Neun aphoristische Gedanken zur Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen

 

Mit der religiösen Beschneidung
wird ein Junge nach den Vorstellungen Erwachsener
zurechtgestutzt.

***

Jungen aus religiösen Gründen zu beschneiden,
ist ein machtvolles Unterwerfungsritual:
Zugehörigkeit gegen ein Stück vom besten Stück.

***  

Das beschnittene Glied
kettet den Knaben an seine Religionsgemeinschaft.

***
  
Auch eine gut gemachte Beschneidung ist irreversibel
und folglich nie mehr gutzumachen.

***

Eine Religion,
die die chirurgische Manipulation am Genital von Kindern
als Identifikationsmerkmal braucht,
beschneidet das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit.

***
 
Wegen der Beschneidungspraxis von Religionen
die Religionsfreiheit zu beschneiden,
wäre ein staatlicher Eingriff mit menschenrechtlicher Indikation.

***

Es sollte das Vorrecht des einzelnen Kindes sein,
dass sein Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit
vor dem Recht einer Gemeinschaft
auf Freiheit der Religionsausübung rangiert.

***
  
Der Ritus der Beschneidung ist ein archaischer Brauch –
wollen wir heute die ihn begründenden Werte des Altertums?

***
  
Es geht nicht um die Ausgrenzung von Religionen,
sondern darum,
ob eine Religion die Kinderrechte ausgrenzt.

***

© 11. Juli 2012 by Detlef Träbert, Pädagoge und Aphoristiker
Rathausplatz 8, 53859 Niederkassel, Tel.: 02208/901989, www.aphorismen.schubs.info
Veröffentlichung: DenkMalAn! Aphoristische Andenken, Bochum (Universitätsverlag Brockmeyer) 2011

2 Gedanken zu „
Neun aphoristische Gedanken zur Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen

  1. Jemand, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß, hat es bei „Twitter“ vor einigen Tagen auf den Punkt gebracht. Sinngemäß: Wie wäre es, wenn einfach niemand an jemandem ohne dessen Einverständnis herumschneidet.

Kommentare sind geschlossen.