Ist die Angst der Brauereien vor den Folgen von Fracking nur Populismus?

In der Vergangenheit hat die Sauerländer Bürgerliste auf Kreisebene und die MbZ auf Ebene unserer Kommune in Sorge um das Grundwasser, heimische Brauereien, die Arbeitsplätze rund um das Lebensmittel Trinkwasser und dem Lebensraum im Sauerland/Westfalen Anfragen zum Fracking und nach dem Stand der Planung dazu gestellt.
Und obwohl die MbZ damit im Sinne der SPD handelte -Zitat des Vorsitzenden des SPD-Stadtverbandes, Kornelius Kuhlmann:
„Ich möchte allen Bürgern unserer Stadt ans Herz legen, sich zu informieren und Flagge zu zeigen – gegen die Zerstörung unserer Heimat. Und ich kann der Stadtverwaltung nur empfehlen, sich nicht von den Versprechen der Konzerne blenden zu lassen – Einnahmen aus der Gasförderung sind nichts wert, wenn das Trinkwasser ungenießbar ist, die Touristen ausbleiben, die Betriebe abwandern und die Grundstückspreise fallen.“
wurde der MbZ durch das Stadtratsmitglied der SPD Herrn Volker Westdickenberg der Vorwurf des Populismus gemacht.
Es muss also die Frage gestellt werden, ob Herr  Westdickenberg die von Kornelius Kuhlmann geäußerte Befürchtung:
„Wir stellen uns ganz entschieden gegen die Verschmutzung der Umwelt, in der wir leben und die unsere zahlreichen Gäste im Winter wie im Sommer zur Erholung nutzen wollen. Niemand kann garantieren, dass die bei der Gasförderung verwendeten giftigen, krebserregenden Substanzen nicht in unseren Wasserkreislauf gelangen“.
ebenfalls unter seine Einschätzung von Populismus fällt.
Dann gehören mit Sicherheit die zahlreich geäußerten Befürchtungen aus der Lebensmittelindustrie angefangen von Gelsenwasser als größter Wasserversorger in Deutschland, den Brauereien  Wartsteiner, Veltins (Meschede), Esselsbräu (Eslohe), Privatbrauerei Iserlohn, etc., etc.. ebenfalls in den Bereich des Populismus.
Es bleibt zu hoffen, dass die Äußerungen von Herrn Kuhlmann die tatsächlichen Haltung der SPD in Meschede wieder spiegelt, obwohl Herr Volker Westdickenberg nach seinen peinlichen Äußerungen im Rat der Stadt von der SPD Meschede noch nicht einmal zurück gepfiffen wurde.
Es ist beruhigend, dass von der CDU/CSU- und der FDP-Fraktion ein Antrag im Bundestag seit Mai 2011 vorliegt, damit das bundesweit geltende Bergrecht geändert werden kann: Erst dadurch kann das Fracking in NRW gestoppt werden.
Bestandteil der Antwort der Stadt Meschede auf die Anfrage der MbZ war der Verweis auf die Notwendigkeit von Fracking wegen des Energiebedarfes. Die Bevölkerung ist um die Reduzierung des Energieverbrauches – auch mit Hilfe der KFW-Programme – sehr bemüht. Wie sieht das Bemühen jedoch auf der Seite der Verwaltung aus?

In der neuen Grundschule wird meines Wissens keine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Die Verwaltung will nicht die in Messungen festgestellten CO2-Belastung in Schulen mit Fensterlüftung für unsere Kinder mit einer Lüftungsanlage abbauen. Die Raumhygiene ist fraglich und Belastungen aus Lacken, Farben, Kleber,  Weichmachern etc. werden nicht wirkungsvoll weil permanent abgebaut. Bei der Fensterlüftung geht die Energie in einer „zukunftsorientierten Schule“ zum Fenster raus.
Besonders peinlich ist folgender Hintergrund:
Die MbZ hat in einem Antrag am 03.10.2010 angeregt das Vertreter der Stadtverwaltung an einen 2-tägigen Workshop „Energieeffiziente Schulen“ im Science College Overbach (Nähe Jülich) teilnehmen. Die Veranstaltung war Teil des Forschungsschwerpunktes „Energieoptimiertes Bauen“ (EnOB) des Bundeswirtschaftsministeriums. Vorgestellt wurden die Ergebnisse wegweisender Projekte der Energieforschung, sowohl bei der Sanierung bestehender Schulbauten als auch bei Schul-Neubauten.
Der Antrag wurde abgewiesen, weil er zur Ratssitzung nicht fristgerecht eingereicht wurde. Sinnvolle Fortbildungen zur Vermeidung von Fehlern für unsere Kommune unterliegen bürokratischen Zeitschienen und werden nicht nach Sinn beurteilt.
Auch die Entscheidung für eine Gasbrennwertheizung in der neuen Schule ist mit Blick aufdie Energiekosten wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt höchst fragwürdig:

frackingZur Stabilität des Gaspreises heißt es in der Presse:
Die nächste Preiserhöhung bei den Erdgas-Tarifen steht unmittelbar bevor:
Rund 70 Grundversorger in Deutschland haben für 2011 angekündigt, ihre Preise für Erdgas um bis zu 18 Prozent anheben zu wollen. Fachleute halten es für sehr wahrscheinlich, dass mit Beginn der neuen Heizperiode spätestens zum Ende des Jahres 2011 weitere Anbieter nachziehen werden.

