Morgen ist Franz Müntefering um die Ecke: 23. Oktober, 18.30 Uhr, Silbach. Meine Bitte: Sage den Genossen mal, wie Kommunalpolitik geht!

Franz Müntefering (pressefoto)
Franz Müntefering (pressefoto)

Am morgigen Sonnabend wird Franz Müntefering um 18.30 Uhr in Silbach auftreten. Die SPD Winterberg schreibt zu diesem Besuch:

„Der SPD Ortsverein Silbach besteht in diesem Jahr seit 30 Jahren. Dieses Jubiläum möchte der Ortsverein mit einer öffentlichen Versammlung am Samstag, 23. Oktober begehen.

Gast auf dieser Veranstaltung wird Franz Müntefering sein, der einen Vortrag mit dem Thema „Der demografische Wandel in der ländlichen Region“ halten wird. Anschließend wird es noch Gelegenheit zum Gedankenaustausch mit dem ehemaligen Bundesvorsitzenden der SPD geben.

Die Veranstaltung findet ab 18.30 Uhr im Speisesaal der Gemeindehalle Silbach statt. Alle Mitglieder und interessiere Bürger sind hierzu eingeladen.“

Wer sich vorab schon einmal in das Thema demographischer Wandel aus der Sicht Franz Münteferings einlesen möchte, wird auf der Website des Sauerländer Politikers fündig:

Wie lange wir leben, wie alt wir werden in Deutschland, wie gesund oder krank oder wie altersschwach wir alt werden, in welchem Umfang die Gesundheits- und Lebenshaltungskosten und Betreuungsbedarfe im Alter aus Versicherungs-ansprüchen bezahlt werden können, wie weit aus anderer Quelle bezahlt werden müssen, was das alles für den Arbeitsmarkt bedeutet, für die Leistungskraft unseres Landes, zentral: was das alles für das Miteinander der Generationen, für die Lebensqualität im Allgemeinen und für die selbstbestimmte Lebensweise des Einzelnen bedeutet, – das interessiert gesellschaftlich wache und verantwortungsbewusste Menschen und Organisationen und Institutionen zunehmend und Politiker natürlich auch.

Der komplette Vortrag ist hier zu finden.

Als PDF bitte klicken.

Der Vortrag ist nicht auf die Winterberger Kommunalpolitik bezogen. Ich befürchte, dass wenn es nur bei Münteferings allgemeinen Worten bleibt, sich an der profillosen Politik der Winterberger SPD nichts ändern wird. Alle werden sich ob des gelungenen Jubiläums und der leckeren Gans* auf die Schulter klopfen, Franz wird abrauschen und wir Bürger werden uns immer noch fragen, wofür die SPD Winterberg eigentlich steht.

Auf der Website der SPD Winterberg ist kein kommunalpolitisches Programm zu finden. Auf welcher Grundlage arbeiten die Genossen eigentlich? Wo ist eine Analyse zu finden? Wo finden wir ein Arbeitsprogramm mit klar identifizierbaren Zielen? Welche Aufgaben beackert der SPD Stadtverband und wie/wo wird die Arbeit der Fraktion diskutiert?

In den Briefkästen der Winterberger Bürger finden sich zwischen den Wahlen keine SPD Nachrichten. Habt Ihr nichts zu berichten, Genossen?

Klar – Papier ist teuer und muss dann auch noch von Haus zu Haus getragen werden. Internet wäre billiger – wenn auch weniger effektiv – und wird von Euch kaum genutzt. Euer Twitter Account lahmt, eure Website schwächelt.

Ich wünsche mir, dass Franz Müntefering, der alte Haudegen, den Genossen vor Ort die Ohren wäscht und Ihnen verrät, wo sie das Handwerkszeug zu profilierter Kommunalpolitik finden.

Ich weiß nicht, wie sie sich von der CDU-Winterberg unterscheiden, die Roten. Manchmal denke ich: Wozu braucht es die SPD eigentlich? Stimmen sowieso fast immer mit den Schwarzen. Würde irgendetwas anders laufen, wenn es sie nicht gäbe? Der Rat der Stadt Winterberg wäre kleiner. Es gäbe weniger Posten zu verteilen.

Ist es das? Posten?

