Es ist überhaupt nicht schlimm gegen Gesamtschulen zu sein, aber muss man als Redakteur mit schwarz-gelber Tinte schreiben?

Wie hieß es heute in einer Zuschrift an uns: Westfalenpost –  „… die geballte Kraft von CDU/FDP und „freier Presse““

Es ist wirklich nicht schlimm, wenn ein Journalist eine eigene Meinung hat. Das ist sogar gut.

Insbesondere beim Thema Bildungspolitik, Sekundarschule und Gesamtschule könnte man nicht genug Meinungen, Argumente und Standpunkte in der Lokalzeitung lesen. Könnte!

Schlimm ist es, wenn der Journalist keine Meinung hat und lediglich die Meinung der gefühlt herrschenden Parteien nachtrötet, wie hier bei DerWesten im Sauerland.

Allerdings bin ich zuversichtlich, dass sich auch das Hochsauerland schneller als mancher Politiker und Redakteur heute denkt, ändern wird. Viele Menschen sind schon weiter, als es sich einige Politiker vorstellen können.

Die großen Koalitionen werden auseinanderfliegen.

Wer es dann braucht, kann andere Stiefel lecken.

Besser wäre es für das journalistische Gewissen, heute noch mit dem Schleimen aufzuhören.

Argumente zum Thema, kontrovers und interessant, kann auch ein Lokaljournalist zu Genüge finden: auf der Straße und im Internet.

Die bislang klügsten Artikel und Kommentare zum Schulsystem, und das in der Westfalenpost, hat übrigens euer Kollege Rudi Pistilli verfasst.

2 Gedanken zu „Es ist überhaupt nicht schlimm gegen Gesamtschulen zu sein, aber muss man als Redakteur mit schwarz-gelber Tinte schreiben?“

  1. In Brilon hat die CDU die Verbundschule mit aller Macht noch vor dem Schulkonsens in Düsseldorf durchgesetzt. Gegen die Stimmen von SPD und BBL (Grüne).

    Und im Schulgesetz steht jetzt, dass die Verbundschule 2021 zwangsweise verschwindet, also folglich eine Sekundarschule oder Gesamtschule nach Brilon kommt.

    Folglich: Hätte man lieber eher machen sollen!

  2. @Peter: Es hat leider, so weit mir bekannt, im Hochsauerland nie eine breite bildungspolitische Diskussion stattgefunden. Jeder hat geglaubt, dass es einfach irgendwie so weitergehen würde und es wurde immer dann reagiert, wenn das Kind in den Brunnen zu fallen drohte.

    Das für mich erstaunlichste Fiasko der Sauerländer Medien und insbesondere der Westfalenpost, war deren lange, blinde propagandistische Unterstützung einer Überforderten Schulministerin Sommer, die sich dazu noch in die sterbenden Hauptschulen verbissen hatte.

    Leider gab es auch keinen großen bildungspolitischen Sachverstand bei den Parteien und den Gewerkschaften der LehrerInnen im HSK. Wenige Ausnahmen bstätigen die Regel.

    Ich weiß bis heute nicht, wie man politisch denken kann, ohne – gerade nach PISA – Bildungspolitik immer mitzudenken.

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