Winterberg: Hitzepunkte gegen die Klimakrise?

Hitze-Warner sollen ein einfaches, aber effektives Warnmittel in die Einrichtungen und Haushalte bringen

Wenn die Punkte rot werden, ist die Temperatur gleich oder größer 28 °C und es wird gefährlich. Übergabe der Hitze-Warner an die Winterberger Klima-Initiative in der Franziskus Apotheke Winterberg v. l.: Apotheker Jürgen Schäfer, Klimamanagerin Kim Peis, PTA Jasmin Ennulath, Klimaaktivist*innen Barbara Wirsing-Kremser, Norbert Kremser, Siegfried Hoffhenke und Bürgermeister Michael Beckmann (foto: zoom)

In der wohl-klimatisierten Franziskus Apotheke überreicht Kim Peis, Klimamanagerin der Stadt Winterberg, am Freitagmorgen einen großen Stapel Hitzewarner an die Aktiven der lokalen Klimagruppe. Zum Pressetermin erscheint auch Bürgermeister Michael Beckmann.

Update (22. 07. 2025): Neben der Apotheke wird der Hitzwarner im Bürgerbahnhof, bei Kipepeo und im Rathaus erhältlich sein. Die sozialen Einrichtungen werden per Post beliefert.

Der Hitze-Warner färbst sich ab 28 °C rot. Neben der Apotheke wird der HItzwarner im Bürgerbahnhof, bei Kipepeo und im Rathaus erhältlich sein. Die sozialen Einrichtungen werden per Post beliefert.

Hitze und Gesundheit
„Hitze stellt eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr dar – insbesondere für ältere Menschen, chronisch Kranke und Kleinkinder“, erklärt Klimamanagerin Peis. Hohe Temperaturen könnten Kreislaufprobleme, Atemnot und die Verschlechterung bestehender Erkrankungen verursachen. Bei Hitzewellen steige die Zahl der Todesfälle merklich. Es träten darüber hinaus auch vermehrt Früh- und Fehlgeburten auf.

Zwar empfänden Menschen Hitze individuell unterschiedlich, doch ab einer Raumtemperatur von 28 Grad Celsius seien gesundheitliche Auswirkungen zu spüren. Die Lufttemperatur in Innenräumen solle daher nicht über 26 Grad steigen.

Medikamente lieben es kühl
Auch für die Aufbewahrung von Medikamenten, so der Winterberger Apotheker Jürgen Schäfer, sei eine Deckelung der Raumtemperatur wichtig, denn die meisten Medikamente dürften nur bis 25 Grad gelagert werden. Das sei gesetzlich vorgeschrieben. Für Apotheker Schäfer ist das kein Problem, denn erst kürzlich habe er die Geschäftsräume und Büros mit neuer Klimatechnik ausgestattet.

Wie funktionieren die Hitze-Warner?
Die Hitze-Warner haften auf glatten Oberflächen und sind mit einer speziellen Thermochromfarbe bedruckt. Diese Farbe reagiert auf Temperatur: Ab etwa 28 Grad Celsius wird die schwarze Beschichtung durchsichtig und eine rote Hitzewarnung erscheint.

Wo sollen sie kleben?
Die runden Aufkleber sollten gut sichtbar zum Beispiel auf Schränken oder Tischen überall dort angebracht werden, wo es erfahrungsgemäß besonders warm wird. Dazu zählen etwa Wohnräume mit Süd- oder Westfenstern sowie Bereiche mit vielen elektronischen Geräten. Auch Hauptaufenthaltsräume sind gut geeignet. Der Aufkleber darf nicht direkt der Sonne oder Heizkörpern ausgesetzt werden, da dies die Anzeige verfälschen kann.

„Mit den Hitze-Warnern wollen wir ein einfaches, aber effektives Warnmittel in die Haushalte bringen“, sagt Klimamanagerin Peis. „Die Aufkleber machen sichtbar, wann es Zeit ist, besonders auf sich zu achten, mehr zu trinken und andere Schutzmaßnahmen zu ergreifen.“

Die Klimakrise selbst, da macht sich die Klimamanagerin keine Illusionen, könne mit den Warn-Aufklebern nicht bekämpft werden. Wichtig sei es, ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen und sich im Rahmen der Möglichkeiten anzupassen.

Wie kann ich mich individuell schützen? Die wichtigsten Maßnahmen erklärt der Kreis Soest:

https://www.kreis-soest.de/soziales-gesundheit/alle-themen-1/hitze-und-uv-schutz

2 Gedanken zu „Winterberg: Hitzepunkte gegen die Klimakrise?“

  1. „mehr zu trinken“ ist die Geheimwaffe gegen den Klimawandel …

    Leute, hört auf, mich zu verarschen!

    ich merke selber, wenn es in der Wohnung heiß wird, dazu brauche ich keinen „Hitze-Warner“

  2. 1. Bitte lesen:

    Von „mehr trinken“ als „Geheimwaffe“ gegen den Klimawandel ist hier nicht die Rede.

    „Die Klimakrise selbst, da macht sich die Klimamanagerin keine Illusionen, könne mit den Warn-Aufklebern nicht bekämpft werden. Wichtig sei es, ein Bewusstsein für die Gefahren zu schaffen und sich im Rahmen der Möglichkeiten anzupassen.“

    2. Volle Zustimmung also, dass die Hitze-Warner die Klimakrise nicht bekämpfen.

    3. Habe den BM nach einem Hitzemonitoring für bspw Schulen gefragt. Existiert nicht …

    4. In Winterberg gibt es kein einziges Windrad. Dafür stinkt es besonders im Winter wg. Holzverbrennung.

    5. Das Waldsterben ist hier im Hochsauerland kolossal.

    6. … usw.

    Trotzdem werde ich beobachten, ob diese Hitze-Warner irgendetwas, und sei es winzig klein, im Bewusstsein der Bevölkerung verändern.

    Auch ich weiß ohne roten Punkt, wann es bei uns im Wohnzimmer zu heiß ist und dass ich dann die Fenster geschlossen lasse und die Rolläden unten.

    Auch ich weiß, dass die Diskussion um Klimaanpassung eine Falle ist, wenn sie von der Bekämpfung der Ursachen der Klimakrise ablenkt. Milde ausgedrückt: Raus aus der Fossilwirtschaft!

    „Leute, hört auf, mich zu verarschen!“
    Abwarten!

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