Ich hoffe nicht! Aber wer beweist mir, dass es anders ist?

* wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, wird  im Rahmen des Müntefering Besuchs ein Gänse-Essen mit geladenen VIPs stattfinden. Diese, unsere Redaktion des für das Hochsauerland publizistisch wichtigen Blogs „zoom – das Sauerland und mehr“ ist nicht eingeladen worden: ein weiterer Beweis für die mangelhafte Öffentlichkeitsarbeit der Winterberger Genossen 😉 Update: Das Gänse-Essen findet nach neuesten Auskünften erst nächste Woche in Olsberg statt. Es kann sich laut Auskunft jedermann/frau anmelden so die Plätze reichen. Wir werden berichten.



5 Gedanken zu „Morgen ist Franz Müntefering um die Ecke: 23. Oktober, 18.30 Uhr, Silbach. Meine Bitte: Sage den Genossen mal, wie Kommunalpolitik geht!“

  1. Hallo Zoom,
    wie würdest Du jemanden bezeichnen, der dich mit den Worten begrüßt „also eine Gemeindehalle gibt es gar nicht, selbst das Navi kennt keine Gemeindehalle“?

  2. @Harald Koch:
    eine schwierige Frage 😉 Statt Dich zu fragen, was Du mir damit sagen willst, schildere ich mal den kleinen Sachverhalt.

    Ich selbst hatte mir fest vorgenommen, mir Franz Müntefering in Silbach anzusehen. Als (über-)pünktlicher Mensch, der ich bin, habe ich mich im Vorfeld nach einer Gemeindehalle in Silbach erkundigt, denn in Eurer Einladung steht geschrieben:
    „Die Veranstaltung findet ab 18.30 Uhr im Speisesaal der Gemeindehalle Silbach statt. Alle Mitglieder und interessiere Bürger sind hierzu eingeladen.“
    Ich assozierte „Gemeindehalle“ zuerst mit dem Saal der kath. Kirche in Silbach, was ja auch nahe liegt, hier im katholisch geprägten Sauerland. Tief im Inneren sagte mir eine Stimme: Die Sozzen inne Kirche? Kannich! Trotz meiner vielen Ausdauerläufe durch Euer schönes Dorf mit dem traditionsreichen SPD-Ortsverein hatte ich nie eine Gemeindehalle gesehen. Darum habe ich an der Kasse des Siedlinghauser Kaufparks kurz entschlossen die Samstagabend-Kassiererin gefragt, wo denn die Gemeindehalle in Silbach sei. „Das kann nur die Schützenhalle sein!“, hat sie gewusst. Und so landetet ich eine viertel Stunde vor der Zeit vor der Silbacher Dorfhalle (i.e Schützenhalle). Der Raum für die Jubiläumsfeierlichkeiten war nicht leicht zu finden, weil nicht ausgeschildert und am entlegenen Ende der Halle zu finden, Geheimeingang quasi. Mit mir, dem Nicht-Genossen, irrte ein Elper Genosse durch den dunklen Abend. Mit Hilfe maximaler Crowd-Intelligence haben wir im Tandem den Eingang gefunden.
    Gut, dass es den Kaufpark in Siedlinghausen mit kompetenten Kassiererinnen gibt. Ich habe nämlich kein!!! Navi, weil ich Kartenlesen cool finde 😉 Eure Veranstaltung fand ich dann sehr interessant, besonders, weil Müntefering viel zu spät war. So konnte ich viele wirklich interessante Gespräche führen und mein Händedruck und Dank am Ende, als ich gehen musste, war ernst gemeint und nicht einfach eine Floskel. Soweit erst einmal. Ich wollte eigentlich einen kleinen Eintrag im Blog machen, aber der Klimawandel zwischen Wiemeringhausen und Bruchhausen 😉 hat mich gedanklich sehr in Anspruch genommen. Soweit erst einmal

