Tarifverhandlungen bei den Tageszeitungen: Morgen soll gestreikt werden. Auch die Westfalenpost ist aufgerufen.

Die Streikzeitung des Deutschen Journalisten Verbandes(DJV)
Die Streikzeitung des Deutschen Journalisten Verbandes(DJV). Klicken, um die komplette Seite als PDF zu lesen. (quelle: djv)

Düsseldorf. (djv/zoom) Zur Unterstützung der Tarifverhandlungen für die Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen am 4. Mai ruft der DJV-Bundesvorstand die Redakteurinnen und Redakteure folgender Zeitungen von 6 bis 24 Uhr zum Warnstreik auf.

  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung
  • Westfälische Rundschau
  • Westfalenpost
  • Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung
  • Recklinghäuser Zeitung
  • Marler Zeitung
  • Dattelner Morgenpost
  • Hertener Allgemeine
  • Stimberg Zeitung
  • Waltroper Zeitung
  • die Redaktionen Kleve, Geldern, Emmerich, Duisburg, Moers, Xanten, Rheinberg, Wesel und Dinslaken, Düsseldorf der Rheinischen Post
  • die Redaktionen Essen und Dortmund der BILD
  • Ruhrnachrichten
  • Hellweger Anzeiger

Die nächste Verhandlungsrunde findet statt:

Mittwoch, 4. Mai
Hotel Pullman
Lindemannstraße 88
44137 Dortmund

Wird bei der Westfalenpost gestreikt?
Wie aus dem Streikaufruf (siehe Liste oben) zu ersehen ist, hat die Gewerkschaft auch unsere lokale Zeitung, die Westfalenpost, zum Streik aufgerufen. Ein Gewerkschaftsvertreter äußerte gegenüber unserem Blog: „Wir haben die Westfalenpost komplett ganztägig aufgerufen und sind selbst gespannt, wer alles mitmachen wird. Davon hängt ab, ob die Lokalteile betroffen sind. Wenn es gut läuft, bekommen die Leserinnen und Leser vielleicht eine kleine Meldung am Donnerstag: Wegen .. heute dünner…“

Zum Hintergrund:

Die Gewerkschaften DJV und die dju in ver.di rufen ihre Mitglieder nicht für jeden Kleinkram zu Streikmaßnahmen auf, aber es geht um die Zukunft des Tageszeitungsjournalismus. In der Tarifrunde 2010/2011 steht Grundlegendes auf dem Spiel – nicht mehr und nicht weniger als die Zukunft und die berufliche Perspektive der jetzigen und künftigen Redakteurinnen und Redakteure. Die Verleger wollen den Journalismus abwerten und die Arbeit der Journalist(inn)en billig machen.

Sie fordern u.a. einen Dumping-Tarif für Einsteiger, der für ihr ganzes Berufsleben gelten soll – und sicher innerhalb weniger Jahre zum Regeltarif unserer Branche würde. Aber auch bei Arbeitsplatzwechsel oder Auslagerung von Redaktionen in neue Gesellschaften können sich die tariflichen Regelungen massiv verschlechtern. Auch die Altersversorgung ist kein Tabu mehr.

Rund 30 Prozent der Tarifleistungen stehen auf dem Spiel. Das können und werden sich Journalistinnen und Journalisten nicht bieten lassen.

Journalismus ist mehr wert, unsere Arbeit ist mehr wert.

Der DJV und die dju in ver.di fordern 4 Prozent mehr Gehalt und die Beibehaltung aller tariflichen Leistungen.

DJV und ver.di rufen zur Durchsetzung ihrer Forderungen für diesen Tag zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Aufgerufen sind alle Redakteurinnen und Redakteure und Freie von vielen Titeln im Ruhrgebiet und angrenzenden Regionen. Die zentrale Veranstaltung findet ab 10 Uhr vor dem Hotel Pullman statt, danach geht es ins Streiklokal am Hauptbahnhof (ver.di-Haus, Königswall 36). Dort liegen auch die Streiklisten aus.

Deshalb: Macht mit! Streikt mit! Nur gemeinsam verhindern wir Dumpingtarife und die Abqualifizierung des journalistischen Berufsstandes.

Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmittel zum Hauptbahnhof Dortmund. Dort umsteigen in die U 45 (Abfahrt alle 10 Minuten) zur Haltestelle Westfalenhallen (Ankunft ca. 11 Minuten später. Von hier sind es wenige Minuten Fußweg bis zur Lindemannstraße.

Wir haben spezielle Parkmöglichkeiten direkt gegenüber vom Hotel geschaffen (Zufahrt über Lindemannstraße). Wir empfehlen, hier den Wagen auch stehen zu lassen und vom ver.di-Haus bzw. danach aus der Innenstadt zu Fuß oder mit der U-Bahn zum Wagen zurückzukehren.

Der DJV-NRW erstattet seinen Mitgliedern, die sich in die Streiklisten eingetragen haben, die angefallenen Fahrtkosten.

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