.

    Hoffentlich geht es um das Thema „Antisemitismus“.

  14. „Warum sind die Macher des Films nicht dabei? Sie hätten ja direkt Stellung zu den Vorwürfen (handwerkliche Fehler etc.) nehmen können.“

    Meedia.de-Artikel vom 21.06.17: „Die Autoren wurden nicht eingeladen: …“
    http://meedia.de/2017/06/21/die-autoren-wurden-nicht-eingeladen-von-wolffsohn-bis-bluem-diese-leute-debattieren-bei-maischberger-ueber-die-antisemitismus-doku/

    Auszug:

    Update: Der WDR antwortete auf eine MEEDIA-Anfrage, ob und warum die Autoren des Films nicht eingeladen wurden schriftlich und ohne Nennung des Zitatgebers: „Nein. Redaktionell liegt der Schwerpunkt der Diskussionsrunde nicht auf einer detaillierten Auseinandersetzung mit dem Film, sondern auf dem eigentlichen Thema der Dokumentation, dem Antisemitismus. Dazu haben wir mit Ahmad Mansour auch einen an dem Film beteiligten Gesprächspartner zu Gast.“

    1. @gp

      Werde die Runde nicht sehen können. Zu spät. Gleich ins Bett 🙁

      Morgen also „aus zweiter Hand“.

      Gute Nacht!

  15. „Die Antisemitismus-Doku bei „Maischberger“ – ein Debakel für den WDR auf allen Ebenen

    Wie die ARD die umstrittene Antisemitismus-Doku des WDR gestern präsentierte und die anschließende Debatte in der Sendung „Maischberger“ waren ein wohl einmaliger Vorgang im Fernsehen. Der WDR gab sich alle Mühe die Doku mit einem „Faktencheck“ und zahlreichen Warnhinweisen zu diskreditieren. Es war eine Art betreutes Fernsehen mit Denkanleitung. Bei „Maischberger“ ging anschließend WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn im Zwiegespräch mich Michael Wolffsohn baden. Ein Debakel für den WDR.“

    Quelle: http://meedia.de/2017/06/22/die-antisemitismus-doku-bei-maischberger-ein-debakel-fuer-den-wdr-auf-allen-ebenen/

  16. @ Doku-Watch

    der Film war einfach schlecht. Und Propaganda. Die kommentiert wurde.

    hätten Sie lieber Propaganda-pur gehabt?

  17. „zoom“ scheint sich endgültig entschieden zu haben, Sprachrohr von Axel Springer zu sein …

  18. … die Schublade macht „zoom“ selber auf.

    Niemand zwingt „zoom“, mit Axel Springer zusammen zu arbeiten. Oder?

  19. Der Spiegel, bzw. sein Autor Arno Frank, schreibt:

    „Doku und Talk über Antisemitismus Ein missglückter Abend für den WDR

    Erst wurde die umstrittene Doku über Antisemitismus ausgestrahlt, vom WDR mit akribischem Faktencheck versehen. Dann sollte Maischberger liefern, was der Film nicht konnte: eine Debatte. Es blieb beim Versuch.“

    Alles lesen: http://www.spiegel.de/kultur/tv/sandra-maischberger-zu-antisemitismus-ein-missglueckter-abend-fuer-den-wdr-a-1153455.html

  20. Richard Volkmann bei den Salonkolumnisten:

    „Nicht die hellste Kerze auf der Menorah

    Der WDR hat „Auserwählt und ausgegrenzt“ als kommentierte Fassung gezeigt. Anschließend wurden die beiden Autoren vom TV-Gerichtshof bei Maischberger in Abwesenheit verurteilt. Und Norbert Blüm erklärte den Nahostkonflikt. Ein Abend zum Verzweifeln.“

    Alles lesen: http://www.salonkolumnisten.com/hellste-kerze-bluem/

  21. „Schublade auf
    Springerknecht rein
    Schublade zu
    Etikett drauf
    Propaganda
    Fertig“

    „Schublade auf
    Bullshit rein
    Schublade zu
    Propaganda
    Fertig“

    „Schublade auf
    zoom
    Schublade zu
    erledigt
    Propaganda
    fertig“

    was soll „das“ eigentlich sein?

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