Der „Tag der Arbeit“ im Hochsauerlandkreis
Unter dem Motto „Mach Dich stark mit uns“ gehen am 1. Mai 2025 überall in Deutschland der DGB und die acht Mitgliedsgewerkschaften auf die Straße, um die Stimme für eine gerechte Arbeitswelt zu erheben.
(Pressemitteilung DGB Hochsauerlandkreis)
Damit machen die Gewerkschaften ein attraktives Angebot: „Mit uns kämpft niemand allein – eine starke Gemeinschaft macht auch jeden Einzelnen stärker.“
Die Gewerkschaften, so der DGB, seien und blieben ein Machtfaktor, in den Betrieben und in der Politik: „Wir haben uns im Bundestagswahlkampf eingemischt und klar gemacht, was wichtig ist: Eine starke Wirtschaft, gute Arbeit und soziale Sicherheit.“

Die gewerkschaftlichen Veranstaltungen zum Tag der Arbeit haben auch im Hochsauerlandkreis eine lange Tradition. Es gibt noch genügend Menschen, die sich daran erinnern, dass sich die Arbeiter*innen in Meschede nach einem „Demozug“ durch die Stadt an einem Platz in der Öffentlichkeit getroffen hat. In der Zeit war es auch üblich, einen längeren Redebeitrag von Gewerkschafterinnen oder Gewerkschaftern in den Mittelpunkt zu stellen.
Danach hat es Zeiten gegeben, in denen zuerst in Bestwig und danach in Arnsberg in öffentlichen Räumen mit Podiumsveranstaltungen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen (Rente, Pflegesituation usw.) der Tag der Arbeit gestaltet wurde.

Alles (Orte und Inhalte) hatte zu seiner Zeit immer berechtigte Gründe, in dieser Art stattzufinden und hat auch immer positiven Anklang bei der Arbeitnehmerschaft gefunden. Aber wie alles in unserer Gesellschaft wurde auch die Veranstaltung zum 1. Mai kritisch auf den Prüfstand gestellt. Seit 2022 gibt es eine Neukonzeption, die großen Anklang gefunden hat. Die Corona-Pandemie hatte die Umsetzung beschleunigt. Denn das größte Bedürfnis ist auch für Gewerkschafter*innen, sich einfach einmal wieder gegenüberzustehen, um miteinander reden zu können. Deswegen wird an dem neuen Konzept auch in diesem Jahr festgehalten. Aufgrund der positiven Erfahrungen der letzten Jahre gibt es nur wenige Änderungen im Ablauf.

Die acht Mitgliedsgewerkschaften (IG Metall, ver.di, IGBCE, IGBAU, NGG, GdP, GEW und EVG) stehen weiterhin mit ihren Themen im Vordergrund. Dabei werden in dem einen oder anderen Redebeitrag auch gesellschaftlich wichtige Themen aufgegriffen.
Eines dieser Themen ist die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Mitgliedsgewerkschaften nach einer Tarifwende.
Damit die Veranstaltung einen höheren Besuchs-Anreiz für die nicht so aktiven Gewerkschafter*innen und Menschen, die sich für die Gewerkschaft und ihre Themen interessieren, bekommt, will man mit dieser Open-Air-Veranstaltung in der Stadt gesehen werden und den Menschen somit einen niederschwelligen Zugang ermöglichen. Und es gibt auch viele Beschäftigte, die am Tag der Arbeit Interesse an einem kurzweiligen und bunt gemischten Programm haben.
Deswegen wird die Mai-Veranstaltung folgendermaßen aussehen:
Die öffentliche Veranstaltung der acht Mitgliedsgewerkschaften unter der Koordinierung des DGB-Kreisverbandes Hochsauerlandkreis findet auf dem Von-Stephan-Platz in Meschede statt.
Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr und endet wie im letzten Jahr um 13 Uhr.
Die Mitgliedsgewerkschaften sind wieder mit Ständen, Informationsmaterial und Ansprechpersonen vor Ort vertreten. An den Ständen kann man sich bei einem kostenlosen Kaltgetränk mit gleichgesinnten Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern unterhalten bzw. sich über die aktuellen Themen der jeweiligen Gewerkschaft informieren. An einigen Ständen gibt es Angebote für Kinder (z.B. Glücksrad- Aktion, Popcorn und Luftballons) sowie kleine kostenlose Snacks für die ganz Hungrigen.
Die Reden werden weiter bewusst kurzgehalten und teilweise auch in anderen Formen kurzweiliger präsentiert. Neben dem DGB-Kreisverbandsvorsitzenden Dietmar Schwalm mit seiner Begrüßungsrede werden sich alle Gewerkschaften präsentieren.
In den Pausen zwischendurch gibt es Musik von Daniel Gardenier, der auch einige traditionelle Lieder aus der Arbeiterschaft im Repertoire hat. Diesmal können bei diesen Liedern auch die mitsingen, die den Text nicht kennen. Die Liedtexte werden in diesem Jahr kostenlos zur Verfügung gestellt.

Auch in diesem Jahr werden besonders junge Menschen angesprochen, damit auch sie Spaß an gewerkschaftlicher Arbeit bekommen.
Die Veranstalter*innen sind sehr hoffnungsvoll, dass es auch 2025 wieder ein buntes und fröhliches Fest der Gewerkschaften wird.
„Blakeley: Wir müssen uns organisieren. Niemand wird kommen, um uns zu retten. Zugegeben, das klingt erst mal pessimistisch. Aber historisch gesehen wurde progressive Politik noch nie von Politiker:innen gemacht: „Hey, wir geben euch, was ihr braucht.“ Politik zugunsten der Bevölkerung wurde immer erkämpft. Das Problem ist, dass in den vergangenen 40 Jahren soziale Kämpfe in den USA und in Großbritannien, aber auch in Deutschland und anderen Ländern stark geschwächt wurden. Die Arbeiter:innenbewegung wurde zu sehr institutionalisiert. Sie ist so nah am Staat und an den Unternehmen, dass sie die Interessen von Arbeiter:innen nicht mehr wirklich vertreten kann. Viele Menschen warten darauf, dass endlich die richtigen Politiker:innen an der Macht sind. Aber die werden nicht kommen. Wenn wir ein besseres Leben für alle wollen, dann müssen wir zusammenkommen und uns selbst dafür einsetzen. Und wir sollten sofort damit anfangen. In Gewerkschaften, in sozialen Bewegungen, in Kooperativen, in unserer Nachbarschaft. Wir müssen gefährlich werden. Bis wir eine neue Gesellschaft von unten aufbauen.“
aus:
Gespräch über Planung im Kapitalismus
„Niemand wird kommen, um uns zu retten“
Kapitalismus bedeutet Planwirtschaft, sagt die britische Ökonomin Grace Blakeley. Sie zählt zu den wichtigsten jüngeren Kapitalismuskritiker:innen.
https://taz.de/Gespraech-ueber-Planung-im-Kapitalismus/!6079419/