Das Problem sind nicht die Hunde, sondern die Herrchen und Frauchen. Während es in einigen anderen zivilisierten Ländern (z.B. England) durchaus üblich ist, die Exkremente des treuen Weggefährten in Plastiksäckchen aufzulesen, lassen wir Deutschen unsere Lieblinge meist auf alles scheissen was grünt und blüht.
Bis zu meiner kleinen Sommerreise hatte ich die Verkotung unserer Lebensräume für ein städtisches Phänomen gehalten.
Meine These: Die Urbanität eines Wohngebiets ist direkt proportional zur Verkotung der unversiegelten Flächen.
Diese genannte Form der Urbanisierung hat aber anscheinend auch den ländlichen Raum Deutschlands erfasst. Verwundert hat mich hier die wesentlich differenziertere und sprachlich elaboriertere Symbolik der ruralen Anti-Kot-Beschilderung:
Unsere eigenen, der Menschen, Toilettenanlagen sind an Orten, wo sie nicht im Fünfminutentakt gesäubert werden, in kürzester Zeit genau so vollgesch… und mit Urinpfützen umgeben, wie das kleine, begrenzte Stückchen Erde um den armen Stadtbaum.
Ich weiß nicht, wie es andere Länder, beispielsweise Dänemark oder Schweden, bewerkstelligen, ihre Klos sauber zu halten, aber sie schaffen es.
Ich frage mich, was ein Schwede über uns Deutsche denkt, nachdem er das Toilettenhäuschen auf einem deutschen Autobahnparkplatz besucht hat.
„Der Mensch ist das Tier, das hinter Türen scheißt“, sagte Burton (in: Bernward Vesper, Die Reise, Jossa 1977, S. 13)
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