Die Welt ist ein Dorf … titelt unser Nachbarblog Neheims-Netz und weist auf die Ähnlichkeit des Melbourner Stadt-Logos von 2009 mit dem neuen Stadt-Logo Arnsbergs von 2014 hin.
„Ist das neue Arnsberg-Logo dem „global spirit“ geschuldet oder einfach nur ein formales Plagiat?“, fragte mich Herausgeber gp in einem kleinen Austausch.
Meine Antwort war noch recht unsicher: „Das Logo scheint doch sehr mit dem Logo von Down Under verwandt. Die Frage ist dann doch, welche Schöpfungshöhe das „M“ hat[1]. Wenn es sich nur um eine Word-Schriftart handelt, dann ist das kein Plagiat, aber ansonsten … Gute Frage!“
Ich bin dann auf die Suche nach einer Schriftart à la „DownUnder Sans Serif“ gegangen, vermute allerdings, dass es sie erst bei „WORD 42“ geben wird.
Vielleicht hat die Stadt Arnsberg dieselbe Firma für ihr neues Corporate Design – Landor Associates[1] – engagiert, die schon vor fünf Jahren für die australische Metropole „Down Under“ gearbeitet hat. Dann wären Urheberrecht und Copyright kein Problem.
Landor Asociate ist ein
internationales Fullservice-Designnetzwerk für Markenführung, Strategisches Design und Beratung. Die Agentur wurde vom Deutschen Walter Landor 1941 in San Francisco als Landor Associates gegründet. Das Firmenzeichen des Unternehmens beruht auf einem 1964 von Walter Landor gekauftem, ausrangiertem Fährschiff, das mehr als zwei Jahrzehnte in der Bucht von San Francisco als schwimmendes Designstudio und Firmenhauptsitz seinen Dienst verrichtete.
Das Unternehmen beschäftigt 854 Mitarbeiter und ist in über 24 Büros in Nord- und Südamerika, Asien, Europa und Australien vertreten. Der deutsche Sitz befindet sich in Hamburg. [2]
Auf der Website des Unternehmens habe ich als Kunden[3] zwar die Stadt Melbourne, nicht aber die Stadt Arnsberg gefunden.
Das muss auch noch nichts bedeuten. Es könnte ja sein, dass die Firma ihre Website noch nicht „upgedatet“ hat.
Was meint ihr? Derweil suche ich weiter …
[1] Melbourne: „Who designed the new corporate identity?
Landor Associates was engaged to develop the new corporate identity. They are one of the world’s leading international strategic brand consulting and design firms.“
Quelle: http://www.melbourne.vic.gov.au/AboutMelbourne/MelbourneProfile/Pages/CorporateIdentity.aspx
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Landor_Associates
[3] Die Kunden von Landor Associates: http://landor.com/#!/clients/
wie hieß noch die rubrik in der frankfurter rundschau seligen angedenkens – „schlecht geklont“…
das melbourne-logo ist richtig gut, ein plastisch herausgearbeiteter baukörper. arnsberg bekommt nur einen 2-dimensionalen fehldruck und eine typo zum flüchten.
lausiges plagiat!
@tino:
Erst mal Unschuldsvermutung, aber dein ästhetisches Urteil teile ich. Habe den Bürgermeister von Arnsberg angetwittert. Mal gucken, was er antwortet:
peinlich – für mich – auch die sehr ähnlichen Farben …
ansonsten auch mal mit diesem Logo vergleichen:
„Deutsches Historisches Museum“ – http://www.dhm.de/
@Andreas Lichte:
Scheint eine Art grafisches Stilmittel zu sein, hier aber noch flacher und in Grautönen.
http://www.dhm.de/fileadmin/templates_relaunch/media/slides/slider-welt-im-krieg.jpg
@ zoom
beim DHM deute ich die Strahlen als „Licht“:
das Museum „beleuchtet“ die Geschichte
–
sowohl bei Melbourne als auch bei Arnsberg verbinde ich mit den Logos was?