  3. Hallo zoom,
    wie würdest Du einen Menschen bezeichnen der Dich mit den Worten begrüßt „eine Gemeindehalle gibt es gar nicht. Selbst das Navi kennt dieses Wort nicht“ oder der Gymnastik treibende Frauen im vorbeilaufen auf Ihre fehlerhafte Technik aufmerksam zu machen glaubt? Vielleicht einen Besserwisser, oder klugen Menschen oder einfach doch ein Lehrer mit etwas einseitiger, eingeschränkter Wahrnehmung?
    Ich fasse es mal als unglücklichen Versuch von konstruktiver Kritik auf.
    In Silbach, dem Ort der Veranstaltung stellt die SPD sei mehr als 20 Jahren den Ortsvorsteher. Bei der letzten Kommunalwahl hat Andrea Ott als Neuling mit Hilfe der SPD den Wahlkreis erneut gewonnen. Die SPD Winterberg erziehlte bei der letzten Kommunalwahl im HSK ein Spitzenergebnis und lag deutlich über dem Bundesergebnis der Partei. So schlecht kann die Kommunalpolitik der SPD Winterberg nicht sein.
    Was die Öffentlichkeit angeht so ist jeder Bürger eigentlich in der Lage sich zu informieren, wenn er denn will. Das MItteilungsblatt der Stadt Winterberg, in dem alle Protokolle der städtischen Gremien enthalten sind ist das weitest verbreitete Medium in der Stadt. Hier werden unsere Positionen vielleicht nicht immer so eindeutig wiedergegeben aber sie sind doch nachzuvollziehen. Natürlich stimmen wir Beschlüssen zu wenn wir sie für gut und richtig halten. „Links ist Pragmatismus“ sagt Franz und ich stimme ihm hierbei zu. Ein weiteres Zitat aus einem Aufsatz für die FR, den ich Dir empfehlen würde stammt aus dem Hamburger Programm unserer Partei. „Nicht Systeme sondern Menschen ändern die Verhältnisse“ Dennoch räume ich ein, dass man sich über Wege streiten kann, solange man die Ziele nicht aus den Augen verliert. In Winterberg haben wir Soziale Demokratie als Weg und Ziel vor Augen, was in der Haltung unserer Parteigenossen und Stadträte Ausdruck findet und auch von vielen Bürgerinnen und Bürgern honoriert wird. Was uns fehlt sind noch mehr engagierte Bürger, die bereit sind in unserer Partei mitzutun. Die nicht nach Fehlern suchen um der Suche Willen, sondern die Ihre Fähigkeiten einbringen und uns unterstützen bei dem Versuch unsere Stadt lebenswert, zukunftsfähig und sozial gerecht zu gestalten.
    Dazu lädt die SPD jeden ein.
    Was ich beschämend finde ist die Platitüde mit den Posten. Und dann ist da auch noch die schlecht recherchierte und schlichtweg falsche Anspielung auf VIPs (der einzige VIP war ZOOM!) und ein Gänseessen.
    Wirklich Schade!
    BILD et Euch Eure Meinung.
    Mit solidarischem Gruß aus der Bergfreiheit
    Harald Koch

  4. @Harald Koch:
    1.Gänse-Essen: Das war versuchte Ironie nach falsch aufgefasster Information. Ich hatte das doch berichtigt. Sonst sage ich es hier noch einmal: Das Gänse-Essen ist gute und wichtige Tradition der Olsberger SPD. Richtig?
    2.Gemeindehalle: Ich war nicht der Einzige, der suchte, und ich finde das Ganze völlig nebensächlich.
    3. Gymnastik: ;
    4. VIP: Dafür halte ich mich überhaupt nicht
    5. Ironie: falsch rüber gekommen, sorry
    6. Zur Sache selbst: Wenn Du findest, dass die SPD genug Öffentlichkeitsarbeit macht und die Bürger sich aus dem Mitteilungsblatt informieren sollten, dann macht das doch einfach so weiter.

    7. „Was uns fehlt sind noch mehr engagierte Bürger, die bereit sind in unserer Partei mitzutun. Die nicht nach Fehlern suchen um der Suche Willen, sondern die Ihre Fähigkeiten einbringen und uns unterstützen bei dem Versuch unsere Stadt lebenswert, zukunftsfähig und sozial gerecht zu gestalten.“
    a) Ich suche nicht nach Fehlern um der Suche Willen.
    b) Eine Parteimitgliedschaft ist ist nicht unabdingbar, um sich zu engagieren.

    8. Ich möchte die Diskussion auf keinen Fall auf einer persönlichen Ebene führen.

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