Als Opfer einer Mordserie wurde der Kasseler Bürger Halit Yozgat am 6. April 2006 im Alter von 21 Jahren in seinem Internetcafé im Stadtteil Nord-Holland von der rechtsextremen terroristischen Vereinigung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) erschossen.
Anlässlich des 18. Todestags von Halit laden die Stadt Kassel und die Familie Yozgat gemeinsam am Samstag, 6. April 2024, um 15 Uhr auf den Halitplatz zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung ein.
„Der 6. April 2006 ist ein dunkler und trauriger Tag in der Geschichte unserer Stadt“, erklärte Oberbürgermeister Sven Schoeller, der an der Gedenkfeier teilnehmen wird. „Wir wollen gemeinsam an der Seite der trauernden Familie stehen, unser Mitgefühl ausdrücken und Haltung zeigen für ein friedliches und solidarisches Zusammenleben in Kassel.“
Die NSU-Verbrechen, die Anschläge in Halle und Hanau und die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Lübcke seien Mahnung und Verantwortung zugleich, so Schoeller weiter. „Diese schrecklichen Taten halten uns dazu an, konsequent gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit vorzugehen, wachsam zu sein, zueinanderzustehen. Denn diese Anschläge rissen nicht nur geliebte Menschen gewaltsam aus unserer Mitte, sie galten auch unserer demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft.“
Da bei der Gedenkveranstaltung mit zahlreichenden Teilnehmenden gerechnet wird, muss ein Teilabschnitt der Holländischen Straße an diesem Tag in der Zeit von etwa 14.30 bis circa 17 Uhr zwischen Kreuzung Eisenschmiede und Kreuzung Mombachstraße stadteinwärts vorsorglich für den Individualverkehr gesperrt werden.
Die gesamte Pressemitteilung der Stadt Kassel:
https://www.kassel.de/pressemitteilungen/2024/april/halit-yozgat.php
Zu meinen eigenen Eindrücken (2020/2019) von Kassel, Halit Yozgat und den Nazis siehe auch hier im Blog:
Ein Spaziergang durch Nord-Holland: Danzig, Mutter, Graffiti und der Mord an Halit Yozgat
Kassel hat ein Problem: Der Obelisk, die Nazis, die Morde und eine schwächelnde Zivilgesellschaft
