Kiosk, Tabak-, Zeitungs- und Getränkeladen unter der Sternbrücke: Destina.
An der Stresemannstraße scheint alles beim Alten zu sein: klein, bunt und ein wenig schmuddelig. Entlang und unter der vielbefahrenen S- und Fernbahnstrecke zwischen Sternschanze und Holstenstraße befinden sich noch einige kleine Läden, wie es sie früher überall in Altona gab.
Dort bekam man alles, was man so brauchte: Gemüse, Antipasta, Pferdefleisch (ja,echt!), Zigaretten und Alkohol, eine neue Frisur, Schnittblumen für die freundliche Nachbarin, Bücher – gebraucht und neu, Kameras, Objektive und vieles mehr. Nicht zu vergessen die Filiale der Deutschen Post, in der Päckchen und Einschreiben hinterlegt waren. All das gab es auf engstem Raum.
Und heute? Heute ist alles anders. Die Postfiliale schloss vor langer Zeit, Flachbauten mit kleinen Läden verschwanden. Stattdessen eröffneten zahllose Restaurants, ein großer Biomarkt und stilvolle Ladenlokale mit Namen wie „wohnberatung morgenthau“ siedelten sich an. Einzig die Filialen der Hamburger Sparkasse sind alle noch da.
Heute stehen überall Baukräne, die Stadt wird „verdichtet“. Bezahlbarer Wohnraum entsteht jedoch nicht. In Altona kostet ein eigener Stellplatz in der Tiefgarage schon mal 70.000€. Da wohnt dann aber nur das Auto.
Und Destina? Der kleine Tabakladen kann sich vermutlich nur deswegen halten, weil die ständig über ihn hinweg donnernden Züge und die vorbeirauschenden LKW und PKW auf der Stresemannstraße dem Wert dieser Immobilien gewisse Grenzen setzen. Hoffen wir, dass es noch lange so bleibt.