Der wirtschaftliche Erfolg der österreichischen Stadt Güssing beruht auf Energieeinsparungen und das notwendige Ausgaben für Energie in der Region bleiben. Eine Gasheizung unterstützt unter anderem das Dreamteam Schröder/Putin. Bei einer Pelletbrennwertheizung mit ähnlicher Effizienz wie bei Gas kann die Kommune den Brennstoff hier vor Ort bei Ante Holz, Raiffeisen oder anderen einkaufen. Wer Energie spart und Pellets nutzt, braucht keine Gasbohrung mit der Gefahr einer Gefährdung unseres Lebensraumes und handelt im Sinne einer regionalen Wertschöpfung!
Entgegen den Äußerungen von Bürgermeister Uli Hess sind die Grundzüge von Güssing wie dargestellt sehr einfach umsetzbar. Dafür muss einem jedoch das Wohl der Kommune mit seinen Bürgern und unsrem schönen Sauerland am Herzen liegen.

8 Gedanken zu „Ist die Angst der Brauereien vor den Folgen von Fracking nur Populismus?“

  1. Wieso veröffentlicht \denkmal\ seine Beiträge eigentlich nicht auch auf der eigenen MBZ-Homepage? Oder bestehen seine Publikationen dort die Rechtschreibprüfung nicht? Es ist doch nicht so schwer, einen aktuellen Duden zu Rate zu ziehen.

  2. Warum jemand seine Kommentare an geeigneter Stelle veröffentlicht, lassen wir mal dahingestellt. Weshalb nach Rechtschreibfehlern Ausschau gehalten wird; nun ja sei’s drum.
    Wer Fehler findet darf diese behalten, außer er ist Lehrer und bewertet ein Diktat.

    Weshalb ‚Brinkmann‘ sich nicht mit der Sache auseinander setzt ist doch die Frage.
    Hier ein paar Links zum Thema Fracking.
    Das Umweltbundesamt sieht diese Methode gar nicht gelassen entgegen und da kann dann sicherlich nicht von ‚Populismus‘ gesprochen werden.

    http://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/einzelansicht/archive/2011/august/Artikel/uba-kein-fracking-in-sensiblen-gebieten-etwa-mit-trinkwasservorkommen.html

    http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Amt-fordert-penible-Pruefung-von-Fracking-id4933738.html

    http://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/region/hierundheute/art1544,1359016

    http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-regional/kritik-von-bundesamt-an-gasbohren-ermutigt-19223120.bild.html

  3. @Brinkmann
    Zu meinen Rechtschreibfehlern:
    Mea culpa, mea maxima culpa!
    Da der Rest meiner Herleitungen in der Regel nachweisbar richtig ist, halte ich dies für vertretbare Fehler. Insofern hätte mich über Ihre Stellungnahme zum Inhalt gefreut.

    Warum ich auch bei ZOOM schreibe ist
    – die Frage: Warum sucht bei 100% Übereinstimmung in der Sachlage jemand Streit? Wem hilft das? Ist das Politik?

    – die Homepage der MbZ in Überarbeitung ist. Nach Fertigstellung kommen meine Artikel auch dort wieder.

    – der nach meinen Meinung seriöse Vergleich (C.A.R.M.E.N.) von Verbrauchskosten die der Bürger bei der Regenbogenschule zu tragen hat. Diese Kenntnis schafft einen mündigen Bürger und steht somit -wie ich glaube- im Interesse aller Parteien. Der objektive Vergleich von Investitionskosten und Folgekosten auf der Basis einschlägiger Richtlinien, DIN-Normen etc. der zur nachvollziehbaren besten Entscheidung geführt hat, würde das Handeln der Kommune zu Gunsten der Bürger erscheinen lassen.
    Als Gegenmittel gegen den demografischen Wandel werden immer wieder Arbeitsplätze benannt. Warum Arbeits- und Gesprächskreise, Strategie- und Vermarktungskonzepte statt einfach in diese Richtung zu handeln? Also warum nicht Pellets als Energieträger bei unseren Firmen hier vor Ort kaufen und Arbeitsplätze schaffen?

  4. @Knobelsdorff
    Woher wollen Sie wissen, ob ich mich mit der Sache auseinander setze oder nicht? Mein Beitrag wurde ohne jeglichen Vermerk zensiert. Vielleicht erging es Ihnen ja ähnlich.

    1. @Brinkmann und andere:
      Zur Erklaerung
      Ich hatte den Kommentar freigeschaltet, allerdings den Realnamen von denkmal entfernt – und nur diesen – alles andere blieb so wie es war.

      Wenn jemand einen Nickname waehlt, so soll er/sie das meinethalben machen und ich halte es in der Regel fuer keinen guten Sport, Nicknames/Pseudonyme etc. zu „enthuellen“.

      Es gibt in diesem Blog Autoren, aber auch Kommentatoren, die unter einem Nick schreiben.

      Die Gruende, die sie dazu bewegen sind mir als Herausgeber wurscht. Das hat seit ueber drei Jahren ganz gut funktioniert und der Umgang war ob Pseudonym oder Realname fast immer sachlich und am Thema orientiert.

      Vielleicht koennten wir das weiterhin so halten 😉

  5. @ Brinkmann:
    Ich meinte mit ‚nicht auseinandergesetzt‘ die Tatsache, dass es in Ihrem Kommentar nur um die Rechtschreibung und die MbZ-Homepage geht. Jedoch keine Beschäftigung mit dem von ‚denkmal‘ angesprochenen Tatsachen(?).

    Was und wie stark Ihr Kommentar gekürzt (zensiert ist ein starker Begriff) wurde weiß ich jedoch nicht.
    Was ich jedoch weiß, ist, dass meine Kommentare ohne eine Kürzung veröffentlicht worden sind. Von Zensur keine Spur!!!!

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