Dürfen Lehrer streiken oder sollen die faulen Säcke und PISA-Versager besser arbeiten?

Heute habe ich per Brief eine Aufforderung meiner Gewerkschaft erhalten zur Tarif- und Besoldungsrunde 2009 an zwei Terminen am Warnstreik teilzunehmen: am 28. Januar in Düsseldorf und am 5. Februar, regional angepasst, in Orten wie Bielefeld, Bonn oder Wuppertal.

Die Forderung der GEW lautet:

  • Entgelterhöhung von 8%
  • Bessere Eingruppierung für angestellte Lehrkräfte

Weiter:

  • Altersteilzeit für Angestellt über 2010 hinaus
  • Kein Unterrichten bis 67,5 Jahren
  • 120.- Euro sofort mehr für Lehramtsanwärter

Die Tarifverhandlungen für die Länder sind am 19. Januar gestartet.

Jetzt stehe ich vor der Überlegung: Soll ich oder soll ich nicht? Als Angestellter gehöre ich zur Zielgruppe der Gewerkschaftsansprache.

Pro: Ich habe in den letzten Jahren reale Gehaltskürzungen gehabt, und zwar nicht nur inflationsbereinigt, sondern nominell. Das kam unter anderem durch den Wegfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Auch habe ich zwar immer ungern für den Staat unentgeltlich ein Arbeitszimmer vorgehalten, aber ich konnte die Kosten bislang steuermindernd einzetzen. Auch dieser Brotkrumen ist weggefallen.

Meines sieht noch schlimmer aus Foto:GEW
Mein Arbeitszimmer sieht so ähnlich aus. Foto:GEW

Will sagen: Ich habe mich in den letzten Jahren schon manchmal geärgert.

Kontra: Ich werde sehr wahrscheinlich der Einzige sein, der aus dem Kollegium streiken würde. Da gibt es erst einmal keine großen Solidaritätsgefühle. Der große Rest, zumeist Beamte, wird fluchen, dass er den von mir verursachten Stundenausfall vertreten müsse, obwohl er es rein rechtlich nicht müsste.

Guter Rat ist teuer!? Aber erwünscht!

3 Gedanken zu „Dürfen Lehrer streiken oder sollen die faulen Säcke und PISA-Versager besser arbeiten?“

  1. In Hemer hat man ganz andere Sorgen in Punkto Schule
    (aus Dorfinfo):

    Gesamtschule wird von der Bezirksregierung nicht genehmigt

    BM Esken erhielt Nachricht von Regierungspräsident Helmut Diegel

    Hemer (Märkischer Kreis) Schriftlich liegt der Stadt Hemer die Nachricht noch nicht vor, ein Schreiben aus Arnsberg soll aber in Kürze folgen. Doch Bürgermeister Michael Esken erhielt heute Nachmittag (19. Januar) einen Anruf von Regierungspräsident Helmut Diegel: Der Antrag auf eine Ganztags-Gesamtschule wird von der
    Bezirksregierung Arnsberg abgelehnt. Im Bürgermeisterbüro wurde daraufhin sofort reagiert. Eine Sitzung mit allen Fraktionsvorsitzenden ist noch für heute Nachmittag (19. Januar) anberaumt, zu einer Sondersitzung des Rates der Stadt Hemer am Donnerstag, 22. Januar 2009, 19 Uhr, in der Feuer- und Rettungswache wurde aufgrund eines Fraktionsantrages bereits eingeladen.

  2. Ich bin gespannt auf die Gründe für die Ablehnung der Gesamtschule. In dem Punkt bin ich sehr wahrscheinlich noch mehr Minderheit im Schulsystem. Interessant wäre es zu erfragen, wie die Zustimmung/Ablehnung zur Gesamtschule in der Bevölkerung/der LehrerInnenschaft/der politischen „Eliten“ ist und ob sie sich in diesen drei Gruppen unterscheidet.

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