Barbara Sommer: Sie kam, sah und wurde nicht gesehen. Theater ohne Publikum?!

Barbara Sommer - Schulministerin, heute in Siedlinghausen.
Barbara Sommer - Schulministerin. So sieht sie sich offiziell.

Merkwürdig ist es schon.

Da kommt eine Schulministerin in einen Ort im Hochsauerland. Ihr Besuch findet am Morgen statt, die allgemeine Öffentlichkeit bekommt nichts mit, und am Schluss gibt es einen Pressebericht über dürre Aussagen und die Anwesenheit der Ortsprominenz. Ich weiß nicht, was das soll.

Wenn eine Ministerin in einen kleinen Ort kommt, dann muss man doch als Partei der Ministerin etwas daraus machen. Eine Veranstaltung, auf der die Ministerin ihr Wirken darstellt und mit den Bürgern, die hier doch so selten eine Ministerin sehen, über Schulpolitik diskutieren.

Warum kommt und geht sie ebenso sang- und klanglos wie damals schon in Medebach?

Hauptsache ein Medien-Echo für’s Portfolio der Eingeweihten.

Schade. Mein Transparent war schon fertig:

Willkommen in der Sommerfrische Siedlinghausen!

Jetzt kann ich es wegwerfen, denn beim nächsten Mal wird Barbara Sommer nicht mehr als Ministerin ins Sauerland kommen.

Ich vermute zudem: Barbara Sommer ist im Wahlkampf kein Trumpf für ihre Partei, sondern eine Lusche, die man besser nicht mehr ausspielt.

4 Gedanken zu „Barbara Sommer: Sie kam, sah und wurde nicht gesehen. Theater ohne Publikum?!“

  1. Kann mir jemand sagen, wie es um den Politik-Unterricht an Hauptschulen im HSK bestellt ist? Steht das Fach auf dem Lehrplan? Es gibt einen Anhaltspunkt, dass 14jährige in einer Hauptschule in einem Örtchen dessen Namen mit S beginnt bisher noch nicht in diesen Genuss gekommen sind. Nun gut, sie haben am 30.08. ja auch noch nicht die Wahl. Schaden könnt`s aber trotzdem. Es ist nie zu früh 😉

    Meldungen über ein verbreitetes Desinteresse Jugendlicher an Kommunalwahl und Politik kann ich bestätigen. Klar, Ausnahmen gibt`s zum Glück! Und wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, fanden viele meiner Mitschülerinnen (es gab nur Mitschülerinnen – Mädchenschule!) das Thema auch gräßlich öde.

  2. Es gibt die Richtlinien und Lehrpläne für die Hauptschulen, allerdings sind sie online nicht abrufbar. Sämtliche Lehrpläne werden in NRW vom Ritterbachverlag herausgegeben und verkauft. Geschichte/Politik für die Hauptschule kostet 9 Euro. Einige Kernlehrpläne können nach vorheriger Registrierung beim besagten Verlag heruntergeladen werden. Die Schule basteln in Anpassung an ihre Besonderheiten schul-interne Lehrpläne.

    Jede Schule erhält ein Heft mit den sie betreffenden Lehrplänen vom Ritterbach-Verlag umsonst.

    Interessierte Eltern und Lehrer können die Lehrpläne in den Schulen einsehen.

    Das ist die Theorie. Wie das Fach Politik im Unterricht umgesetzt wird, ist die nächste Frage …

    Was den Anhaltspunkt im Ort S. angeht, bliebe ja nur:

    Anhaltspunkt konkretisieren und nachfragen.

    Es gibt inzwischen ziemlich brauchbare Schulbücher für das Fach Politik. Ich finde für die Realschule Team 1 bis 3 nicht schlecht.

    EIn Kapitel befasst sich mit „Demokratie in der Gemeinde – Wir reden mit“.

    Es bleibt dem gesunden Menschenverstand natürlich weiterhin verschlossen, warum Lehrpläne des Landes NRW nicht einfach für alle und jeden Online einsehbar sind.

  3. Ich vergaß: Wenn Sie sich auf den Seiten der Verlage umschauen, werden Sie sehen, dass es für die Hauptschulen kein eigenständiges Werk gibt.

    Wenn Politik unterrichtet wird, dann „wenn etwas ansteht“.

    Das ganze ist eigentlich ein guter Punkt, um über die politische Bildung an den NRW-Schulen zu recherchieren. Die Politikverdrossenheit ist meiner Meinung nach nicht durch die Schulen erzeugt, aber die Schulen haben die Aufgabe, die Schüler zu befähigen, sich in dieser Welt zu orientieren und Entscheidungen zu treffen und vielleicht sogar Lust auf Politik zu machen …

    Wenn aber die ganz unten im Bildungssystem auch nur noch ganz wenig politisches Wissen und Handlungsfähigkeit vermittelt bekommen sollten, wird sich das irgendwann einmal rächen.

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