Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen, Landstraßen und innerhalb geschlossener Ortschaften von 120/80/30 km/h wäre eine sehr wirksame Maßnahme, um die mit dem Verheizen fossiler Brennstoffe verbundene Ressourcenverschwen- dung einzudämmen.
Gastbeitrag von von Karl Josef Knoppik
Ein generelles Tempolimit erwiese sich als segensreich für Umwelt- und Klimaschutz, rettete Leben, schonte die Nerven und sparte horrende Kosten sowie Straßenschilder.
Es ist noch nicht lange her, als bekannt wurde, daß auch in NRW die Zahl der Schwerstverletzten und Toten auf unseren Straßen wieder deutlich angestiegen ist. Für mich eine unmittelbare Folge verwilderter Verkehrsmoral bzw. rüpelhaften Benehmens von unbelehrbaren Rasern, die bei anderen Verkehrsteilnehmern durch ihre rücksichtslose Fahrweise „Unfälle“, wie diese Mord- und Selbstmordserien beschönigend genannt werden, ständig provozieren.
Es wird allerhöchste Zeit, daß der Gesetzgeber unverzüglich zur Tat schreitet, um solche Rowdies, die charakterlich wohl gar nicht in der Lage sind, ein Fahrzeug zu führen, vor sich selber zu schützen. Und zwar sowohl durch einen entsprechenden Erlaß nach dem Vorbild von EU- und Nicht-EU- Staaten (z. B. Schweiz, Niederlande, Österreich, Skandinavische Länder usw.) als auch durch drakonische Strafen.
Es braucht doch niemanden zu wundern, daß sich hier an den bis heute fortdauernden untragbaren Zuständen nicht das Geringste geändert hat, gehört doch Deutschland zu den ganz wenigen Nationen in der Welt, deren Bundesregierung sich nach wie vor weigert, Rasern und Dränglern den Kampf anzusagen.
Eine sehr autofreundliche Verkehrspolitik über viele Jahrzehnte begünstigt diese folgenschwere Entwicklung und das infantile Imponiergehabe geltungssüchtiger Kfz-Halter. Das kämpferische und blindwütige Eintreten der Lobby pro „freie Fahrt für freie Bürger“ trägt dieselben fatalen Züge wie das Bestehen der radikalen Verfechter des Freiheitsrechts auf das eigene Gewehr in den USA.
Ein vernünftiges Miteinander unter den Verkehrsteilnehmern auch bei uns endlich per Gesetz zu erzwingen, ist daher bitter nötig und hat weder etwas mit einer „Ökodiktatur grüner Fundamentalisten“ noch mit „sozialistischer Gleichmacherei“ zu tun, wie es die in Polemik erstarrende Kritik von Gegnern des Tempolimits glauben machen möchte.
Wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung auch „nur“ als flankierende Maßnahme einer ökologischen Verkehrspolitik anzusehen ist, so ist sie doch ein wichtiger Baustein derselben. Und der Klimaschutz profitierte in reichlichem Maße von Tempo 120 km/h, das lt. diverser Studien zur Einsparung von fast 3 Mio. Tonnen des Treibhausgases CO2 führte.
Da ab 100 km/h der Kraftstoffverbrauch ebenfalls in die Höhe schnellt, wären auch hier erhebliche Reduktionsraten zu erzielen.
Mein Fazit: Wir alle gewinnen sehr viel durch eine neue, Umwelt- und menschenfreundliche Mobilitätskultur, und ohne daß es uns etwas kostet.
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