Angestellte des Landes NRW warten heute mehr oder weniger sehnsüchtig auf ihre Gehaltsauszahlung. Vergebens. Auf dem Konto tut sich den ganzen Tag über fast nichts, obwohl am Monatsletzten Zahltag ist.
Eigentlich müsste das Gehalt für Mai, für das der/die Angestellte seit dem 02. Mai gearbeitet hat, nun eingehen.
Rechtzeitig bedienen sich heute der Vermieter, der Stromanbieter und die Versicherung vom Konto – aber das Gehalt blieb aus. Da wird vielleicht bei einigen Landesangestellten der Dispo nicht mehr gereicht haben. Die Dispo-Zinsen zahlen sie so oder so.
Was ist los? Keine Ahnung. Also nachschauen bei der LBV (Landesamt für Besoldung und Versorgung). Dort steht auf der Startseite folgende Auskunft:
Wertstellung der Bezüge für Tarifbeschäftigte 2.06.2014
Aufgrund eines Buchungsfehlers der auszahlenden Landesbank – HELABA- wurden Ihre Bezüge für den Monat Mai 2014 mit Wertstellung 2.6.2014 statt 30.05.2014 gebucht.
Als Wertstellung (Valuta oder Valutadatum) bezeichnet man im Bankwesen die Festsetzung des Datums, an dem eine Gutschrift oder Belastung auf einem Konto zinswirksam wird.
Bezüglich etwaiger finanzieller Auswirkungen der verspäteten Wertstellung und deren Korrektur werden wir Sie in den nächsten Tagen informieren.
Somit wird das Gehalt aller Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst in NRW am kommenden Montag ausgezahlt werden. Keine schöne Nachricht. „Buchungsfehler“ klingt wie „Bauarbeiten“ bei der Deutschen Bahn oder wie faule Ausrede.
Und wieso will die LBV die Beschäftigten über finanzielle Auswirkungen informieren? Die Beschäftigten in NRW werden wohl selber am besten wissen, wie sich die verspätete „Wertstellung“ bzw. Auszahlung ihres Gehalts auf ihre finanzielle Situation auswirkt.
Wie ich es sehe: Die Formulierung ist flappsig und lapidar, die LBV erklärt nichts und die wahren Hintergründe müssen noch erklärt werden.