Rein gar nichts. Soll wohl irgendwie „modern“ aussehen …
Passend zum DHM könnte man vielleicht sagen: „geschichtslos“ (=gesichtslos)
Inzwischen hat sich auch der Arnsberger Bürgermeister auf Twitter gemeldet:
@ zoom
kannst du noch mal nachfragen, wie Hans-Josef Vogel „Original“ definiert ?
Ich habe meine Bedenken zurückgetwittert. Mir kann es ja egal sein, aber falls die international tätige Firma auf die Idee käme, dass es sich bei dem Arnsberger Logo um eine Rechteverletzung handelte, hätte Arnsberg ein Problem. Das müsste auch dem BM klar sein.
Klar ist das kein Plagiat:
Das eine ist ein „M“, das andere ein“A“.
Das ist doch ganz was anderes. Sieht doch jeder ….
Und „A“ ist doch außerdem vor „M“ im Alphabet.
Also, wer war wohl zuerst da?
@Hugo B.
Definitiv! Mathematisch ist 2014 > 2009. Die Melbourner müssen also mit ’nem alten Logo leben, während sich die Arnberger mit einem frischen „A“ zieren dürfen.
Überhaupt – die Sache scheint geklärt:
@ zoom
Hans-Josef Vogel hat das Arnsberg-Logo bei ebay ersteigert? Was hat er gezahlt? 50 Cent?
Oder doch irgendwo mit google ausgegraben? Für lau?
(ich hoffe doch mal google)
Ach so!!!! Wie dumm von mir!!
Wirklich ein beeindruckender Vergleich ….
@Hugo B.
Nur zur Sicherheit nachgefragt: wir sind doch BEIDE im Ironie-Modus, oder 😉
Meine Ironie ist bitterer Ernst!! 😉
Aber um noch einmal auf den Vergleich mit Google und Ebay zurückzukommen:
In diesem Zusammenhang ist Melbourne also Ebay, d.h., die geben gebrauchte Ware ab, und Arnsberg ist Google, die so gern bei Anderen in die Gärten schauen. Oder was?
Insofern hat der Bürgermeister wirklich recht …
Lieber Herr Bürgermeister:
EBAY ist eine Auktionsplattform – Google ist eine Suchmaschine.
Melbourne ist eine Stadt – Arnsberg ist eine Stadt.
Fällt da was auf?
Und wenn die Amateure aus Süddeutschland das Melbourne-Logo nicht kennen, dann sollten man eventuell mal die Profis aus Arnsberg fragen. Nur als kleiner Tip.
Ich bin schon wieder am Halsen …
Man kann aber auch mal einen Fehler einsehen und sein Geld zurückverlangen …. 🙂
http://hügelhelden.de/streit-um-logo-plagiat-bretten-erhaelt-sein-geld-zurueck/
Übrigens ist mir das Phänomen zeitnaher gleicher Ideen durchaus bekannt … wie gesagt: zeitnaher …
Dieses Arnsberger „A“ habe ich sofort kritisiert, zumal Arnsberg ein richtig „gutes Logo“ hatte, mit einer gut durchdachten Grafik. Bürgermeister Vogel´s gelabere: „A“ wie Anfang, oder in diesem „A“ sind alle Arnsberger Gemeinden vereinigt, glaubt er doch selber nicht. Übrigens: Kein Grafiker oder Designer aus Arnsberg wurden hier zum Wettbewerb aufgerufen. Offensichtlich gibt es in ganz Arnsberg keine befähigten Leute. Das Melbourne „M“ zu kupfern, bedarf es keinen Grafiker aus sonst wo. Das hätte jedes Schulkind gekonnt.
@ Heiner Blume
Klartext vom Grafik-„Alt“Meister … !!!
(Bilde mir ein, dabei „Donnergrollen“ vom Drum Kit zu hören … 🙂 )