Ich habe die folgende Petition auf change.org unterschrieben. Es ist wichtig, dass sich nun auch verstärkt Schüler:innenvertreter in der Pandemie zu Wort melden. Die Politik darf auf keinen Fall einen schlanken Fuß machen und die Omikronwelle einfach durchlaufen lassen.
Hier geht es zur vollständigen Petition:
https://www.change.org/p/frau-bundesministerin-stark-watzinger-wirwerdenlaut-schulen-in-der-f%C3%BCnften-welle
Der Text der Petition
Mit der Omikron-Variante ist die fünfte Infektionswelle des Coronavirus SARS-CoV-2 angebrochen. Wir Kinder und Jugendliche erdulden die Pandemie und die mit ihr einhergehenden Einschränkungen seit fast zwei Jahren. Wir halten uns gewissenhaft an die auferlegten Maßnahmen, um uns und andere zu schützen. Doch die Situation an unseren Schulen ist nach zwei Jahren unerträglich geworden.
Wir haben unsere Belastungsgrenze erreicht. Endlich wird die psychische und körperliche Gesundheit von uns Schüler:innen stärker thematisiert. Dieser Diskurs sollte ehrlich und öffentlich mit statt nur über uns geführt werden. Wir Schüler:innen, wie auch viele Eltern, Lehrkräfte und Wissenschaftler:innen, haben immer wieder besseren Infektionsschutz an Schulen verlangt. Forderungen wie die flächendeckende Ausstattung mit Luftfiltern, die Aussetzung der Präsenzpflicht und der angemessene Ausbau digitaler Lern- und Lehrmittel an Schulen wurden und werden wiederholt zu großen Teilen ignoriert und bisherige Lösungsansätze und Förderprogramme waren nicht ausreichend. Wir müssen davon ausgehen, dass diese fünfte Welle nicht die letzte sein wird. Dennoch fehlt weiterhin ein klares politisches Signal, dass für den Herbst 2022 und die Zeit danach Vorbereitungen getroffen werden! Anfängliche Kommunikationsfehler der Corona-Politik der Jahre 2020 und 2021 werden wiederholt, wenn nicht gar übertroffen.
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Stark-Watzinger,
sehr geehrter Herr Bundesminister Lauterbach,
sehr geehrte Frau Präsidentin der Kultusminister:innenkonferenz Prien,
sehr geehrte Regierungspräsidien der Länder,
Wir können Ihre aktuelle Politik, die uns alle im Stich lässt, psychisch belastet und körperlich gefährdet, nicht länger mittragen. Wir sind darauf angewiesen, dass Sie endlich Ihrer Verantwortung gerecht werden und auf unsere Forderungen eingehen.
Wir fordern:
- Einen ehrlichen und öffentlichen Diskurs mit statt über uns
- Bundesweite Umsetzung der vom RKI empfohlenen S3-Leitlinie
- Luftfilter für Klassen-, Fach- und Sanitärräume in allen Schulen
- kostenlose FFP2-Masken
- Reduktion der Größe von Lerngruppen
- mehr Angebote für die Notbetreuung
- angemessene Quarantänemaßnahmen zur Vorbeugung von weiteren Infektionen
- PCR-Pooltestungen sowie hochwertige Schnelltests an allen Schulen
- Bildungspflicht statt Präsenzpflicht
- Schüler:innen müssen mit ihren Familien selbst entscheiden können, in welcher Art der Beschulung sie sich wohler und sicherer fühlen.
- Distanzunterricht muss eng durch pädagogisches Personal begleitet werden und Schulen müssen bei der Umsetzung aktiv und praxisnah unterstützt werden.
- Verbesserung der technischen Ausstattung und verpflichtende, hochwertige Schulungen des pädagogischen Personals
- Informationen über Infektionen in Lerngruppen müssen in Echtzeit und unkompliziert an Eltern, Lehrkräfte und Schüler:innen übermittelt werden.
- Aufstockung des pädagogischen und schulpsychologischen Personals
- Entlastung und Ausgleich für Abschlussjahrgänge
- Abschlussnoten, die aufgrund der Pandemie vom eigenen Leistungsstand abweichen, müssen in ihrer Gewichtung für die Berechnung des Durchschnitts berücksichtigt bzw. gestrichen werden können.
- Reduzierung des Leistungsdrucks durch Kürzung oder Schwerpunktsetzung im Lehrplan. (Kernkompetenzen müssen trotzdem vermittelt werden.)
- Schaffung von Möglichkeiten für Ersatzprüfungsleistungen
Berücksichtigung individueller Lernfortschritte der Schulen durch dezentrale Prüfungsaufgaben
- Pandemie-Aufarbeitung für die Zukunft
- Für die Probleme, die in der Pandemie aufgetreten oder deutlicher sichtbar geworden sind, müssen langfristige Lösungsstrategien gefunden und umgesetzt werden.
