Der Rettungsdienst im Hochsauerlandkreis ist nach Meinung der Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) nicht optimal aufgestellt. In Teilen des Kreisgebiets hat der seit August 2017 umgesetzte neue Rettungsdienstbedarfsplan zu deutlichen Verschlechterungen geführt.
(Der Artikel ist gestern zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)
Darüber hinaus beruht der Rettungsdienstbedarfsplan auf Daten des Jahres 2013, aber von 2013 bis 2017 hat sich die Zahl der Rettungseinsätze im HSK um 21,2% erhöht. Auf die veraltete Datengrundlage und die Nachteile für einige Rettungswachenbezirke hat die SBL/FW wiederholt in den Sitzungen des Gesundheits- und Sozialausschusses und im Kreistag wiederholt hingewiesen.
Weil sich an der Situation nichts änderte, stellte die SBL/FW-Kreistagsfraktion am 11.02.2018 einen Antrag für die nächste Sitzung des Fachausschusses und des Kreistags. Der Ausschuss tagt voraussichtlich am 26.02.2018, der Kreistag am 16.03.2918.
Hier der Wortlaut des Antrags:
„Antrag gemäß § 5 Abs. 1 in Verbindung mit § 22 der Geschäftsordnung des Kreistags für die Tagesordnungen der nächsten Sitzungen des Gesundheits- und Sozialausschusses sowie des Kreistags
Thema: Rettungsdienst
Sehr geehrter Herr Landrat,
unsere Fraktion beantragt folgenden Tagesordnungspunkt:
Analyse der Einsätze des Rettungsdienstes im Jahr 2017 für die einzelnen Rettungswachen, vor und nach Umsetzung der aktuellen Fassung des Rettungsdienstbedarfsplans
Begründung und Erläuterung:
Bereits wiederholt hat unsere Fraktion die Überprüfung der im Oktober 2016 vom Kreistag beschlossenen Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans beantragt. Mit Datum vom 08.02.2018 wurde von der Kreisverwaltung die Drucksache 9/928 vorgelegt. In ihr fehlen jedoch viele für eine Analyse unverzichtbare Daten, insbesondere bezogen auf die einzelnen Rettungswachen, so dass der Zweck der Analyse dieser für die Bevölkerung sehr wichtigen Dienstleistung mit dieser Drucksache nicht erreicht werden kann.
Daher beantragt unsere Fraktion nun einen weiteren TOP. In ihm sollen insbesondere für jede einzelne der 12 Rettungswachen (RW) im Kreisgebiet, getrennt für die beiden Zeiträume Januar bis Juli 2017 und August bis Dezember 2017, und zum Vergleich auch für das Jahr 2016, folgende Daten vorgestellt werden:
- Anzahl der Einsätze
- Anzahl der Einsätze mit Hilfsfrist-Relevanz
- Anzahl und Anteil der Hilfsfrist-Überschreitungen
- p90-Wert
- Anzahl und Anteil der Duplizitätsereignisse (weiterer Einsatz, wenn 1 RTW dieser RW bereits im Einsatz)
- Anzahl und Anteil der Einsätze von “Fremdwachenfahrzeugen” im Gebiet dieser RW
- Anzahl der Einsätze des/der eigenen RTW in “fremden” Gebieten
- maximale Zeitdauer bis zum Erreichen des Einsatzortes im Gebiet der jeweiligen RW“
https://www.wp.de/staedte/arnsberg/sicherheits-mosaik-besteht-aus-vielen-steinchen-id12376125.html
„Wie bereits beantwortet, dient der Bedarfsplan der Anpassung an die Verhältnisse und der weiteren Verbesserung der Gesamtsituation.“
Aus dem, was danach kommt, werde ich absolut nicht schlau.
PS: Ich kann lesen und in der Regel verstehe ich auch alles. 😉
Wenn der Interviewpartner SO gesprochen hat, dann hat er das Zeug zum …
So abgehoben und abstrakt würden selbst unsere Lokalpolitiker nicht reden (können).
Mit dem „neuen“, seit 01.08.2017 umgesetzten Rettungsdienstbedarfsplan hat sich die Situation in Brilon, Olsberg und Marsberg leider deutlich verschlechtert. Seit gut einem halben Jahr ist in Brilon nur noch 1 RTW stationiert (außer 8 Stunden am Freitag; nur dann sind es 2 RTW). Bis dahin standen täglich von 7 bis 19 Uhr 2 RTW einsatzbereit in der Briloner Rettungswache. Dabei ist die Zahl der Einsätze von 2013 bis 2017 um 21% gestiegen!
Die sogenannte Hilfsfrist (Ziel: In 90% der Einsätze soll der RTW in 12 Minuten am Einsatzort eintreffen) hat sich in den letzten Jahren stetig verlängert.
Bisher haben wir keine Zahlen erhalten, wie oft nun ein RTW „von außen“ einen Einsatz im Briloner Gebiet fahren mus. Das muss die Kreisverwaltung für die Sitzung des Kreisgesundheitsausschusses am Mo 26.02. nachliefern.