Am Samstag waren wir seit langer Zeit mal wieder in Dinslaken am Niederrhein. Ein Pflichtbesuch ist dabei die Mündung der Emscher am Stapp. Seit Jahren wird dort die neue Emschermündung gebuddelt, ein Riesenprojekt.
Ich bin gespannt, wann es abgeschlossen sein wird. Immerhin sieht man auf dem oberen Bild schon die neue Emschermündung und es scheint sogar schon der neue Fluß im Bett zu liegen. Allerdings wird es sich hier entweder um Grundwasser oder hineinfließendes Rheinwasser zu handeln.
Die alte Emschermündung ist immer noch quicklebendig. Ich bin gespannt, wann das „Umschalten“ von der alten zur neuen Münung erfolgt.
Bei meinem letzten Besuch konnte ich noch die Emschermündung mit dem Rad überqueren und mir die Projektbeschreibung an diesem kleinen Bogen Mitte rechts im unteren Bild durchlesen. Den Bogen kann man jetzt nicht mehr erreichen.
Momentan ist der Durchgang/die Durchfahrt auf dem Radweg gesperrt, und man muss eine ausgeschilderte Umleitung über Eppinghoven entlang des Wohnungswalds nehmen, um zur Rotbachmündung zu gelangen. Dort kann man zwischen Rhein und stillgelegtem Kohlekraftwerk zu den Ausflugslokalen in Götterswickerham radeln.
Das ist allerdings eine andere Geschichte. Wir haben uns noch ein wenig an der Baustelle umgesehen.
Großbaustellen sind faszinierend. Das Altbekannte ist für immer verschwunden, das Neue noch nicht da. In der Zwischenwelt tummeln sich Baufahrzeuge und erschaffen eine sich ständig wandelnde Landschaft, deren Aussehen die Planer:innen und Ingenieur:innen schon lange vor ihrem inneren Auge schweben haben.
Ob es am Ende wirklich aussieht wie geplant?
Bei den Traktorbildern konnte ich mich nicht entscheiden, also seht ihr beide.
Emscher-Umbau: Vortrag und Exkursion
Am 13. August gibt es einen Vortrag samt Exkursion zum Umbau an der Emscher-Mündung in Dinslaken. Die Pressemitteilung veröffentliche ich hier:
„Der Umbau der Emscher gilt als „Generationenprojekt“. Kaum ein Fluss in Deutschland wurde so stark beeinträchtigt und verändert. Über viele Jahre nahm sie die Abwässer aus Industrie, Bergbau und Privathaushalten auf und wurde dafür kanalisiert und begradigt. Wie kann es gelingen, die „Kloake“ des Ruhrgebiets wieder in einen lebendigen Fluss zu verwandeln? Wer dieser Frage nachgehen möchte, sollte den Vortrag mit anschließender Exkursion besuchen. Am 13. August 2022, von 10 bis 17 Uhr, laden die NaturFreunde NRW in das Café Hof Emschermündung, Am Hagelkreuz 20, in 46535 Dinslaken ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Emschergenossenschaft statt. Anmeldeschluss ist am 7. August 2022.
Dr. Mario Sommerhäuser, Leiter der Abteilung „Fluss und Landschaft” bei der Emschergenossenschaft, wird die Bedeutung der Emscher für das Ruhrgebiet aufzeigen und erläutern, wie der naturnahe Umbau eines ganzen Flusssystems gelingen kann. Nach einem gemeinsamen Mittagessen geht es auf Exkursion zur Baustelle der neuen Emscher-Mündung. Sie wird hier um mehrere Hundert Meter nach Norden verlegt, damit sie naturnah gestaltet werden kann.
Gastgeber ist das Projekt „LebensRäume – Ökosysteme verstehen und schützen“ der NaturFreunde NRW, das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Für NaturFreunde-Mitglieder und die Naturfreundejugend ist die Veranstaltung kostenfrei. Alle anderen zahlen einen Beitrag von 20 Euro. Für die Verpflegung fallen 5 Euro pro Person an (Anmeldung über: lebensraeume(at)naturfreunde-nrw.de). Weitere Termine finden Sie unter www.lebensraeume-nrw.de.
Das Projekt „LebensRäume – Ökosysteme verstehen und schützen“ lehnt an die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen an. Mit Bildungsveranstaltungen und praktische Aktionen leistet es einen aktiven Beitrag zum Naturschutz in NRW. Es möchte für die Natur begeistern und auf Gefährdungen und Schutzmöglichkeiten aufmerksam machen. Im Jahr 2022 gehören Fließgewässer zu den Schwerpunktthemen. „Wir freuen uns am 13. August in Dinslaken zu sein“, erläutert Renate Pfeifer, Biologin und zuständig für das Projekt bei den NaturFreunden NRW. „Der naturnahe Umbau der Emscher ist nicht nur für die Artenvielfalt wichtig. Die Schäden, die die Starkregenereignisse im Jahr 2021 verursachten, zeigen welche Bedeutung die naturnahe Gestaltung von Fließgewässern auch für den Katastrophen- und Überschwemmungsschutz haben.”
Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de„