Da ich das Blog umbauen muss und momentan kaum Zeit für technische Frickeleien habe, wird dieser Eintrag wahrscheinlich der letzte Artikel vor den Bauarbeiten sein.
Einige Hinweise wollte ich aber noch loswerden, bevor ich die inhaltliche Arbeit am Blog vorübergehend ruhen lasse.
Anmerkungen und Links zur s.a.b.
Seit unserem letzten Artikel hier im Blog sind ein paar Neuigkeiten über die s.a.b. , das Oversum und die Pleite des Oversum-Schwimmbads erschienen.
Die Westfalenpost hat nachgefragt, aber weder beim für die Insolvenz zuständigen Amtsgericht, noch bei der s.a.b., noch bei der Stadt Winterberg viel herausbekommen.
Die Sauerländer Bürgerliste hat eine Anfrage an den Landrat gestellt. Sie fragt unter anderem an, ob der Landrat seinen Einsatz als Werbeträger und Empfehler für die sab AG für sinnvoll erachte und ob er heute noch seine damaligen Bewertungen teile?
s.a.b. taucht bei Hochschulwatch auf
Die s.a.b., also der Investor des Oversums in Winterberg, taucht auf dem Portal „Hochschulwatch“ auf. Bei der Grün-Alternativen Liste Leimen heißt es dazu: „Gemeinsam mit Transparency international und dem freien Zusammanschluss von StudentInnenschaften betreibt die TAZ seit kurzem das Portal Hochschulwatch unter der Fragestellung: Wie problematisch ist die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft, von Geist und Geld?“
Hier geht es insbesondere um die FH Biberach a. d. Riss in Baden-Württemberg. Ich weiß allerdings nicht, ob es zwischen der FH Biberach und der s.a.b. eine substanzielle Zusammenarbeit gibt oder ob es sich lediglich um Außenwerbung handelt.
Was ist „DUA“ für eine Universität?
Interessanter als die FH Biberach ist meiner Meinung nach die ebenfalls auf der Website der s.a.b als Kooperationspartner aufgeführte „DUA – Deutsche Universität in Armenien“.
„Stagnierung der Lizenz“
Auf der Website dieser „DUA“ ist Folgendes zu lesen: „Von 2005 bis 2009 verlief die Entwicklung der Universität, während dessen konzeptionelle Fragen diskutiert wurden, sowie eine Reihe von Seminaren mit verschiedener Thematik und Umschulungen durchgeführt wurden. Im Jahre 2009 wurde der Deutschen Universität in Armenien schließlich von Bildungsministerium Armeniens die Lizenz verliehen, den Masterstudiengang „Politikwissenschaft“ anzubieten, trotzdem werden bis heute keine Masterstudiengänge angeboten wegen der Stagnierung der Lizenz.“
Irgendwie scheint diese „Universität“ „wegen der Stagnierung der Lizenz“ nicht so richtig in die Gänge zu kommen, aber als Ausweis für die s.a.b. reicht sie allemale.
Rudolf Scharping im Beirat der s.a.b.
Gerade ist mit Rudolf Scharping wieder ein abgehalfterter SPD-Politiker und Verteidigungsminister in die (Sport-)Schlagzeilen gekommen. Dieser Scharping ist auch seit 2005 Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer.
In letzterer Funktion hat er wenig dazu beigetragen, den Doping-Sumpf im deutschen Radsport auch nur ansatzweise trocken zu legen. Siehe dazu den aktuellen Bericht in der Süddeutschen Zeitung.
Rudolf Scharping ist außerdem Geschäftsführender Gesellschafter der RSBK Strategie Beratung Kommunikation GmbH, ein Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, das sich unter anderem auf das Gebiet der Public Private Partnership spezialisiert hat.
Dieser Rudolf Scharping ist als Geschäftsführer RSBK GmbH, ehemaliger Bundesverteidigungsminister und ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz im Beirat der s.a.b. zu finden.
s.a.b verstärkt PR mit CR-Rat
Seit dem 1. Juli 2012 gibt es bei der s.a.b. einen sogenannten CR-Rat. Der Rat verstehe sich, so die s.a.b. als das soziale, ökonomische und ökologische Gewissen des Unternehmens und lehne seine Bezeichnung an die internationale Formulierung „C(orporate) S(ocial) R(esponsibility)“ an.
Dekan i. R. Werner Müller-Bay habe sich als Aufsichtsrat bereit erklärt, die soziale Säule zu vertreten. Er sehe darin eine Brücke zu seinem Beruf: Die Sorge um den Menschen.
Für das Oversum- Projekt in Winterberg solle bis zur Bob & Skeleton Weltmeisterschaft eine Analyse verschiedener Wechselbeziehungen zwischen dem Projekt und der Gesellschaft erarbeitet werden.
Hallo,
was die Hochschule davon hat, wissen wir nicht (ggf. Geld = Drittmittel). Für die s.a.b. ist auf jeden Fall schon etwas dabei heraus gekommen (siehe: http://www.gall-leimen.de/ver_sab_hafner.htm). Die Veröffentlichung war lange auf der Homepage der s.a.b. zu finden. Vor kurzem wurde sie runter genommen, warum auch immer.
Auch mit cr hatten wir in Leimen schon Kontakt (http://www.gall-leimen.de/txt_cr_cafe.html).
@rf
Vielen Dank für die beiden Links. Sie sind auf jeden Fall ein Lese-Muss für jede/n Winterberger Bürgerin und Bürger. Unter uns: dieses PR-Gebrabbel ist einfach zu köstlich: „Anliegen und Aufgabe von Werner Müller-Bay ist es, Resonanzkörper für die Vibrationen der gesellschaftlichen Entwicklung zu sein.“
Habt ihr euch schon mal mit dieser merkwürdigen armenischen Universität beschäftigt?
Ansonsten scheinen in dem Theater einige Personen in vielen Rollen aufzutauchen und sich gegenseitig zu promovieren und zu empfehlen.
Ich verstehe immer noch nicht, wie die PolitikerInnen des HSK(Landrat) und Winterbergs auf diese Veranstaltung eingehen konnten.
Man musste doch nur googlen können.
Hallo,
nein, die armenische Universität sagt mir nichts. Sie ist mir natürlich aufgefallen, aber solange von dort keine pro-PPP Veröffentlichungen kommen, muss ich mich nicht auch noch damit beschäftigen. Allerdings hat sie mich an einen unserer Ex-OBs erinnert, der meinte sich mit einem Weißrussischen Doktortitel schmücken zu müssen…
Für den Landrat hab ich zwei (von wahrscheinlich mehreren möglichen) Erklärungen:
1. er kann nicht googlen (soll es immer noch geben)
2. für ein bisschen öffentliche PR in eigener Sache ist er sich für nichts zu schade. So nach dem Motto: Ich beweise meine Wirtschaftskompetenz indem ich mich bei einer high End Conference mit einem key decider einer top corporation eines emerging markets ablichten lasse und vertraue darauf, dass das Publikum nicht blickt, was wirklich dahinter steckt.