Bettina Gaus schreibt mir heute einen Brief und fragt:
„Liebe Leserin, lieber Leser, warum hört jemand auf, eine Zeitung zu lesen, die er oder sie früher einmal gekauft hat? Sie alle, die Sie diesen Brief bekommen, haben etwas gemeinsam: Sie haben die taz früher gelesen und tun das heute nicht mehr…“
Sie hat mich noch in Ihrer Datei ;->
Und sie verspricht mir eine Espressomaschine Saeco (ohne Zuzahlung) oder das tazrad color in melonengelb, rubinrot, cremeweiß, tieforange, lichtblau oder schwarz mit Hebie Chainglider und Pletscher Zoom Ständer (Zuzahlung 250 Euro). Und ich bin schon fast hingerissen, aber dann – halt! Wie war das noch mit meinen Zeitungsabonnements?
Damals taz abonniert: nach und nach stellt die taz ihre Lokalberichterstattung ein.
fr abonniert: fr entlässt so lange bis die Rechtschreibefehler auch auf der ersten Seite nicht mehr zu überlesen sind.
SZ abonniert: siehe hier im Blog.
Nee, liebe Bettina Gaus ich erspare Ihrer Zeitung den vorzeitigen Niedergang, indem ich erst einmal bei der SZ bleibe, bis Willi Winkler dort rausfliegt. Dann können wir uns noch einmal unterhalten. Und dann schreiben Sie bitte nicht so unpersönlich „Lieber Leser“. Auf die beiliegende Abo-Karte konnten Sie doch auch meinen Namen draufdrucken. Im Brief geht das mit der Serienbrief-Funktion. Dann wünsche ich mir eine Anrede wie:
Hannes, altes Haus, Revoluzzer, Lampenputzer, weißt du noch wie du mir damals im „Löwenzahn“ die taz aus der Hand gerissen hast? (hör‘ auf zu schleimen, der säzzer) Frisch aus der Presse, irgendwann zwischen 23 Uhr und dem dritten Bier … usw, bla, bla bla …. Da haben wir uns alle noch geduzt. Aber vielleicht ist „Sie“ auch besser, wegen der Distanz.
Kommentare sind geschlossen.