Klavierkonzert von Anna Geniushene auf Zeche Zollern
Am Sonntag schwankten die Temperaturen in Dortmund um 33 °Celsius. Eigentlich ein Tag, um sich in kühle Kellerräume zu verkriechen. Stattdessen haben wir ein Klavierkonzert im etwas kühleren Magazin der Zeche Zollern genossen. Die Solistin am Flügel: Anna Geniushene.
Zitat aus dem Programmheft:
„Anna Geniushene, geboren am 1. Januar 1991 in Moskau, feierte ihren Durchbruch 2022, als sie die Silbermedaille bei der renommierten Van Cliburn International Piano Competition gewann. Sie ist für ihre kraftvollen und vielschichtigen Interpretationen bekannt, die Kritiker und Publikum gleichermaßen begeistern.
Geniushene begann ihre musikalische Ausbildung am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium unter der Leitung von Elena Kuznetsova. Später setzte sie ihre Studien an der Royal Academy of Music in London fort und schloss mit Auszeichnung ab. Ihre Karriere führte sie in bedeutende Konzertsäle weltweit, darunter die Berliner Philharmonie und das Wiener Konzerthaus. Neben ihren Soloauftritten ist sie auch eine leidenschaftliche Kammermusikerin und tritt häufig mit ihrem Ehemann, dem Pianisten Lukas Geniušas, auf. Gemeinsam gründeten sie das Musikfestival NikoFest in Moskau.
Zu ihren weiteren Auszeichnungen zählen hohe Platzierungen bei internationalen Wettbewerben wie dem Leeds Wettbewerb, dem Tschaikowsky Wettbewerb
und dem Busoni Wettbewerb.“
Das einstündige Programm:
- Georg Friedrich Händel Chaconne und Variationen, HWV539 (arr. Eugène D’Albert)
- Fritz Kreisler Liebesfreud, Liebesleid (arr. Sergei Rachmaninov)
- Giuseppe Verdi Miserere du Trovatore, S.433 (arr. Franz Liszt)
- Giuseppe Verdi Danza Sacra e Duetto Finale aus „Aida“ (arr. Franz Liszt)
- Igor Stravinsky Der Feuervogel (Auszüge, arr. Guido Agosti)
- Zugabe: André Kostelanetz: Music Box Waltz aus der Ballett-Suite Nr. 1
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine beschloss Anna Geniushene, nicht mehr in Russland aufzutreten. Inzwischen ist es der Pianistin gelungen, ihre Konzertflügel aus Russland nach Berlin, ihre neue Heimat, zu bringen.
Das Konzert in Dortmund war fantastisch kurzweilig. Ich bin leider kein Musikkritiker, sondern naiver Konsument. Über die Musik lest ihr besser im Programmheft nach. Ich bezeuge die Wahrhaftigkeit und unterschreibe alles, was dort steht.
Vor allen Dingen den letzte Satz: „… und am Ende, im Finale, darf Anna Geniushene dann noch einmal alles an Kraftreserven ausschöpfen, die sie besitzt: ein Feuerwerk der Virtuosität!“

Den größten Wiedererkennenswert hatte an diesem Abend für mich der Feuervogel, ein echter Hit, den ich vor vielen Jahrzehnten zum allerersten Mal als orchestrale Einleitung der Yessongs bewusst gehört hatte. Die Wege zur ernsten Musik sind manchmal verschlungen.
Die Karten zu den Konzerten des Klavier-Festival-Ruhr sind in der Regel sehr schnell ausverkauft. Die Tickets für Anna Geniushene hatte ich als Weihnachtsgeschenk im letzten Jahr bekommen.