Westfalenpost. Bodo Zapp in Brilon: Print first – Internet minimal. Ein Leser berichtet.

In meinem BriefkastenBodo Zapp, Chefredakteur der Westfalenpost,  tourt zur Zeit durch das Verbreitungsbebiet seiner Zeitung und stellt sich an den Redaktionsstandorten den Lesern. Einen kleinen Artikel hatte ich zum Thema Zapp Ende September hier im Blog veröffentlich.

Gestern trat Bodo Zapp in Brilon auf. Von der Veranstaltung berichtet einer unserer Leser:

„Heute Abend war WP-Chefredakteur Zapp in Brilon zum Gespräch mit den Lesern, und ich war auch da. Den WP-Chef habe ich nach dem Online-Angebot seiner Zeitung gefragt und darauf hingewiesen, dass viele andere Zeitungen zumindest für die Abonnenten komplette Online-Ausgaben anbieten, sei es kostenlos (z.B. HNA und Welt) oder gegen eine geringe Gebühr (Neue Westfälische 2,20 Euro je Monat, Westfalenblatt 2,00 Euro je Monat). Damit will er sich aber nicht befassen; seine Zeitung soll nach wie vor ein Print-Medium bleiben, nur mit einem unumgänglichen Minimum-Inhalt im Internet. Übrigens beendete der WP-Chef das Gespräch mit den Lesern bereits nach dem 2. Fragesteller aus dem Publikum (das war ich). Ich hatte ihn freundlich und sachlich noch darauf angesprochen, dass der Lokalteil in den anderen Lokalzeitungen, die ich abonniert hätte, viel umfangreicher sei (nachdem er vorher mit der Ausweitung des WP-Lokalteils extrem geprahlt hatte) und dass ich die Pluralität der Berichterstattung seit der weitgehenden Einstellung der WR im Kreisgebiet eingeschränkt sehe – das wollte er anscheinend nicht hören. Nachher wie vorher kamen dann nur noch ausgewählte Gäste (Bürgermeister, Schützen-Chef und Vorsitzender des Gewerbevereins) als Interviewpartner zu Wort…“

3 Gedanken zu „Westfalenpost. Bodo Zapp in Brilon: Print first – Internet minimal. Ein Leser berichtet.“

  1. Wenn Zapp sich den kommunikativen Möglichkeiten des Internets verschließt, wird er oder sein Konzept einer „Heimatzeitung“ untergehen und das zu Recht.

  2. Heute möchte ich die WP/WR endlich einmal ausdrücklich loben.
    Es haute mich fast um, als ich auf der Lokalseite „In der Nachbarschaft“ vom 04.11. die Überschrift „Bürgerliste will Muslime im Kreishilfeausschuss“ entdeckte. „Abstimmung in konstituierender Sitzung?“
    Dann folgte weitgehend der Text, der, wenn ich mich richtig erinnere, dankenswerterweise auch hier bei Zoom nachzulesen ist. Schön! Das freut mich, dass sich die Tageszeitung endlich wieder der Kreispolitik annimmt.
    Noch mehr würde ich mich freuen, wenn die nette Redakteurin/der nette Redakteur, die/der unseren SBL-Artikel aufgegriffen hat, während der besagten Kreistagssitzung zu Papier und Bleistift bzw. zum Laptop greifen würde, um neutral, umfangreich und pointiert über den Sitzungsverlauf und die Abstimmungsergebnisse zu berichten.

    Zwecklos scheint mir allerdings nach dem Termin für den „Kreishilfeausschuss“ zu suchen. Der SBL-Antrag (nicht SLB-Antrag! wie es in der WP/WR steht) bezieht sich auf den KreisJUGENDhilfeausschuss. Da geht`s z.B. um den Ausbau von Kindergartenplätzen und um Jugendeinrichtungen. Der Bedarf an Kita-Plätzen, besonders an den U3-Plätzen, ist im HSK noch nicht gedeckt. Sprich, Eltern müssen sich mit dem Mangel an Betreuungsmöglichkeiten und mit starren Betreuungszeiten arrangieren. Das Problem trifft nicht nur katholische, evangelische oder konfessionslose deutsche Eltern. Unsere muslimischen Mitbürger haben ja schließlich auch Kinder. Daher meinen wir, es sollte ein Vertreter ihrer Gemeinden als beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss vertreten sein. Vielleicht tut sich dann manch anderer, manch weiterer Blickwinkel auf!?

  3. @Gabi:
    dem Lob schließe ich mich an. Als ich gestern abend die Dienstag- und Mittwoch-Ausgabe der Westfalenpost überflog, fiel mir die Schwerpunktsetzung Integration auf, ebenso Schulpolitik und demografischer Wandel. Der Bericht aus dem Rat in Winterberg war ebenfalls informativ.

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