Fracking – Fakten, Mythen und jede Menge Zweifel

Fracking und kein Ende – Die Pressemeldungen überschlagen sich regelrecht. Und die Energie-Multis machen anscheinend vor Nichts und Niemandem halt. Jetzt „untergraben“ sie auch Tunesien.

www.dw.de meldet am 26.03.2013: „Fracking in Tunesien?“ Der Energieriese Shell wolle die Instabilität des Landes ausnutzen. Die Tunesische Regierung gebe das Heft aus der Hand und überlasse Shell die Führung. Die Transparenz fehle. Doch auch in Tunesien gebe es in Anbetracht der Gefahren erheblichen Widerstand gegen Schiefergas-Bohrungen.

Siehe: http://www.dw.de/fracking-in-tunesien/a-16685053

Tagesschau.de bricht mit dem Mythos, Fracking sei eine Erfolgsgeschichte. In dem WDR-Bericht vom 25.03.2013 heißt es unter Hinweis auf eine aktuelle Studie der Energy Watch Group: „Fracking wird gewaltig überschätzt“. Zitat aus dem Artikel:

„Nach Erkenntnissen der vorliegenden Studie erreichen jene Öl-Quellen, die per Fracking ausgebeutet werden, wesentlich schneller als konventionelle Quellen ihr Fördermaximum. Und der darauf folgende Abfall der Förderrate ist erheblich dramatischer – im Schnitt rund 30 Prozent pro Jahr. Die Folge ist ein sich immer mehr beschleunigender Wettlauf: Für die immer schneller erschöpften alten Quellen müssen immer schneller und immer mehr neue erschlossen werden – bei steigenden Kosten, niedrigerem Ertrag und sinkender Zahl der Felder. … Mit gewissen Abweichungen kommt die Studie beim Erdgas zu denselben Schlüssen wie beim Erdöl, nur dass hier beispielsweise der Produktionsrückgang sogar bei 70 bis 80 Prozent pro Jahr liegt. Weltweit wird danach bereits 2020 das Fördermaximum beim Erdgas erreicht sein.“

Klick: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fracking142.html

Ebenfalls am 26.03.2013 veröffentlicht „Der Tagesspiegel“ online in seinem Wirtschaftsteil, eine Studie nähre den Zweifel am Rohstoffboom und führt dazu aus:

„Dank Fracking, dem Aufbrechen tiefen Gesteins mit einem Cocktail unter Hochdruck, wird die Welt für weitere Jahrzehnte mit billigem Öl und Gas versorgt – behaupten jüngste Prognosen. Eine nun in Berlin vorgestellte Studie der Energy Watch Group (das ist eine Gruppe von Politikern und Wissenschaftlern) bürstet diesen angeblichen Trend gegen den Strich.“ Prognosen im Zusammenhang mit dem Schiefergasboom basierten auf einer Vielzahl von Spekulationen, so zitiert „Der Tagesspiegel“ den Physiker Werner Zittel.

Hier geht`s zum Artikel: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/fracking-debatte-studie-naehrt-zweifel-am-rohstoff-boom/7983806.html

Und wie tut sich aktuell bei uns im Sauerland?

Die BIGG Hochsauerland – eine Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren“, plant wieder Aktionen und Infoveranstaltungen; denn Desinformation, Propaganda und Mythen in Sachen Fracking halten sich hartnäckig und sind längst noch nicht überall geknackt.

Klack: http://www.gegen-gasbohren.de/initiativen/bigg-hochsauerland/

3 Gedanken zu „Fracking – Fakten, Mythen und jede Menge Zweifel“

  1. euwid-wasser.de meldet am 17.04., die Verabschiedung des Gesetzes zur Gasförderung würde sich verzögern:

    „Anders als von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) geplant, ist die Verabschiedung eines Gesetzes zur Gasförderung aus tiefen Schichten noch vor der Bundestagswahl nicht mehr sicher. „Alles ist möglich“, sagte am Montag ein Sprecher des Umweltministeriums in Berlin.
    Es seien nun die Fraktionen am Zuge, sagte der Sprecher. „Alles Weitere wird sich ergeben.“ Ursprünglich sollte das Gesetz am 10. April vom Kabinett beschlossen werden – allerdings gab es in der Unions-Fraktion Bedenken, ob der vorliegende Entwurf den Einsatz gefährlicher Chemikalien ausreichend verhindert. Der Gesetzentwurf zu Fracking steht nicht auf der heutigen Tagesordnung der Kabinettssitzung. …“

    Klick:
    http://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/fracking-verabschiedung-des-gesetzes-zur-gasfoerderung-verzoegert-sich.html

  2. Herr Oettinger ist unermüdlich. Er trommelt und trommelt und … :

    „EU-Energiekommissar Günther Oettinger hat Deutschland und Europa vor einer schleichenden Deindustrialisierung gewarnt und mehr Offenheit auch gegenüber umstrittenen Energieformen gefordert. „Wir muten uns nichts mehr zu. Wir müssen auch wieder Risiken eingehen“, sagte Oettinger im Hinblick auf die deutsche Skepsis gegen die Gasfördertechnik Fracking und …“

    … in der WAZ vom 06.05.13:
    http://www.derwesten.de/wirtschaft/eu-kommissar-guenther-oettinger-fordert-mut-zum-fracking-id7924822.html

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