Déjà-vu: Die Deutsche Post und das Geheimnis um ihr Filialnetz

Heute erreichte mich eine Nachricht der Sauerländer Bürgerliste, die mich als Schreibenden in meine eigene Vergangenheit zurückwarf. Irgend so ein Déjà-vu:

Ich blätterte in meinem Papierarchiv und fand doch tatsächlich noch den ein oder anderen meiner eigenen Artikel aus der Zeit um das Jahr 2003. Im Zeitungsarchiv der Westfalenpost habe ich auf die Schnelle die Artikel nicht wieder gefunden, daher hier das Foto meines „Print-Archivs“:

Geldautomat der Postbank Winterberg 2003

Damals baute die Post gerade die Filialen in Winterberg und Siedlinghausen ab.

Natürlich noch ein paar mehr, aber Winterberg und Siedlinghausen waren die beiden Standorte, die mich lokal interessierten. Ich wandte mich damals an den Pressesprecher der Deutschen Post (oder hieß sie damals schon Postbank?). Ich erinnere mich, wie ich nach allen Telefonaten das Gefühl hatte, dass der Mann am anderen Ende der Leitung nur dazu da war, mich zu verwirren und Auskünfte zu geben, die in der Summe „Null“ ergaben.

Das Lustige war die den Ereignissen folgende Begründungskaskade der Pressesprecher:

  • Postfiliale Winterberg dichtgemacht! Kein Problem – es kommt der Geldautomat.
  • Geldautomat abgebaut! Kein Problem – es kann noch bei Partnerbanken abgehoben werden.
  • Keine Partnerbanken im Winterberger Stadtgebiet? Es gibt doch in Meschede einen Automaten.

Dieser Schalk ;->

Zurück zum Schreiben der Sauerländer Bürgerliste:
(Hervorhebungen von mir)

Wie viele Filialen, Agenturen etc. hat die Deutsche Post im Hochsauerlandkreis?

Das wollte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste genau wissen und fragte Mitte November bei der Deutschen Post AG zunächst erfolglos per Telefonanruf nach. Die Antwort kam Ende November per Post.

Jedoch brachte der Briefträger der SBL-Fraktion eine Antwort, die im eigentlichen Sinne gar keine Antwort ist; denn die Frage nach der Anzahl und Art der Poststellen, -filialen, -agenturen oder wie die korrekte Bezeichnung auch immer sein mag, wurde mit keiner Silbe und keiner Zahl
beantwortet.

Statt dessen hieß es in dem Schreiben, man habe seitens der Deutschen
Post Verständnis für diese Frage, aber die Aktualität derartiger Listen sei sehr schnell nicht mehr gegeben. So würde es durch eine Beantwortung dieser Frage zu Irritationen und Verärgerungen kommen.

Etwas irritiert nimmt die SBL-Fraktion die „Antwort“ der Deutschen Post zur Kenntnis und legt sie zu den Akten.

Dieses Schreiben selbst habe ich nicht erhalten, aber allein die Paraphrasierung durch die SBL macht mich schon neugierig auf die Originalformulierungen.

Ein Gedanke zu „Déjà-vu: Die Deutsche Post und das Geheimnis um ihr Filialnetz“

  1. Soeben habe ich eine Email die Deutsche Post AG SNL Filialen Gebiet Frankfurt/M abgesandt, mit der Bitte, uns eine Filialübersicht für den HSK mit dem Stand vom 01.12.2008 zu übersenden.

    Zu den „Beweggründen für die Vorgehensweise keine Standortlisten über die Filialentwicklung in Bundesländern, Wahl- oder Landkreisen zu erstellen“ teilte man uns mit dem Datum vom 26.11.08 folgendes mit: „Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Aktualität derartiger Listen sehr schnell durch nicht vorhersehbare Entwicklungen, wie z.B. kurzfristig notwendige Kündigungen durch Agenturpartner (gesundheitliche Gründe, Geschäftsaufgaben usw.), Änderungen der wirtschaftlichen Bedingungen oder Änderungen der gesetzlichen Grundlagen beeinträchtigt werden kann. Die Folgen wären Irritationen und Verärgerungen bei den Ansprechpartnern über die Kurzlebigkeit solcher Angaben.“

    In der Hoffnung und dem Glauben, dass ein „Global-Player“ wie die Deutsche Post in der Lage ist festzustellen, wie viele Fililalen an einem Stichtag in einem westfälischen Landkreis vorgehalten wurden, wartet die SBL gespannt auf die mehr oder weniger zügig eintreffende Antwort.

    Wie sang man früher schon immer: DENN BEI DER POST GEHT`S NICHT SO SCHNELL!

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