Gestern Abend auf dem Weg zum Konzerthaus in Dortmund. Dichter Schneefall. In Meschede-Enste bin ich mit 40 Stundenkilometern ins Rutschen gekommen. Ich habe kurz überlegt umzukehren, aber dann gehofft, dass es im Ruhrgebiet eher grau und dunkel wäre. Und siehe da, der Schnee auf der Autobahn verschwand nach dem Werler Kreuz, der Stau vor dem Kreuz Unna baute sich im Viertelstundentakt ab und zu guter Letzt war auch noch ein kostenloser Parkplatz neben der Landesbibliothek frei.
Im Konzerthaus Dortmund spielte das David Orlowsky Trio. Zusammensetzung:
David Orlowsky(geb. 1981) Klarinette
Jens-Uwe Popp(geb. 1967) Gitarre
Florian Dohrmann(geb. 1972) Kontrabass
Ich bin kein Musikkritiker, meine theoretischen Kenntnisse versiegen nach den Dur-Tonleitern in der unendlichen Weite der Harmonielehren. Darum nur kurz meine subjektive Wahrnehmung:
Drei technisch hervorragende junge Musiker, die ihre Musik mit sehr dynamischen Tempowechseln vortrugen.
Die Musik selbst hatte sehr viele Klezmer-Elemente, machte aber auch Anleihen im Jazz und in der sogenannten Klassik.
Die Akkustik des Konzerthauses hat mich „von den Socken“ gehauen. Es war das erste Mal, dass ich eine Klarinette mit solch‘ einem sauberen Sound gehört habe.
Ich höre gerne Klezmer, aber nicht zu oft und nicht zu lang. Ich werde mir das Trio in Zukunft noch einmal anschauen, aber gerne mit noch mehr Jazz-Improvisationen. Ich hätte mir auch gewünscht, dass dem Gitaristen Jens-Uwe Popp und dem Bassisten Florian Dohrmann mehr Spielzeit zur eigenen Profilierung zur Verfügung gestanden hätte. Mein musikalischer Laienverstand sagt mir: Die beiden haben ihr Potential am gestrigen Abend nur angedeutet.