Der aktuelle Abschlussjahrgang ist der von Corona bisher am stärksten Betroffene. Für unsere Abschlüsse sollen wir beständig Leistungen erbringen. Doch von Beständigkeit konnte in den vergangenen zwei Jahren nicht die Rede sein. Psychische und körperliche Belastungen, ein hohes Infektionsrisiko sowie die Gefahr, an Long Covid zu erkranken, stehen gleichauf mit Angst vor dem Verlust von Angehörigen und Freund:innen. Dazu kommt die Ungewissheit, wie es weitergehen soll. Das Gefühl, sich im Kreis zu drehen und der Wegfall von Aktivitäten sind zermürbend für die Psyche. Einige von uns erhalten in diesem Jahr einen Schulabschluss, der maßgeblich über unsere Zukunft mitentscheiden wird. Dieser wird aber nicht mit jenen Abschlüssen vergleichbar sein, die unter präpandemischen Umständen erlangt wurden.
Es ist wichtig, die Pandemie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Zu unserer Verärgerung werden jedoch nicht alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge eingesetzt. Seitens der Politik wird weiterhin behauptet, die Schulen seien sicher. Wir erleben täglich die Situation in unseren Schulen und es stimmt mit dem Konsens der Wissenschaft überein, wenn wir sagen: Schulen sind aktuell keine sicheren Lernräume! Wir werden in überfüllte Klassenräume mit unzureichenden Infektionsschutzmaßnahmen gezwungen. Damit werden vermeidbare Infektionen mit „milden” Verläufen oder gar Todesfälle bei Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Kauf genommen. Dies gilt es zu verhindern! Zudem können die Langzeitbeschwerden von Infektionen und psychischen Belastungen nicht vollends abgesehen werden. Der aktuelle Durchseuchungsplan ist unverantwortlich und unsolidarisch.
So kann es nicht weitergehen, #WirWerdenLaut!
Erstunterzeichnende:
In unsere Heimatzeitung Westfalenpost trägt ein Artikel folgende Überschrift:
„5000er-Inzidenz im HSK bei Kindern: Ist Vorsicht noch nötig?“
https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/5000er-inzidenz-im-hsk-bei-kindern-ist-vorsicht-noch-noetig-id234471867.html
Ich bin verwirrt, denn müsste es nicht heißen: ist Vorsicht noch möglich? Schräge Schlagzeile.
Die Logik der Überschrift erschließt sich erst beim Lesen des Artikels. Der ist allerdings hinter der Bezahlschranke.
Ein Kinderarzt argumentiert u.a. , dass die Verläufe von Omikron bei Kindern und Jugendlichen im allgemeinen sehr leicht seien. Long Covid und PiMS träten äußerst selten auf. Die inflammatorische Entzündung werde vollständig überwunden.
Es käme darauf an, vulnerable Gruppen der Gesellschaft zu schützen. Kinder gehörten nicht dazu. Außerdem verfolge das Gesundheitsamt die Fälle in Schulen sowieso nicht mehr. Das wäre bei diesen hohen Inzidenzen nicht möglich.
Es ist schwer, hier einen Artikel zu diskutieren, den man nur im Abo lesen kann und ja, die Überschrift ist in dieser Form schlecht. Sie hätte irgendwie „Hohe Inzidenz, aber leichte Verläufe“ lauten können. Unterzeile „Vorsicht ja, Panik nein, rät Kinderarzt xyz…“
Noch eines: Viele Überschriften in der Westfalenpost sind nicht mehr standardmäßig formuliert, sondern sollen zum Clicken auf den Artikel verführen (Click-Bait).
Mir ging es um die Überschrift. Den Artikel kann ich nicht lesen. Doch wo es nun darum geht: die Argumentation des Kinderarztes ist nicht neu: Virus durchlaufen lassen, besonders gefährdete Gruppen schützen, Kinder seien kaum betroffen und brauchen keinen Schutz.
Ich habe nie verstanden, wie sich bei derart hohen Infektionszahlen besonders gefährdete Menschen schützen sollen. Allein eine niedrige Inzidenz kann Schutz bieten.
Die CDC (US -amerikanische Gesundheitsbehörde) schrieb „In fact, COVID-19 ranks as one of the top 10 causes of death for children ages 5 through 11 years.“ COVID sei eine der zehn häufigsten Todesursachen von Kindern im Alter zwischen 5 und 11. Das war im Oktober 2021 in den USA. Gibt es eine Garantie, dass dies bei unkontrolliertem Infektionsgeschehen bei unseren Kindern anders sein wird? Da ist wohl noch etwas Vorsicht nötig.
Link zum CDC -Artikel: https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/vaccines/recommendations/children-teens.html
Das sollte man so sehen wie es ist; politisch. Je nachdem was den Herren und Damen an der Macht in den Kram passt. Und jetzt íst mal so ein wenig Chaos und Hemdsärmligkeit angesagt. Es wird ihnen auf die Füße fallen wie die „Ostfront“ und ihre Pipeline auch. Allen Impfgegner und Coronaleugner wird gerade in die Karten gespielt. Solange bis der Sommer rum, die Urlaubsreisen vorbei, das Geschäft gemacht und die nächste Mutation um die Ecke kommt… Endlosschleife und kein Verstand.