Der 3. Oktober fällt heute aus …

Wir ziehen die Fahne auf, schließlich ist Feiertag. (Fotoarchiv: Chris Klein)

Den 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit überspringe ich einfach. Mutwillig. Die Lage ist zu kompliziert. Unbeherrschbar.

Die Hamburger Morgenpost titelt am 6. November 1989 mit Blick auf die DDR-Bürger: „Noch eine Million Flüchtlinge? Das hält Deutschland nicht aus.“

Hilfe die Ossis kommen. (Archiv Chris Klein)

Jan Feddersen beruhigt seine Hamburger taz-Leser*innen fünf Tage später: „Rund 2000 Fahrzeuge mit DDR-Menschen kamen gestern nach Lübeck und Hamburg. Begrüßungsgeld bis auf die letzte Mark auf den Kopp gehauen. Fast alle wieder zurückgefahren. Neugierige Bundesbürger spenden Kekse.“

„Fast alle wieder zurückgefahren …“ (Archiv Chris Klein)

Es wird zusammenwachsen, oder? Bis zum 3. Oktober 1990 ist schließlich noch ein ganzes Jahr Zeit.

Berliner Ansichten. Hier wächst zusammen … (Archivfoto)

5 Gedanken zu „Der 3. Oktober fällt heute aus …“

  1. Warum fällt er aus ? Zu kompliziert – ja. Ich finde auch, dass da offiziell Menschen feiern, die mit der friedlichen Revolution 1989 nichts zu tun hatten. Es wird ja ohnehin wieder so sein – nach dem 3. Oktober wird keiner mehr aus Medien und Politik etwas mit dem Osten zu tun haben wollen, obwohl sie noch bis heute die meist (außer Potsdam) armseligen Marktplätze bevölkert haben, es wird weiterhin länger gearbeitet werden, rd. 20 % weniger verdient werden, in der „Tagesschau“ nicht vorkommen und um Gottes-Willen kein Oberstes Gericht, keine Universität, keine Dax-Konzern und was es da so alles noch gibt an Eliten anführen. Nein, das alles muss ja nicht sein. Aber ehrlich, ich erinnere mich noch genau z.Bsp. an Springer’s Gänsefüßchenland die „DDR“ und an den Ruf aus dem Westen: „Wir wollen unsere Brüder und Schwestern aus dem Osten wiederhaben“. Nun, sie haben sie wieder, sogar unblutig – aber was haben sie daraus gemacht und ihnen angetan.?!

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