Mitgliederinnenwerbung: Jungen-Union Winterberg (Vorsicht, Satire!)

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Mitgliederwerbung der Jungen Union Winterberg (screenshot: 22.10.2011 um 20:12 Uhr)

Liebe Junge Union Winterberg,

ich komme selten auf Eure Website. Diesmal allerdings blieb ich hängen. Ich dachte, ich hätte mich verguckt, aber nein, das war ernst gemeint. Ja, ich rede von eurer Mitgliederwerbung.

Wisst ihr eigentlich, in welcher Zeit ihr lebt? Habt ihr schon gemerkt, dass die Bundeskanzlerin – Mitglied eurer Mutterpartei – eine Frau ist? Und dass Frauen mehr sein können als Gespielinnen in euren Betten? Mehr als Putzfrauen, Waschfrauen, Köchinnen, Erzieherinnen eurer Kinder, Gärtnerinnen und „Rückenfreihalterinnen“?

Und dann wollt ihr gleich zwei Frauen im Bett, ihr Jungen der Jungen Union! Wo beibt denn da die christliche, insbesondere die katholisch-christlich-monogame-keusche Moral? Oder soll es dieses Spiel mit dem Verbotenen sein, welches neue Mitglieder in eure Reihen treibt? Geschickte Strategie!

Ihr scheint noch nicht zu merken, dass auch Frauen mehr sein möchten, als die schöne Frau an eurer Seite, an der Seite eines erfolgreichen Mannes.
Aber die Frauen im Hochsauerland haben gemerkt, dass es in dieser Welt für sie noch einen anderen Platz geben kann. Sie gehen einfach weg aus dem Sauerland. Und sie treten auch nicht ein in die Jungen-Union Winterberg.

Dabei macht ihr so tolle Mitgliederwerbung.

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Website der Jungen Union Winterberg (screenshot vom 22.10.2011, 20.12 Uhr)

8 Gedanken zu „Mitgliederinnenwerbung: Jungen-Union Winterberg (Vorsicht, Satire!)“

  1. @Ließchen: 10% Frauen, immerhin. Noch im Mittelalter wäre der Scheiterhaufen angezündet worden. Fortschritt ist Fortschritt und wenn er noch so klein ist.

  2. Nur um für ein klein wenig Faktenlage & Klarheit rund um diesen „Artikel“ zu sorgen:
    1. 3 von 4 Frauen im Winterberger Stadtrat stammen aus der CDU
    2. Marion Mingeleers (gut erkannt, sie ist eine Frau) ist Vorsitzende, nicht (mehr) Schriftführerin.
    3. Die Kampagne möchte einfach provozierend von einer Partei Eindruck machen, die (es handelt sich bei der Kampagne durchaus um eine Parodie) über Geschlechterstereotypen steht und als Gemeinschaft in Winterberg und in ganz Deutschland Verantwortung übernimmt.
    4. Als Vorstandsmitglied in betreffendem JU-Stadtverband kann ich sagen dass uns die sexuelle Orientierung unserer weiblichen wie männlichen Mitglieder scheißegal ist. Wir sind liberal und stehen über Geschlechterstereotypen, wir können humorvoll mit parodistischen Wahlkampagnen umgehen.

    http://212.227.97.55/ratsinfo/winterberg/Person.html;jsessionid=D1ED4B42F7F16CB2A273689B058379BB
    http://www.ju-winterberg.de/vorstand.html

    MfG

  3. @batmann

    Wenn diese „parodistische Wahlkampagne“ so humorvoll war und Sie mit ihr „provozierend“ Eindruck machen wollten, warum hat Ihre Organisation diese schlüpfrige und von vielen als sexistisch empfundene Kampagne dann eingestellt?

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