Am Kreuzweg in Bödefeld

Warten auf die Karwoche (foto: zoom)

Kreuzwege im Sauerland führen meist hinauf. Besonders steil ist der Kreuzweg in Bödefeld. Ich weiß gar nicht, wie es ältere Menschen bis zur letzten Station oben auf dem Kreuzberg schaffen können.

Gnadenlos und strack geht es hinauf. Die einzelnen Stationen bieten wohl die nötigen Erholungspausen.

Ich bin in diesem Winter drei Mal zur Kreuzbergkapelle gewandert. Im Schnee, im Matsch, im Sonnenschein. Kurz, knackig , steil und atemlos, aber auch gemütlich in langen Serpentinen.

Bis zur Karwoche sind die Holzfiguren an den einzelnen Stationen mit Holzbrettern vernagelt, damit Feuchtigkeit und Kälte ihnen nicht den Garaus macht.

Der betende Jesus(?) kniet noch mit Plastikfolie überzogen in seiner Grotte.

Zur Karwoche sollen, so hat es mir ein anderer Wanderer vor der verschlossenen Kapellentür erklärt, die Stationen enthüllt und herausgeputzt werden. Zur Bekräftigung zog er eine kleine Broschüre mit farbigen Abbildungen aus der Tasche.

Nur noch wenige Meter, dann bin ich oben. (foto: zoom)

Auch die Kapelle würde dann wieder offen stehen. Da seien jetzt wahrscheinlich die anderen Figuren verstaut.

Die Musikkapelle müsse beim Kreuzgang der Gemeinde einen leichteren Weg nehmen als die anderen Gläubigen. „Stellen Sie sich das vor, mit ihren Blasinstrumenten würde ihnen auf dem Anstieg die Luft ausgehen.“

Ihr seht, dass ich alter Agnostiker und Atheist noch mindestens ein viertes Mal den Gang hoch zum Kreuzberg antreten werde. Die Wiederauferstehung lokalen, religiös geprägten Kunsthandwerks werde ich mir nicht entgehen lassen.

Aussicht vom Kreuzberg. (foto: zoom)

Selbst an einem dunstigen Nachmittag ist die Aussicht vom Kreuzberg sehr interessant. Ganz im Vordergrund Bödefeld, dahinter Westernbödefeld und wäre es klarer, könnte man die vier Windräder auf der Höhe bei Einhaus sehen.

Ein Gedanke zu „Am Kreuzweg in Bödefeld“

  1. Unser Englisch- und katholische Religionslehrer Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Lünen/Westf. hieß ‚Bödefeld‘. Er war ein umgänglicher „Pauker“, an den ich mich immer noch gerne erinnere.

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