12 Euro Mindestlohn soll im Oktober kommen. Fast 12.000 Bürgerinnen und Bürger könnten dann im Sauerland profitieren.

Freut sich über die Erhöhung des Mindestlohns: Dirk Wiese (MdB) (pressefoto)

Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass Arbeitsminister Hubertus Heil das Gesetzesvorhaben zu 12 Euro Mindestlohn bereits auf den Weg gebracht hat.

Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeige, dass allein im Hochsauerlandkreis fast 12.000 Menschen im unteren Entgeltbereich sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigt sind und von der Erhöhung des Mindestlohns profitieren könnten. Von diesen rund 12.000 Menschen im unteren Entgeltbereich kämen wiederum 2.071 Personen aus dem Gastgewerbe, was 68,4 Prozent der Beschäftigten im unteren Entgeltbereichs im Hochsauerlandkreis entspreche. Bezogen auf ganz Deutschland werden mehrere Millionen Menschen dadurch eine Lohnerhöhung erhalten. Nicht eingerechnet sind in Teilzeit beschäftigte Personen.

„Es ist ein wichtiges Signal für alle Bürgerinnen und Bürger, mit dem wir zeigen, dass wir ihre Arbeit wertschätzen. Der Mindestlohn ist eine Frage des Respekts und ich freue mich, dass so viele Menschen im Sauerland davon profitieren werden“, so Dirk Wiese zu der Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro.

Besonders Beschäftigte im Gastgewerbe, in Land- und Fortwirtschaft und im Handel haben bisher oft Löhne, die unterhalb der bundeseinheitlichen Schwelle des unteren Entgeltbereichs von 2.284 Euro liegen. Der Anteil der Menschen, die in Deutschland im unteren Entgeltbereich liegen, beträgt im Westen durchschnittlich 16,4 Prozent. Im Sauerland ist der Wert leicht erhöht und liegt bei 16,6 Prozent. All diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden mit dem höheren Mindestlohn eine wichtige Lohnerhöhung erhalten. Nach einer bereits länger beschlossenen Erhöhung auf 10,45 Euro Anfang Juli werden nach derzeitiger Planung ab dem 1. Oktober die 12 Euro Mindestlohn für alle Beschäftigten in Deutschland gelten.

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Weitere Informationen zu den positiven Auswirkungen der Erhöhung des Mindestlohns für Beschäftigte gibt es unter folgendem Link: https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-mindestlohn-von-12-euro-lohnverbesserung-wachstum-keine-negativen-auswirkungen-35172.htm auf der Webseite der Hans Böckler Stiftung.

5 Gedanken zu „12 Euro Mindestlohn soll im Oktober kommen. Fast 12.000 Bürgerinnen und Bürger könnten dann im Sauerland profitieren.“

  1. „Freut sich über die Erhöhung des Mindestlohnes.“ Na ja, obwohl er nicht direkt davon betroffen sein dürfte, freut er sich trotzdem. Ein feiner Zug.
    Wenn ich mich recht erinnere, war vor der Wahl etwas anderes versprochen. Jetzt-Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, dass der Mindestlohn in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit erhöht würde. Die wären irgendwann Ende März vorüber. So ist das mit Wahlversprechen eigentlich immer. Aber hier, glaube ich, liegt der Fall etwas anders. Dieses auch groß plakatierte Versprechen hat viele dazu gebracht, ihr Kreuz bei de SPD zu machen. Immerhin sind es etwa 10,4 Millionen Menschen, die zum Mindestlohn arbeiten gehen. Wenn es also ein „sozialdemokratisches Jahrzehnt “ (Zitat Generalsekretär Kevin Kühnert) werden soll, welches uns bevorsteht, sollten elementare Bausteine eines Wahlprogrammes auch verbaut werden, um im Bild zu bleiben. Immerhin finden bis Oktober zwei Landtagswahlen und im Oktober noch eine statt. Und wie gewinnt man Wahlen?

    1. In der taz vom 10. April 2021 finde ich ein Interview mit Scholz:

      Wann würde dieser Mindestlohn eingeführt?
      Im ersten Jahr meiner Kanzlerschaft.

      https://taz.de/Olaf-Scholz-ueber-die-Kanzlerschaft/!5760440/

      Also läge er noch im Zeitplan. Auch im Wahlprogramm (Langfassung) heißt es:

      „Wer den ganzen Tag arbeitet, muss von seiner Arbeit ohne zusätzliche Unterstützung leben können. Auch das ist eine Frage des Respekts. Wir werden den gesetzlichen Mindestlohn zunächst auf mindestens zwölf Euro erhöhen und die Spielräume der Mindestlohnkommission für künftigeErhöhungen ausweiten.“

      https://www.bundestagswahl-bw.de/wahlprogramm-spd

      Ich versuche in den nächsten Monaten die Entwicklung rund um den Mindestlohn zu verfolgen.

      Eigentlich keine schlechte Idee auch zu anderen Punkten ab und zu in die Wahlprogramme zu gucken.

  2. „Die Inflation in Deutschland springt im vergangenen Jahr, d.h. in 2021, auf den höchsten Stand seit 1993. Auch im Dezember verschärfte sich der Preisauftrieb weiter. Die Sorge wächst, dass sich das Leben noch stärker verteuern wird.“ Das ist der wirtschaftswissenschaftlich gesicherte Tatbestand. – Deswegen wird man doch wohl fragen müssen: Wer vergackeiert hier eigentlich wen? Denn die bevorstehende Erhöhung des Mindestlohnes wird den Kaufkraftverlust durch Inflation und Preissteigerungen doch wohl kaum ausgleichen. Es handelt sich also um nichts Anderes als um eine der bekannten propagandistischen Mogelpackungen aus der Trickkiste der Herren Kühnert und Co., die nur deswegen einen matten Glanz verbreitet, weil andere Parteien überhaupt und grundsätzlich gegen eine Erhöhung des Mindestlohnes zu sein scheinen.

    1. Da haben Sie absolut recht. Ich habe neulich eine Frau an der Tankstelle ungläubig zu sich, zu der Zapfsäule oder ihrem Auto sagen hören: „Warum gehe ich überhaupt noch arbeiten?!“
      Irgendeinen Grund wird es haben, und wenn es nur der ist, andere Leute reich zu machen.
      Man schaue sich die Statistik der neue Milliardäre in D an (während der Pandemie), die die meisten von uns ärmer gemacht hat.

      1. Andererseits hat uns (und ich kann hier nur von mir ausgehen) die Pandemie auch reicher gemacht. Reicher an Einsicht, reicher an wichtig von unwichtig zu unterscheiden, reicher an Empathie – also reicher an Mitmenschlichkeit (von den schwarzen Schafen bei der Union mal ganz abgesehen), reicher an Zeit – und was wäre wertvoller? Sie läuft uns allen davon.

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