Limits of Control: Wie kann man sich den neuen „Jim Jarmusch“ angucken ohne zu verzweifeln?

Zeise Kinos Hamburg Altona: Jim Jarmusch - Limits of Control
Zeise Kinos Hamburg Altona: Jim Jarmusch - Limits of Control

Dies ist keine Rezension des neuen Films von Jim Jarmusch. Dies ist eine kleine Gebrauchsanweisung, wie man nach knapp zwei Stunden verstörender Kinozeit dem Regisseur eine Chance geben kann.

Aber wie so oft beginne ich erst einmal am anderen Ende:

Vor mehr als zwanzig Jahren habe ich „Down by Law“ im Abaton-Kino in Hamburg das erste Mal gesehen und war derartig mitgerissen, dass ich mir den Film am nächsten Abend sofort wieder angeschaut habe. Und dann noch einmal und … bis heute immer mal wieder.

Kein anderer der „Jim-Jarmusch-Filme“ hat mich seitdem derartig gebannt – nicht „Stranger than Paradise“, nicht „Night on Earth“, nicht „Dead Man“, nicht  …

„Limits of Control“ ist völlig anders und bei wikipedia gibts auch alle möglichen Erklärungen und Links zu den Rezensionen.

Wer gerne Rezensionen liest, dann ins Kino geht und anschließend den Rezensionen widerspricht, zustimmt oder was auch immer, der soll das auch weiterhin tun und der kann hier aufhören zu lesen.

Für alle anderen empfehle ich diese Nachbereitung:

  1. „Limits of Control“ einfach angucken.
  2. Am besten mit Freunden.
  3. Nach dem Film die Klappe halten.
  4. Zehn Minuten bis zur nächsten Wohlfühl-Kneipe gehen
  5. Hinsetzen.
  6. Bestellen.
  7. Ein, zwei Schlucke trinken.
  8. Dann sagt jeder reihum, was er verstanden hat. Achtung! Nicht, was er nicht verstanden hat.
  9. Nach ungefähr drei Runden hat jeder das Gefühl, dass er was verstanden hat.
  10. Jetzt fragen: Was soll das alles bedeuten?
  11. Ende offen
  12. Zeit: Eine Stunde.

Mit dem Film muss jeder selbst klar kommen. Für mich ist die Schlüsselszene fast am Ende des Films, als Isaach De Bankolé in das Zentrum der Macht eindringt.

The Limits of Control: In höchstem Maße subversiv! Selber schauen. Eigene Meinung bilden.