Gefunden: Afghanistan. Propaganda und Nebenkriegsschauplätze

Nebenkriegsschauplätze zum Krieg in Afghanistan

von Albrecht Müller, Nachdenkseiten

Es wird auch für wenig kritische Zeitgenossen immer deutlicher, dass der Afghanistan-Krieg ein absurdes und tödliches Abenteuer ist. Die Opfer unter Zivilisten, die toten Soldaten, spätestens der erkennbare Bruch zwischen dem gerade von deutscher Seite früher einmal kräftig gefeierten und in Bonn installierten Präsidenten Karzai und den USA/Nato machen dies deutlich. Es wird immer mehr sichtbar, dass jene recht hatten, die von vornherein gegen diesen Einsatz waren und den Abzug immer wieder gefordert haben, und dafür als Populisten beschimpft wurden. Jetzt wird auf Seiten der Kriegsbefürworter die Propaganda verschärft.

Da sind vielleicht ein paar Hinweise auf die erkennbaren Ausflucht-Linien hilfreich:

1. Der Krieg wird als Erfolg dargestellt. „Deutschland und die NATO haben das Terrornetzwerk al-Qaida in Afghanistan zerstört. Das ist ein herausragender Erfolg.“ So heißt es in einem Kommentar von Julian Reichelt in Bild vom 7.4.. (Auszüge und Link siehe Anlage 1) . Von diesem Erfolg kann keinesfalls die Rede sein. Al-Quaida ist nicht zerstört. Und dass der Krieg in Afghanistan uns vor dem Terror schützt, ist eine dreiste Behauptung. Das Gegenteil dürfte der Fall sein.
2. Das zweite Ablenkungsmanöver zielt auf die mangelhafte Ausrüstung der Bundeswehr. Das mag so sein und bedroht dann die deutschen Soldaten, was schrecklich ist. Aber das ist nicht das Problem dieses Krieges. Angeblich sind wir doch auch wegen der Afghanen dort.
3. Ein drittes Ablenkungsmanöver zielt jetzt auf die Beteiligung von Merkel und Köhler an den Trauerfeiern für die gefallenen Soldaten. Ein besonders ekelhafter Kommentar dazu findet sich auch in der Bild-Zeitung. Siehe Auszüge Anlage 2.

Dass der Afganistan-Krieg mit deutscher Beteiligung vor allem dem Gewöhnen an und Einüben von Einsätzen der Bundeswehr und der Nato out of area dienen soll und die humanitären Gründe vorgeschoben wurden, wird natürlich nicht erwähnt. Alles lesen